Heiße Halle, heißes Spiel – TuS Ferndorf erkämpft sich 26:26 bei TUSEM Essen

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(wS/Red) Kreuztal 16.08.2025 | Abwehrbollwerk in Halbzeit zwei bringt Ferndorf zurück ins Spiel

Testspieltag Nummer 4 ließ die Ferndorfer zum TUSEM Essen reisen, sie spielten nicht in der großen Halle „AM HALLO“, sondern zogen dafür in die kleine Raumahalle (400 Pers.) um.

Nach Nümbrecht (Oberliga), Bergischer HC (1. Liga) und dem Longericher HC (3. Liga) wartete gestern ein Ligakonkurrent auf den TuS, es war so etwas wie eine kleine Standortbestimmung, wenn man das so nennen kann.

Es wurde für beide Teams eine heiße Partie, eine hitzige Schlacht und damit meinen wir die gefühlt tropischen Temperaturen in der Halle. Das bei der Anreise mit dem Pkw Außentemperaturen mit 32° angezeigt wurden, ist ja momentan keine Seltenheit, aber in der Halle, puhhhhh.

Erfreuliches gab es im Kader, denn Hampus Dahlgren stand wieder auf der Platte und durfte auch die 1. HZ komplett durchspielen, er dankte es mit 3 Treffern. Bis auf die mittlerweile bekannt fehlenden Fynn Herzig, Philip Würz und Jonas Wilde waren somit alle an Bord, lediglich Julius Fanger war leicht angeschlagen und bekam nur Kurzeinsatzzeiten. Mitgereist waren auch Keeper Alexander Graf und und Maximilian Löher, beide aus der 2. Mannschaft des TuS.

Nachdem man in einem bekannten Handballforum lesen konnte, dass dort bei den Abstiegskandidaten der kommenden Saison auch der Name TUSEM Essen zu finden war, konnten wir uns gestern davon überzeugen, dass sie mit dem Abstieg wohl nichts zu tun haben werden.

Es war eine erfrischend aufspielende junge Mannschaft, die einen schnellen Ball spielte und die auch mit ihren Neuverpflichtungen glänzte. Es war unter dem Strich ein ausgeglichenes Match, in dem die Ferndorfer auch durchaus als Sieger von der Platte hätten gehen können.

Gescheitert ist man letztlich an ein paar Fehlwürfen zu viel und einigen unkonzentrierten Aktionen, aber das sah man auch beim Gastgeber.

Kurz gesagt: Diese hohen Temperaturen in einer stickigen Halle machen Handball noch intensiver, körperlich wie mental. Die Konzentration lässt nach, Ballkontrolle und Wurfgenauigkeit leiden darunter, die Jungs haben aber schon ihr Bestes gegeben.

Ferndorf erzielte nach 2 Fehlversuchen in der 4. Minute durch Mattis Michel das erste Tor, es stand 2:1, denn TUSEM hatte schon ein Feld-u. ein Siebenmetertor erzielt. Hampus Dahlgren und Nico Schnabl sorgten dafür, dass es in der 10. Minute 4:4 stand und Ferndorf zog nun mit, ließ TUSEM nicht davonziehen. Weiter ging es mit dem 5:5 und 6:6, bis der Gegner wieder etwas Abstand gewann, ein Dreierpack von ihnen sorgte für das 9:6. Zweimal machte es nun Tom, Tom (Tom Jansen) und es hieß 9:8, so leicht wollte man sich nun doch nicht abschütteln lassen.

Aber ab der 20. Minute musste der TuS noch einmal einen Dreierpack hinnehmen, der Gegner kam zu teils einfachen und schnellen Gegentoren. Gut, dass Can Adanir im Kasten stand, denn er fischte einige Würfe von der Linie, ein Siebenmeter war auch darunter (25. Min.), er kam somit in der 1. HZ auf von uns gezählten 7/1 Paraden und das ist bei einem Pausenstand von 16:12 eine starke Quote. Denn damit ging man in die Kabine und die Jungs und auch Ceven waren froh, denn das ging schon ganz schön an die Substanz. An wem die TuS-Jungs auch oft scheiterten, war Dominik Plaue, der Essener Keeper mit der Rückennummer 87, er hatte auch einen guten Tag gehabt, die Torhüter hatten somit an diesem Abend nicht das Spiel entschieden.

Was folgte, war die 2. HZ und was Ceven Klatt seinen Jungs da in der Kabine erzählt hat, wüssten wir auch gerne, denn seine Jungs kamen wie umgekrempelt aus der Kabine. Hochmotiviert und voller Tatendrang legten sie los. Bedingt durch einen u.a. Wechselfehler von Essen machten Julius Fanger und zwei Mal Josip Eres das 16:15. Man sah nun eine Essener Mannschaft, die nicht mehr die Sicherheit der 1. HZ besaß, man musste nun mehr um seine Tore kämpfen und das stellte sie vor Probleme. Zudem spielte die Ferndorfer Abwehr nun viel besser, man hielt aggressiv dagegen und das störte das TUSEM-Spiel ein ums andere Mal.

Schon mal eins vorneweg, eine wirklich gut spielende TuS Mannschaft ermöglichte dem Gastgeber in dieser 2. HZ nur 10 Tore und das ist eine bravouröse Leistung. Das erste Tor der 2. HZ erzielte Essen auch erst in der 36. Minute, ein Indiz dafür, dass der TuS sie mit der Offensive und starken Abwehrleistung überrascht hat.

