wS/si Siegen Die Geschehnisse des Wochenendes – die Flugblatt-Aktion des Ex-Ratsmitglieds Thomas Morgenschweis in Siegen und Freudenberg, mit der dieser schwere Vorwürfe gegen die stv. Leiterin des Jugendamtes der Stadt Siegen erhebt – waren am Montagmorgen auch Thema in der Sitzung des städtischen Verwaltungsvorstandes.
Als Folge der Beratung hat sich die Verwaltungsspitze entschlossen, in dieser Angelegenheit mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit zu gehen. Zum einen, um die Ungeheuerlichkeit der Vorwürfe gegen die in den Flugblättern genannte Abteilungsleiterin Agnes Juchems-Voets zu verdeutlichen, zum anderen, um ein klares Zeichen zu setzen, dass die Führung der Stadtverwaltung geschlossen hinter der angegriffenen Mitarbeiterin und darüber hinaus den Beschäftigten des städtischen Jugendamtes steht.
So stellt die Stadt Siegen zum Sachverhalt klar:
„Bereits seit dem Jahr 2003 ist das Jugendamt mit dem Trennungskonflikt zwischen Herrn Morgenschweis und seiner damaligen Frau befasst. Streitpunkt war die Ausübung des Umgangsrechtes des Vaters mit seinen Kindern. Darüber hat das Jugendamt, wie vom Gesetzgeber vorgesehen, die Eltern ausführlich und fachkompetent beraten sowie insgesamt 3 (!) externe fachpsychologische Fachstellen hinzugezogen, ohne dass es zu einer Einigung bzw. einem Einvernehmen kam. Teilweise parallel dazu hat es insgesamt 28 gerichtliche Verfahren in verschiedenen Instanzen (19 Verfahren beim Amtsgericht Siegen / 9 beim Oberlandesgericht in Hamm; zusätzlich zahlreiche Verfahren zum Unterhalt des Vaters an seine Kinder) gegeben, in deren Rahmen 2 Gutachten von gerichtspsychologischen Instituten zur Frage des Umgangs in diesem Fall erstellt wurden. Aufgrund der Ergebnisse dieser Gutachten fällte das Oberlandesgericht Hamm sein Urteil, das seit November 2010 vorliegt und den jetzigen – von Herrn Morgenschweis nicht akzeptierten – Status quo bildet. Im Interesse des Kindeswohls wurde die Position des Vaters vom Gericht nicht bestätigt.“
Bürgermeister Steffen Mues unterstreicht vor dieser Sachlage noch einmal die Aussagen, die er am Wochenende getroffen hatte, als er mit der Flugblatt-Aktion konfrontiert wurde: „Es ist ungeheuerlich, wie hier Stimmung gegen das Jugendamt der Stadt Siegen und speziell Agnes Juchems-Voets gemacht wird. Im Verwaltungsvorstand besteht keinerlei Zweifel an der Qualifikation von Frau Juchems-Voets, wie im Übrigen auch die Fachkompetenz des Jugendamtes außer Frage steht!“ Alle, die, zum Teil schon seit vielen Jahren, mit diesem Fall befasst seien, hätten ihre Beratungsaufgabe gewissenhaft erfüllt; die letztliche Entscheidung sei vom Gericht getroffen worden und belege, dass die Aussagen von Herrn Morgenschweis in seiner Flugblatt-Aktion nachweislich falsch sind. „Wir prüfen nun, wie wir wirksam gegen die Behauptungen von Herrn Morgenschweis vorgehen können“, kündigte Mues weitere gerichtliche Schritte an.
Fotos: son
www.siegen.de