Erlebnisreiche Landschaft in Ruckersfeld

wS/hi  –  Stadt Hilchenbach  –  20.09.2012  –  Neun Teilnehmer waren der Einladung von Michael Thon am 7. September gefolgt und wanderten einen Teil des Kulturhistorischen Lernpfades nach Ruckersfeld. Bei herrlichstem Sonnenschein erfuhren die Gäste aktuelle Informationen über die modernen Formen des Landschaftswandels an interessanten Schautafeln, wie zum Beispiel der geplanten Fern-Höhenstraße (FELS), die ehemaligen Mülldeponien beiderseits des Höhenrückens Allenbach und Herzhausen sowie über den Bergbau der Grube Friederike.

Weiter ging es zur ersten Station der Kaspareiche an der Eiserhelle (480m), wo eine kreisrunde Fläche mit Immergrün die Augen der Wanderer erfreute. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um ein altes Köhlerpodium neben einer kleinen Sickerquelle, so erklärte Michael Thon, der übrigens im Netzwerk der Kulturlandschaftsführer/innen Südwestfalen e.V. aktiv ist. Zudem informierte er dort über die Rennöfen der Kelten.

Die nächste Station zeigte die Waldgeschichte. So wurde dort anschaulich Buche, Birke, Fichte, Douglasie, Weymouthskiefer und der aktuelle Waldschadensbericht dargestellt. Ein sinnliches Erlebnis war der Wechsel vom Wald auf das freie Feld, welches mit seiner wunderbaren Aussicht auf die Hudeeichen am Hof Maustaler Hang ein typisches Landschaftselement nach Auflösung der Hauberge um 1900 bildet. Musikalische Begleitung bekamen die Teilnehmer vom Chor ungezählter Grillen. Relief, Geologie, Boden und Klima der Landschaft prägten auch den Gang der Besiedlung sowie das Erscheinungsbild dieses wunderschönen Tales. Der alte Weg vom Giller über die Elme nach Siegen ist sogar bis heute noch erlebbar.

Auf deren Höhe genoss die Gruppe bei herrlichstem Sonnenschein und Frühherbstwind – mitten im Hauberg stehend – eine wundervolle Rundumsicht. Der Hauberg – die Schönheit der Landschaft als Wirtschaftsfaktor der Gesundheits- und Tourismusbranche oder als immaterielles Weltkulturerbe, so reflektierte man. Einzigartig ist er schon und nirgends wurde er in den vergangenen Jahrhunderten so vielfach genutzt wie hier im Siegerland.

Mit der Aussicht auf die Hilchenbacher Windräder und einem schönen Gedicht an einer alten Grenzeiche ging es bergab nach Ruckersfeld. Michael Thon zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Ruckersfelder Trias, das sind die typischen und historischen Bewirtschaftungszonen mit Wald, Ackerstreifen und Grünland. Ein Blick auf eine Gruppe alter Obstbäume erinnerte an den Fortschritt in der Land- und Forstwirtschaft und den Obstbau im 19. Jahrhundert. Interessant waren auch die Erläuterungen zu typisch archäologischen Fundplätzen in der Landschaft, so z. B. die Terrassenkanten oder Quellen am Höhenweg. Die Furt am Zusammenfluss zweier Bäche bildete die Keimzelle Ruckersfelds. Michael Thons Erlebniswanderung endete mit den Worten, dass es so viel zu entdecken gibt und dies nicht nur für Kinder!.

Nach kurzweiligen zweieinhalb Stunden stärkten sich die Wanderer im Ruckersfelder Backes und ließen den Abend entspannt ausklingen.

Man darf sicherlich gespannt sein, wo die nächste Erlebniswanderung hinführen wird.

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