Auffällig waren u.a. die guten Abwehrleistungen von Hendrik Stock, er wirbelte die TUSEM durcheinander und erzielte auch in seiner bekannt kämpferischen Manier 2 tolle Tore. In dieser 2. HZ hatte auch Gabriel Viana die LA-Position übernommen und Hampus Dahlgren brauchte jetzt auch seine Auszeit. Die braucht Josip Eres gefühlt nicht, er nahm trotzdem mal auf der Bank Platz.

TUSEM Essen, ja, was war los, man ging mit dem 16:12 in die Kabine und wenn ich jetzt auf „meinen“ Spielberichtsbogen schaue, stelle ich fest, dass es in der 42. Minute durch einen Mattis Michel-Treffer 18:18 stand, Essen 2, Ferndorf 6, das war für die Gastgeber eine magere Ausbeute und sprach für eine gesteigerte TuS-Leistung, dies bestätigte uns nach dem Spiel auch Ceven Klatt.

Nicht zum Einsatz kamen gestern Alexander Graf und Max Löher, zudem blieb nur Gabriel Viana torlos.

Nach diesem überraschenden 18:18 verabredete man sich zu einem sehenswerten Schlagabtausch, der den TuS über das 20:20, 21:21, 22:22 und 23:23 bis in die 53. Minute brachte.

Was passierte dann?? Nun ja, wir sahen das 23:24 (Valentino) und wir sahen das 23:25 durch Marvin in der 55. Minute. Sollten unsere Jungs das Ding denn noch drehen!? Chancen waren da, Hendrik Stock machte in der 57. Minute noch das 24:26, doch clevere Essener, da zählt jetzt auch Keeper Plaue zu, verhinderten dies und sorgten für den 26:26 Endstand.

Wir hätten das Spiel gewinnen KÖNNEN, ob wir es aufgrund der besseren Chancen hätten gewinnen MÜSSEN??? Wir wissen es nicht. Und da es ja auch NUR ein Testspiel war, isses OK so, beide Teams können damit zufrieden sein und Ceven war es auch.

Noch etwas: Was man unschwer auf den Fotos erkennen kann, sind zahlreiche Zuschauer auf der Tribüne, der Hallensprecher sprach von ca. 200 und bedankte sich bei ihnen. Hintergrund war folgender, zum einen hat der Verein am Eingang Tische aufgestellt und hat seinen Dauerkarteninhabern die Möglichkeit geboten, ihre Dauerkarten schon abzuholen und gleichzeitig als Dankeschön dem Testspiel beizuwohnen. Zum anderen wurden auch die neuen Spieler vorgestellt bzw. haben sich vorgestellt. Das Spiel wurde ja als Veranstaltung OHNE ZUSCHAUER angekündigt, deshalb dieser Hinweis/Erklärung von uns, also alles völlig legitim.

Statistik:

Can Adanir: 13/1 Paraden

Tore:

Josip Eres 4/1, Hampus Dahlgren, Julius Meyer-Siebert und Marvin Mundus je 3, Mattis Michel, Tom Jansen, Valentino Duvancic , Julius Fanger und Hendrik Stock je 2, Daniel Hideg, Nico Schnabl und Lukas Süsser je

CEVEN KLATT: Ich glaube, es war ein guter Test für beide Seiten. Man hat schon gesehen, dass beide Mannschaften viel probiert und gewechselt haben. Auch wenn wir schon, oder noch, 2 Wochen vor Saisonbeginn sind, habe ich sowohl beim TUSEM, als auch bei uns verschiedenste Formationen gesehen, wo man auch deutliche Unterschiede gemerkt hat. In der Anfangsphase sah man, dass sie mit Göttler und Neuhaus ein bisschen mehr eingespielt war. Das hat man schon gemerkt beim Balltempo, da haben wir uns schwer getan in dr 1. HZ, das war mir zu wenig bei uns. Da haben wir in der Halbzeit drüber gesprochen und dann mit dem Innenblock, mit den beiden Kreisläufern, Gabriel Viana auf der Halben und dann auch mit dem dritten Kreisläufer. Also das, was wir auch im letzten Jahr im Prinzip verteidigt haben. Lukas Süsser hat mir sehr gut gefallen, er machte heute ein Super-Spiel in der Abwehr, war also wirklich ein entscheidender Faktor in der 2. HZ.

Und da merkt man, dass Valentino und Mattis eine bessere Zustimmung und Abstimmung haben, als das dann in der Konstellation mit Julius ist. Da brauchen wir noch ein bisschen Zeit, aber das war dann halt der große Unterschied. Dann haben wir in der 2. HZ weniger Paraden, aber wir kriegen auch deutlich weniger. Wir kriegen nur 10 Gegentore, gefühlt doppelt so viele wie in der 1. HZ. In der 2. HZ war die Grundaggressivität viel besser und vorne macht Hendrik Stock ein wirklich gutes Spiel. Das ist auch wichtig und gut für ihn, dass er da auch den nächsten Schritt macht. Julius Fanger, solange die Luft gereicht hat, war auch gut. Da muss er schauen, ob er das auch noch länger liefern kann. Und Marvin, der nach seinem unglücklichen Start in der Abwehr mit den Zeitstrafen spielt, hatte dann eine gute 2. HZ im Angriff. Es waren ein paar Fehlwürfe zu viel, was aber auch in der Vorbereitung normal ist, aber das hatte der TUSEM irgendwie auch. Wenn man hier gewinnen möchte und das war durchaus möglich, dann müssen wir ein, zwei freie Bälle mehr reinschießen. Das ist bis jetzt noch kein Beinbruch und wir haben auch noch 2 Wochen Zeit bis zur Saison.

Bericht: Peter Trojak

Fotos: Andreas Domian

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