Bad Hersfeld-Preis an Jungschauspieler verliehen

wS/rile Bad Hersfeld. Drei Wochen nach Eröffnung der 63. Festspiele hatten sich die Mitglieder der Jury auf drei Kandidaten geeinigt, die mit dem Bad Hersfeld-Preis ausgezeichnet werden sollten. Den ersten Preis hatte 1962 die inzwischen verstorbene Schauspielerin Witta Pohl entgegen nehmen dürfen. Das streng gehütete Geheimnis wurde in einer Feier in der Stiftsruine jetzt gelüftet. Für die Preisträger war es eine Überraschung. Intendanz und Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer der Bad Hersfelder Festspiele hatten einen Vorwand gefunden, um sie außerhalb einer Vorstellung auf die Bühne zu locken. „Ich hätte mir auch ein Jackett angezogen, wenn ich davon gewusst hätte“, erklärte Jonas Minthe, der für seine hervorragende Darstellung in Dumas „Musketiere“ ausgezeichnet wurde.

Die beiden Jungschauspieler Patrizia Margogliotta und Jonas Minthe erhielten den Bad Hersfeld-Preis 2013.

Die beiden Jungschauspieler Patrizia Margogliotta und Jonas Minthe erhielten den Bad Hersfeld-Preis 2013.

In roten Jeans und lässigem T-Shirt hatte der Jungschauspieler die Bühne betreten und war eigentlich auf dem Sprung nach Hannover, um sich sein Schauspieler-Diplom abzuholen. Tränen der Freude indes schnürten Patrizia Margogliotta die Kehle zu und ließen sie nur ein leises „Danke“ hauchen. Die Nachwuchsschauspielerin war den Kritikern in der Rolle des Luftgeistes in Shakespeares „Der Sturm“ aufgefallen.

Den „großen“ Bad Hersfeld Preis hatte sich Stephan Schad als Nathan in Lessings „Nathan der Weise“ erspielt. „Fragt mich in zehn Jahren wieder!“, hatte er dem Intendanten Holk Freytag erklärt, als dieser ihm die Hauptrolle anbot. Der 49-jährige Schad nahm die Herausforderung schließlich an. Ließ dafür sogar eine Fernsehrolle sausen. „Ich habe da mächtig Respekt“, erklärte Schad in seiner Dankesrede. „Nathan gehört mit zum Größten, was man spielen kann.“

Für seine hervorragende Darstellung des Nathan in Lessings „Nathan der Weise“ wurde Stephan Schad mit dem großen Bad Hersfeld-Preis in der Stiftsruine ausgezeichnet.

Für seine hervorragende Darstellung des Nathan in Lessings „Nathan der Weise“ wurde Stephan Schad mit dem großen Bad Hersfeld-Preis in der Stiftsruine ausgezeichnet.

Das weiß auch Altmeister Ernst Stankovski, der als Ehrengast zur Preisverleihung geladen war und den jungen Schauspielerkollegen die Preise überreichte. Stankovski hatte vor vielen Jahren selbst als Nathan der Weise auf der Stiftsruinenbühne geglänzt und gab denn auch in seiner Ansprache gleich eine stimmgewaltige Kostprobe. Rund 1000 Gäste spendeten dem Altmeister und den Preisträgern am Schluss der Veranstaltung, nach einer Comedyeinlage von Stephan Schad, anhaltenden Applaus.
Fotos: Rita Lehmann

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