wS/ne Netphen – Die Senioren-Service-Stelle informierte zur Verkehrssicherheit „Mit 85 Jahren noch Autofahren, ja klar!“ Etwa 60 Senioren folgten jetzt gespannt und mit großem Interesse den beiden Vorträgen der Verkehrssicherheitsmoderatorin Frau Dr. Elisabeth Philipp-Metzen vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. und des Fahrlehrers Herrn Rolf Kessler „Sicher und mobil – Autofahren im Alter“ im Ratssaal von Netphen.
Mit diesem Motto hatte Eva Vitt von der Senioren-Service-Stelle in Netphen offenbar den richtigen Nerv getroffen. Die Veranstaltungen mussten aufgrund der hohen Teilnehmerzahl kurzerhand in den Ratssaal verlegt werden. Im Rahmen der Veranstaltung wurde mitgeteilt, dass sich die Alterstruktur unserer Gesellschaft verändern würde und eine immer größer werdende Zahl älterer Menschen am Straßenverkehr teilnehmen werde. Mobilität sei eine wichtige Grundlage für die selbständige, aktive Lebensführung und die gesellschaftliche Teilhabe.
Mobil bleiben und sicher fahren, das solle sich nicht ausschließen. Senioren würden besser fahren als ihr Ruf, denn der überwiegende Teil der Senioren passe seine Fahrweise der eigenen Leistungsfähigkeit an, daher seien die Unfallzahlen auch gering, so die Referenten.
Besonders die jungen und aktiven Senioren seien heute vitaler und gesünder als frühere Generationen. Erst im hochbetagten Alter erhöhe sich das Unfallrisiko. Aber das Älterwerden bringe auch kleinere Einbußen mit sich. Senioren könnten zum Beispiel nicht mehr so gut in der Nacht fahren. Ältere Menschen können vieles tun, um sicherer zu fahren. „90 Prozent aller Informationen im Verkehr werden durch das Auge wahrgenommen“, so die Referentin Dr. Philipp-Metzen.
Daher sei eine regelmäßige Kontrolle der Sehkraft sehr wichtig. Auch seien Senioren nicht mehr so beweglich wie in jungen Jahren. Regelmäßige Bewegung, Schwimmen, Walking und das Ausüben weiterer leichterer Sportarten seien zu empfehlen. Auch das Gehirn solle trainiert werden. Daher zeigte Frau Dr. Philipp-Metzen ganz einfache Übungen, um die Konzentration zu schulen und die visuelle Wahrnehmung zu verbessern.
Die richtige Fahrzeugtechnik wurde besprochen, wie Automatikgetriebe und Klimaanlage. Es gibt viele Möglichkeiten, in die eigene Sicherheit zu investieren. Der versierte Fahrlehrer Rolf Kessler wies in seinen Ausführungen besonders auf vorausschauendes Fahren und angepasste Geschwindigkeit hin. „Viele Autofahrer hätten ein völlig falsches Verständnis für die Fahrgeschwindigkeit“, betonte er. Es reiche nicht aus, nur einen gültigen Führerschein zu besitzen, um ein Fahrzeug führen zu dürfen. Man müsse auch körperlich und geistig in der Lage sein, das Auto sicher zu beherrschen.“ Ein aufmerksamer Teilnehmer erkundigte sich: „ Ab wann soll man nicht mehr Auto fahren?“ „Pauschal könne man diese Frage nicht beantworten“; so der Verkehrsexperte, „es gäbe 85-jährige, die wirklich noch topfit seien und 60-jährige, die nicht mehr in der Lage seien, ein Fahrzeug zu führen. Ein regelmäßiger Besuch beim Hausarzt könne hilfreich sein.“
Um die aufgefrischten theoretischen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen, haben ältere Verkehrsteilnehmer nun Gelegenheit ein kostengünstiges Fahrsicherheitstraining auf dem ADAC-Verkehrsübungsplatz in Olpe zu absolvieren. Das Training findet am Montag, dem 22.8.2011 von 8 bis 16 Uhr statt. Anmeldungen nimmt ab sofort die Senioren- Service-Stelle der Stadt Netphen Tel. 02738/603-145 oder E-Mail e_vitt@netphen.de entgegen.