(wS/rbs) Erndtebrück 15.06.2025 | Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Rudolf Bald, einem herausragenden Bewahrer der Technikgeschichte, der am 9. Juni 2025 im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert nicht nur die Gemeinde Erndtebrück, sondern auch die internationale Oldtimer-Community eine prägende Persönlichkeit.
Rudolf Bald war weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus als leidenschaftlicher Sammler historischer BMW-Motorräder bekannt. In seiner über Jahrzehnte gewachsenen Ausstellung Bald’s Historische Fahrzeugschau präsentierte er eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen fahrbereiter BMW-Boxer-Motorräder. Über 50 Modelle ab dem Baujahr 1923 – darunter Raritäten wie die BMW R 32 und die R 69 US – zeugen von seinem unermüdlichen Engagement, technisches Kulturgut zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Für Rudolf Bald war die Beschäftigung mit Motorrädern weit mehr als ein Hobby – es war sein Lebenswerk. Mit beispielloser Hingabe und technischem Sachverstand trug er nicht nur seltene Fahrzeuge zusammen, sondern dokumentierte ihre Geschichten, restaurierte sie mit größter Sorgfalt und machte sie in zahlreichen Führungen erlebbar. Die Gründung der Rudolf-Bald-Stiftung ist ein weiterer Ausdruck seines Bestrebens, sein Erbe langfristig zu sichern und auch künftigen Generationen Einblicke in die Entwicklungsgeschichte des Motorrads zu ermöglichen.
Bald war nicht nur Sammler, sondern auch begeisterter Vermittler. Besucher seiner Ausstellung schätzten sein profundes Wissen ebenso wie seine Offenheit und Herzlichkeit. Noch bis ins hohe Alter ließ er es sich nicht nehmen, Gäste persönlich durch die Sammlung zu führen und seine Begeisterung für klassische Technik zu teilen.
Sein Tod hinterlässt eine spürbare Lücke in der Welt der Motorradliebhaber. Doch sein Vermächtnis lebt weiter – in seiner Sammlung, in der Stiftung, die seinen Namen trägt, und in den Erinnerungen derer, die ihn als Mensch und Förderer der Technikgeschichte kannten.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden sowie allen, die Rudolf Bald auf seinem Weg begleitet haben. Die Sammlung bleibt als ein Ort lebendiger Erinnerung bestehen – als Ausdruck seiner Leidenschaft und seines unermüdlichen Wirkens.

Ruhe in Frieden, Rudolf Bald.
Foto: Arnd Dickel für die Rudolf-Bald-Stiftung