Hausärzte auf dem Land dringend gesucht Burbach spürt Auswirkungen des Landarztmangels

wS/le  Burbach. Dass die ärztliche Versorgung durch Allgemeinmediziner auf dem Land zunehmend schwieriger wird, ist längst kein Geheimnis mehr. Landauf, landab fehlt es an qualifizierten jungen Ärzten, die Freude am Landarztdasein haben. Für Burbach stellt sich die Situation besonders schwierig dar: Fünf Allgemeinmediziner tun derzeit ihren Dienst in der Gemeinde. Drei von Ihnen sind über sechzig Jahre alt.

„Die Lage ist angespannt“, erklärt Bürgermeister Christoph Ewers beim Blick auf die medizinische Landkarte. Doch ihm bereitet noch ein weiterer Aspekt Kopfzerbrechen. „Die Kassenärztliche Vereinigung hat vor kurzem die neue Bedarfsplanung vorgestellt. Bedingt durch die Bildung so genannter Mittelbereiche taucht die Gemeinde Burbach in der Bedarfsplanung gar nicht mehr auf, denn das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung fasst die Gemeinden Burbach und Neunkirchen unter dem Mittelbereich Neunkirchen  zusammen.“ Hierin sieht Bürgermeister Christoph Ewers ein Problem: „Rechnerisch stehen nach der Bedarfsplanung für den Mittelbereich Neunkirchen, zu der nun auch Burbach zählt, noch drei Hausarztplätze zur Verfügung. Theoretisch könnten sich diese alle in Neunkirchen niederlassen. Damit wäre die Quote erfüllt und die Niederlassung eines weiteren Hausarztes in Burbach nicht mehr möglich.“

Gemeinsam mit Dr. Dietmar Werner, dem Sprecher der Burbacher Ärzteschaft, sieht der Bürgermeister in einem ersten Schritt die Notwendigkeit, den Mittelbereich neu zu bezeichnen. „Ich würde mir wünschen, dass dort Neunkirchen/Burbach auf den entsprechenden Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigung verzeichnet ist“, so Christoph Ewers. „Mir geht es nicht um Kirchturmdenken, vielmehr möchte ich sensibilisieren, so dass auch gerade vor dem Hintergrund der sich verändernden demografischen Merkmale eine wohnortnahe medizinische Versorgung sichergestellt ist.“ Dr. Dietmar Werner bringt noch einen weiteren Aspekt hinzu: „Wir haben hier gut ausgestattete Arztpraxen. Es wäre schade, wenn diese in Zukunft nicht mit jungen Ärzten neu besetzt werden könnten.“ Er wirbt im Übrigen für den Beruf des Landarztes: „Der Landarzt ist ein sehr abwechslungsreicher und attraktiver Beruf. Auch nach 27 Berufsjahren gehe ich jeden Morgen gerne in meine Arztpraxis in Holzhausen.“

Beide wollen nun in einem Brief an die Kassenärztliche Vereinigung und an das Bundesinstitut auf die Sachlage hinweisen.

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