ws/ksw Siegen Wittgenstein – Mehr als 120 Teilnehmer konnte der Arbeitskreis Kindergesundheit, bestehend aus DRK-Kinderklinik, dem Evangelischen Kirchenkreis und dem Fachservice Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises, jetzt zum 4. Forum Kindergesundheit im Siegener Lÿz begrüßen. Das starke Interesse der Erzieherinnen, Pädagogen, Therapeuten und Ärzte der Region an den aktuellen Themen der Sozialpädiatrie und deren Bedeutung für die Region sorgte für einen regen Austausch zwischen Referenten und Zuhörern.
Die Sozialpädiatrie bietet Hilfe und Unterstützung für Kinder mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen bzw. von Behinderung bedrohten Kindern an. In sozialpädiatrischen Zentren werden Kinder und Jugendliche jeden Alters behandelt. In Siegen gibt es seit 40 Jahren ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ), das zur DRK-Kinderklinik gehört. 9 Ärzte und über 60 Psychologen, Therapeuten und weitere Fachkräfte versorgten dort im vergangenen Jahr fast 8.500 Patienten von 0 bis 21 Jahren aus einem über 100 km großen Einzugsgebiet ambulant. Neben dem großen SPZ auf dem Wellersberg können Eltern und Patienten aus dem Wittgensteiner Raum seit 1989 eine Außenstelle des SPZ in Bad Berleburg aufsuchen. Anlaufstelle für betroffene Kinder und deren Eltern ist jedoch immer erst der niedergelassene Kinder- und Jugendarzt vor Ort, der dann bei Bedarf eine entsprechende Überweisung ausstellen kann.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer des 4. Forums Kindergesundheit durch Landrat Paul Breuer erläuterte Prof. Dr. Rüdiger Kißgen von der Universität Siegen sehr praxisnah, wie Hilfen für Multiproblemfamilien auch in Siegen aussehen können. Fachlich ergänzt wurde sein Vortrag durch den Beitrag des Chefarztes des Kinderneurologischen Zentrums aus Bonn, Dr. Helmut Hollmann, der Möglichkeiten und Grenzen der Therapie in der Sozialpädiatrie aus seiner Sicht aufzeigte.
Im letzten Teil der Veranstaltung regte der Chefarzt des Siegener Sozialpädiatrischen Zentrums, Dr. Holger Petri, mit seinem Impulsvortrag zum Thema Entwicklungsförderung aus Sicht der Siegener Fachkräfte zu einer engagierten Diskussion in der großen Runde an.
Einerseits wurden die Teilnehmer für die kritischen Faktoren und deren Ausprägungen sensibilisiert, andererseits wurde auch klar, dass umgehende Hilfe nach einer professionellen Diagnostik immer dazu beiträgt, positiv auf Entwicklungsbeeinträchtigungen bei Kindern einzuwirken. Während manche Faktoren, die eine Entwicklung negativ beeinträchtigen, wie etwa Armut oder Arbeitslosigkeit, zwar einfach zu identifizieren, aber schwer abzuwenden sind, gibt es auch Faktoren wie Bewegungsmangel und fehlende Beschäftigung mit Kleinkindern, die vom sozialen Umfeld unabhängig angegangen werden können. Fazit: Nur wenn die Mitarbeiter in den Kindergärten und Schulen sowie die niedergelassenen Kinderärzte Mängel identifizieren und richtig interpretieren können, kann auch gemeinsam mit den Familien an individuellen Lösungs- und Unterstützungsansätzen gearbeitet werden.
Für die Mitarbeiter des Sozialpädiatrischen Zentrums der DRK-Kinderklinik war das Forum Kindergesundheit ein gelungener Start ins Jahr des 40-jährigen Bestehens.
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