Sportfreunde durch Michels fünften Streich erlöst

wS/jk – Siegen – 21.09.2012 – Drei weitere Punkte gehen auf das Konto von Regionalligist Sportfreunde Siegen. Der 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen die U23 von Bayer Leverkusen war zwar nicht glanzvoll, ging aber nach 90 Minuten in Ordnung. Den glücklichen Siegtreffer markierte Sven Michel, der bislang erfolgreichste Siegener Schütze, nach 76 Minuten mit seinem fünften Saisontor.

Eine Flanke von André Dej, der auf der Spielmacher-Position vor 1.773 Zuschauern im Siegener Leimbachstadion erstmals auflief, erlangte der eingewechselte Patrick Sonntag. Der von Erzgebirge Aue ins Siegerland gewechselte Stürmer gab seine Premiere in der Regionalliga für die Rot-Weißen.

Mit seinem fünften Saisontor erlöste Sven Michel (li.) die Sportfreunde Siegen. Hier jubelt er mit Leon Binder. Fotos: Michael Handke/wirSiegen

Sonntag spielte den Ball zu Richard Weber, der für Sven Michel auflegte. Der Youngster drosch das Leder zur 1:0-Führung volley in die Tormaschen. Da hatte sich der Mut zur Offensive von Trainer Michael Boris ausgezahlt. Nur drei Minuten vor dem Treffer wechselte er Angreifer Sonntag für Julian Jakobs ein. Sein erster Einsatz war gleich spielentscheidend.

Regionalliga-Premiere für Patrick Sonntag

Die Sportfreunde Siegen hatten nun das Spiel unter Kontrolle und verwalteten den Vorsprung bis zum Ende. Mit Max Süßenbach, der für den guten Dej ins Spiel kam, sicherte Siegens Trainer die Defensive. Somit brannte nichts mehr an. Im Gegenteil: In zwei Szenen bot sich der Sturmspitze René Lewejohann (83./86.) noch zwei halbe Chancen. Er kam jeweils einen Schritt zu spät.

Der Einsatz von Patrick Sonntag hat sich für die Sportfreunde bezahlt gemacht.

Bis zu dem erlösenden Siegtreffer von Sven Michel mussten die Sportfreunde-Mannschaft und ihre Anhänger viel Geduld mitbringen. Denn der Leverkusener Profi-Nachwuchs hatte mehr Ballbesitz, machte daraus aber zu wenig. „Wir haben uns bewusst tiefer fallen und den Gegner spielen lassen“, gab Michael Boris Einblicke in seine taktischen Überlegungen.

Trotz des optischen Übergewichts der Werkself von Ralf Minge konnten kaum nennenswerte Torraum-Szenen beobachtet werden. Bis zum Siegener Strafraum war der Fußball, den die Gäste aus dem Rheinland spielten, ansehnlich. Doch weiter ließ Siegen sie nicht gewähren. Leverkusen probierte oft mit Torschüssen aus der zweiten Reihe zum Erfolg zu kommen. Doch viel Arbeit hatte Siegens Torwart Raphael Koczor mit den Versuchen aus der Distanz nicht.

Christoph Klippel zog sich Bänderriss zu

Der Schuss von Luca Dürholtz (24.) kam genauso zentral auf den Keeper wie jener von Stürmer Christoph Siefkes (59.). Eine sichere Beute für Koczor. Seine Vorderleute ließen ansonsten nichts zu. „Wir haben gut gegen den Ball gestanden“, lobte Boris. Der soliden Abwehrleistung tat auch der verletzungsbedingte Ausfall von Innenverteidiger Christoph Klippel keinen Abbruch.

André Dej (li.), hier im Zweikampf mit Julian Riedel, löste seine Aufgaben auf der „Zehner“-Position ordentlich.

Der Ex-Meppener musste nach einem harten Zweikampf an der Seitenlinie nach 33 Minuten mit einer Trage und dann mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Diagnose: Bänderriss. Klippel wird somit länger ausfallen. Für ihn kam Marcus Lemke ins Spiel, rückte auf die linke Außenbahn und Richard Weber auf seinen angestammten Platz in der Innenverteidigung.

Vor diesem Schockmoment im Sportfreunde-Lager hatte André Dej die beste Chance in der ersten Halbzeit, als er nach einem Querpass von Sven Michel nach 21 Minuten bereits den Siegener Führungstreffer auf dem Fuß hatte. Auch nach dem Seitenwechsel war es ein Dej-Schuss (58.), der für Torgefahr sorgte.

Leverkusen auf Distanz gehalten

Einziger Kritikpunkt: Das Offensivspiel der Siegener brachte bis auf das Michel-Tor kaum geniale Momente hervor. Es fehlte die Durchschlagskraft, so dass echte Chancen auch hier eher Mangelware waren. „Im Angriff haben wir Geduld. Gerade mit den jungen Spielern. Julian Jakobs zum Beispiel ist noch nicht da, wo er letzte Saison war“, nannte Michael Boris ein Beispiel.

Siegens Kapitän Mark Zeh im Zweikampf mit Bayer-Stürmer Christoph Siefkes – Daniel Grebe beobachtet die Szene.

Der Sportfreunde-Trainer war mit dem knappen 1:0-Erfolg zufrieden: „Unser Ziel ist der Klassenerhalt, den auch Leverkusen erreichen will. Auf einen direkten Konkurrenten haben wir nun zehn Punkte Vorsprung“, sagte Michael Boris. „Doch wir haben noch schwere Aufgaben vor der Brust“, weiß der Coach. Umso wichtiger waren die drei Zähler gegen die U23 der Werkself.

Das geringerere Zuschaueraufkommen im Leimbachstadion machte sich auch im Fanblock „F11“ bemerkbar.

Dass mit 1.773 Zuschauern weniger Menschen als in den bisherigen Heimspielen die Stadiontore passierten – noch dazu bei einem der beliebten Freitagabend-Flutlicht-Spiele – enttäuschte auch den Siegener Trainer etwas. „Hoffentlich kommen nächste Woche gegen die U23 von Schalke ein paar Leute mehr“, so Boris. Dazwischen gastieren die Siegener noch am Dienstagabend beim FC Kray.

Sportfreunde Siegen – Bayer Leverkusen U23 1:0 (0:0).
Siegen: Koczor – Dalman, Klippel (33., Lemke), Binder, Weber – Zeh, Grebe – Jakobs (73., Sonntag), Dej (87., Süßenbach), Michel – Lewejohann. – Leverkusen: Lomb – Kohr (68., Mentizis), Zenga, Haitz, Riedel (85., Marzullo) – Steffen, Casper, Aydin, Dürholtz – Siefkes (85., Al Ghaddioui). – Tore: 1:0 Sven Michel (76.). – Schiedsrichter: Benjamin Weber (Herten). – Zuschauer: 1773.

Bericht: Jürgen Kirsch

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