Neue Chance in der Altenpflege – Interne, ganzheitliche Integrationsberatung – kurz „Inga“

wS/aa Siegen Wittgenstein – „Im August kann ich endlich starten und den Job richtig lernen, in dem ich gebraucht werde und der mir Freude macht“, berichtet Elena Kösters motiviert im persönlichen Gespräch. Die junge Frau ist Jahrgang 1988 und hat vor 6 Jahren ihren erweiterten Hauptschulabschluss erworben. Nach der Schule folgten ein freiwilliges soziales Jahr, diverse Praktika und einige Helferjobs. Immer wieder sehr engagiert, die Tätigkeiten waren allerdings immer befristet, ohne abgeschlossene Berufsausbildung blieben die nächsten Schritte in der Berufswelt ohne Erfolg. „Durch die ganzheitliche Integrationsberatung mit einer engen und ganz persönlichen Betreuung konnten wir gemeinsam herausfinden, welcher Beruf für Frau Kösters besonders gut geeignet ist und viele Perspektiven bietet. Dann wurde der Weg dorthin mit ihrer „Inga“-Beraterin durchleuchtet, der Kontakt zu Arbeitgebern und Bildungsträgern wurde hergestellt, individuelle Qualifizierungs- und Fördermöglichkeiten geprüft und bewilligt. Kleinere und größere Barrieren wurden zusammen überwunden“, erläutert Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Arbeitsagentur in Siegen die individuelle Herangehensweise und Motivation der Männer und Frauen bei der Arbeitssuche. „Jetzt möchte ich meine gesammelten Erfahrungen aus den unterschiedlichen Tätigkeiten im Pflegebereich bündeln und die 3-jährige Ausbildung zur Altenpflegerin durchziehen. In meinen Praktika habe ich gemerkt, dass mir die teilweise sehr harte Arbeit, deswegen so gut gefällt, weil ich den älteren Menschen aktiv helfen kann und meist ein sehr herzliches Feedback bekomme. Es ist ein Beruf für die Zukunft, auch für meine eigene Zukunft! Frau Wunderlich hat mich Schritt für Schritt begleitet, hat mir Mut gemacht und bleibt weiterhin meine Ansprechpartnerin“, freut sich Elena Kösters über ihre neue Chance, die sie mit ihrer Inga-Beraterin Christina Wunderlich erarbeitet hat. Mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes zur Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege ist eine Förderung der gesamten Qualifizierung möglich geworden.

Wie bei Elena Kösters verläuft der Weg aus der Arbeitslosigkeit in eine neue Beschäftigung nicht immer glatt und reibungslos. Dies gilt besonders für Menschen, die eine oder mehrere Hürden auf dem Weg zurück ins Erwerbsleben zu meistern haben, auch, wenn sie nur kurze Zeit arbeitslos sind – zum Beispiel wegen fehlenden oder veralteten beruflichen Qualifikationen, wegen gesundheitlicher Einschränkungen oder weil sie keine adäquaten Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder haben. Viele könnten ohne besondere Förderung den Weg aus der Arbeitslosigkeit voraussichtlich nicht innerhalb von 12 Monaten erfolgreich bewältigen. Hier setzt „Inga“ an: Mit einer besonders engmaschigen Be-treuung sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb eines Jahres nachhaltig und dauerhaft auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen.

Was machen wir bei „Inga“ anders?

„Inga“ setzt auf eine umfassende, alle individuellen Bedarfslagen in den Blick nehmende Beratung der Menschen. Herzstück ist der Betreuungsschlüssel: In den Inga-Teams betreut ein Vermittler nur 65 Personen. Sie begleiten ihre Kunden auf Wunsch auch zu Vorstellungsgesprächen oder bei Behördengängen und unterstützen bei der Suche nach Beratungs- und Unterstützungsangeboten, zum Beispiel bei der Betreuung von Kindern oder bei Schuldenproblemen. Gruppenangebote mit wenigen Teilnehmern, in denen der Umgang mit dem Computer erlernt oder das Gesprächsverhalten bei Vorstellungsgesprächen trainiert wird, ergänzen das engmaschige Betreuungsangebot. Hinzu kommen maßgeschneiderte Weiterbildungen, um die berufliche Qualifikation des Einzelnen zu erhöhen oder auf den aktuellen Stand zu bringen. Kleine, aber kontinuierliche Schritte und die Vereinbarung von Teilzielen sollen so eine dauerhafte Integration auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen. Darüber hinaus endet das Programm nicht mit der Arbeitsaufnahme. Die Inga-Berater begleiten ihre Kundinnen und Kunden bei Bedarf auch in der ersten Zeit der neuen Erwerbstätigkeit. Thomas Tolsdorf leitet das Inga-Team in der Agentur für Arbeit Siegen: „Manchmal reicht es bereits, das Bewusstsein der Menschen für die eigenen Stärken zu schärfen. Die Inga-Berater schauen auch auf die Fähigkeiten abseits der reinen Berufsqualifikation und versuchen, diese mit in den Beratungsprozess einzubringen. Das kann ein Ehrenamt sein oder eine lang zurückliegende berufliche Erfahrung. Häufig haben die Menschen nach langer Berufstätigkeit oder langen Auszeiten vom Beruf Scheu, sich wieder einem Bewerbungsverfahren auszusetzen. Sie wissen nicht genau, ob ihre Qualifikation den aktuellen Anforderungen entspricht oder haben schon lange kein Bewerbungsverfahren mehr absolviert. Hier setzen wir an und unterstützen sie auf dem Weg zurück in den Arbeitsmarkt.“

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