Besuch aus Arlington/ Virginia in Eisern

wS/lb Siegen – Ein Bericht von Werner Hoffmann- Gassner – 27.12.2012 – Im April des Jahres 1713 zog es Johannes Hoffmann aus Eisern zusammen mit 41 weiteren Auswanderern aus den Dörfern Niederndorf, Oberfischbach, Oberschelden, Eisern, Trupbach, Rehbach ( heute Kaan- Marienborn ) und Müsen nach Virginia in die “ Neue Welt „. Der dortige Gouverneur der britischen Kronkolonie ( Alexander Spotswood ) wollte dort eine Eisen- und Stahlindustrie etablieren.

Für diesen Zweck waren unsere Siegerländer Auswanderer bestens prädestiniert und so folgten sie dem Ruf und machten sich auf den Weg nach Amerika. Aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen mit den Algonkin- und Powhattonindianern waren sie allerdings gezwungen, cirka ein Jahr in der Nähe von London zu verbringen, bevor sie dann im Jahre 1714 endlich Virginia erreichten.

Dort bezogen sie auf Geheiss des Gouverneurs Spotswood das Fort Germanna ( benannt nach Germany und der damals regierenden Königin Anna ). Die Gegend des Forts trägt bis zum heutigen Tage den Namen “ Siegen Forest „. Dieses war die erste geschlossene deutsche Siedlung auf amerikanischem Boden.

Weiterhin ist der aus Oberfischbach, im Alter von über siebzig Jahren ausgewanderte Pastor Häger, als einer der Begründer der evanglisch reformierten Kirche in Amerika zu betrachten.

Im Juni 2011 kamen die Eheleute Laura & Keith Hoffman aus Arlington/ Virginia erstmals als Mitglieder einer Delegation der Germanna- Foundation auf den Spuren ihrer Vorfahren ins Siegerland. Keith Hoffman ist ein Nachfahre des oben beschriebenen Johannes Hoffmann und es ist jedesmal ein sehr emotionaler Moment, wenn die Mitglieder der Delegationen vor den zum Teil noch existierenden Häusern ihrer Vorfahren stehen.
Das Haus der Vorfahren von Keith Hoffman ist noch existent und seit 1660 dokumentiert, allerdings nicht mehr im Besitz der Familie, deren Kinder heute weit verstreut leben.

Nur einen Monat später verbrachte Danica Junker aus Eisern einen sechswöchigen Aufenthalt im Hause der Hoffmans in Arlington. Während dieser Zeit besuchte unser Bundestagsabgeordneter des Kreises Siegen- Wittgenstein, Volkmar Klein mit seiner Gattin, ebenfalls die Hoffmans in deren Haus in Virginia.

Dieses Jahr nun verwirklichten die Eheleute Hoffman ihren Plan von einem privaten Deutschlandbesuch. Am 12. Dezember trafen sie in Frankfurt/ a. M. ein und reisten von dort für eine Woche nach Garmisch- Partenkirchen und trafen dann endlich am späten Nachmittag des 20. Dezember in Eisern ein, wo sie im Haus der Familie Junker Quartier bezogen.

Die Unterschiede zwischen amerikanischer und deutscher Weihnacht gehörten zu den vielen Eindrücken, die das Paar mit nach Hause nimmt. Einen absoluten Höhepunkt des Besuches stellte das freudige Wiedersehen mit dem Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein und seiner Gattin am 23. Dezember im Restaurant des Hotels Ongelsgrob in Buchen dar, wohin die Hoffmans die gesamte Gastgeberfamilie eingeladen hatten.

Am Heilgabend fand dann eine gemeinsame Bescherung statt, bei der Geschenke ausgetauscht wurden die alle Beteiligten noch viele Jahre an diesen Besuch in Eisern erinnern werden. Leider mussten Laura & Keith Hoffman Eisern am 26. Dezember Eisern wieder verlassen, um ihren Rückflug anzutreten.

Dieser Besuch jedenfalls war ein weiterer gelungener Beitrag zur Festigung und Vertiefung der transatlantischen Freundschaft zwischen Mitgliedern der Germanna-Foundation und der Heimat ihrer unvergessenen Vorfahren.

Bericht und Fotos: Werner Hoffmann- Gassner

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