20-Jähriger nach Konsum von Kräutermischungen fahruntüchtig

wS/po/wf.    Siegen –   Wie höchst gefährlich so genannte Kräutermischungen tatsächlich sein können, das hat sich in der jüngsten Vergangenheit im Kreis Siegen-Wittgenstein in zahlreichen Fällen eindrucksvoll gezeigt.

Mehrere junge Menschen waren nach dem Konsum der im Hinblick auf ihre körperlichen und psychischen Wirkungen vollkommen unkalkulierbaren Kräutermischungen auf der Intensivstation eines Krankenhauses gelandet. Dass sie insgesamt mit dem Leben davon kamen, das war zum Teil rein zufälligen Umständen zu verdanken. So waren beispielsweise Freunde zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen und hatten in letzter Sekunde die lebensnotwendigen Rettungsmaßnahmen veranlasst.

Mitunter waren junge Menschen nach dem Konsum der als vermeintlich legal angepriesenen Drogen („Legal High“) in Bewusstseinszustände geraten, die akut lebensgefährlich waren. So war ein junger Mann vollkommenen desorientiert auf den Gleisen des Siegener Bahnhofs herumgeirrt. Dem Umstand, dass er dabei von keinem Zug erfasst wurde, verdankt der junge Mann letztlich sein Leben.

Natürlich können die gefährlichen Kräutermischungen auch im Straßenverkehr ihre verheerende Wirkung entfalten.

So am 11.10.2011 in Siegen geschehen. Da wurde nämlich von aufmerksamen Polizeibeamten der Siegener Wache in Eiserfeld ein 20-jähriger Autofahrer im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten und kontrolliert. Schnell war den Polizisten klar, dass der Fahranfänger unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand: Stark erweiterte Pupillen und gravierende Störungen der Feinmotorik sprachen eine eindeutige Sprache…

Daraufhin musste der junge Mann mit zur Wache, wo ihm eine Blutprobe entnommen und ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet wurde.

Jetzt muss sich der junge Mann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Siegen vor dem Amtsgericht Siegen für sein Handeln verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat nämlich Anklage gegen den Siegener wegen Fahren unter Drogeneinfluss erhoben.

Die Kreispolizeibehörde warnt erneut eindringlich vor dem Konsum der Kräutermischungen.

Auch das Bundesministerium für Gesundheit warnt in seinem aktuellen Drogenbericht vor dem Konsum sogenannter „Legal High“-Produkte, deren Angebot stetig steigt. „Legal Highs“ werden unter anderem als Kräutermischungen, Badesalze oder Legal Ecstasies angeboten und zumeist über das Internet vertrieben. Sie vermitteln dem Konsumenten den Eindruck der Legalität. Doch handelt es sich hierbei um chemische Abänderungen bekannter Drogen. Besonders Problematisch ist, dass die aufgeführten Bestandteile häufig nicht, beziehungsweise falsch, deklariert sind. Die Wirkung der Drogen sowie die Folgen für die Gesundheit des Konsumenten sind dadurch nicht kalkulierbar.

Weitere Information zu den gefährlichen Kräutermischungen finden Interessierte unter www.polizei-beratung.de.

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