wS/blb – Bad Berleburg – Auch beim 30. Siegerländer und Wittgensteiner Mundartnachmittag des Heimatbunds Siegerland-Wittgenstein in der Bürgerhalle in Bad Berleburg-Aue begeisterten viele Akteure mit Mundart aus Nah und Fern. Denn nicht nur Mundartliches aus Siegerland und Wittgenstein, sondern auch Gedichte aus Schlesien und dem Sudetenland bereicherten das sprachliche Spektrum des Nachmittages. Ergänzt wurde der Nachmittag mit einigen musikalischen Beiträgen der „Original Giebelwälder“, den Volkstänzen der Volkstanzgruppe des TV „Frisch-Auf“ 1912 Dresselndorf e.V. und einem Liedbeitrag der „Benfer Plattschätz-Känner“.
Im buntgemischten Programm für jeden etwas dabei
Bei diesem bunt gemischten Programm war für jeden Zuschauer etwas dabei. Besonders freute sich der Arbeitskreis „Mundart, Brauchtum und Volkskunde“ des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein über die vielen mitwirkenden Kinder. Die „Benfer Plattschwätz-Känner“ und auch die Kindergruppe aus Aue-Wingeshausen erhielten für ihr Mundartgedicht „Da Chräsdagsküje“ viel Applaus. Zwischen Hochdeutsch und Sejerlänner Platt pendelte die Schülermundartgruppe aus Burbach mit ihrem Vortag „Det Härzhaisje“. Auch der Mundartsketch „Platt oder watt“ der Schülermundartgruppe Wahlbach sorgte für einige Lacher beim Publikum.
Landrat Paul Breuer und Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann waren sich einig, dass Mundart und Heimatverbundenheit wichtig seien, um seine Wurzeln zu erhalten. „Ist man fest verwurzelt, so ist man auch standfester“, so der Landrat.
Arbeitskreis als Sprachvorbild ausgezeichnet
Im Rahmen des Mundartnachmittags wurde der Arbeitskreis „Mundart, Brauchtum und Volkskunde“ als Sprachvorbild 2013 ausgezeichnet. Landrat Paul Breuer, zugleich 1. Vorsitzender des Heimatbundes, Heimatgebietsleiter Dieter Tröps, Dirk Niesel, Vorsitzender des Arbeitskreises, und Werner Kreutz vom Vorstand des Heimatbundes nahmen die Auszeichnung entgegen. In seiner Laudatio würdigte Jürgen Franke, Leiter des Vereins für Deutsche Sprache (VDS) für die Region 57, die Aktivitäten des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein: „Der Arbeitskreis setzt sich für den Erhalt und die Weitergabe des sprachlich ausdrucksreichen, kraftvollen und lebendigen Dialekts ein. Gerade in einer Zeit, in der die deutsche Hochsprache unter dem Gebrauch überflüssiger Anglizismen leidet, fördert die Pflege der heimischen Mundarten die Verbundenheit mit den Menschen in der Region“, betonte VDS-Regionalleiter Franke. Neben den „Rimcher on Anekdode“, die beim heutigen Nachmittag zu hören seien, sei die Auszeichnung auch für die Mundartvorlesewettbewerb in den Schulen des Kreises verliehen worden. „Der Kreis Siegen-Wittgenstein ist eine von nur noch wenigen Regionen, in der die junge Generation für die heimische Mundarbeit begeistert wird“, so Jürgen Franke.
„Begääwehre ausem Wittjesteener“
Immerhin beteiligten sich 26 Schüler am Kreisentscheid des Mundartwettbewerbs im Juli in der Aula des Gymnasiums Netphen. Siegerin des Dialektwettbewerbs 2013 wurde Lina Womelsdorf der Grundschule „Unterm Heiligenfeld“ aus Elsoff mit ihrem Text mit „Vo de lahme Küh unn ehrem sportliche Besitza“. Auch beim Mundartnachmittag in Aue überzeugte die Zehnjährige wieder mit „Begääwehere ausem Wittjesteener“.
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