Ballet aus Rom: Tanz als grandioser Akt der Befreiung

wS/ap – Siegen – Das „Spellbound Contemporary Ballet“, ein berühmtes zehnköpfiges Ensemble aus Rom, ist am Samstag, 25. Januar, 19 Uhr, im Apollo-Theater an der Morleystraße 1 zu erleben.

Das römische Ensemble wurde vor zwei Jahrzehnten von Mauro Astolfi gegründet. Die Compagnie zählt zu den besten Tanzgruppen Italiens – aufgrund ihres unverwechselbaren Stils, der technischen Brillanz ihrer Tänzer und Astolfis bildgewaltigen Choreographien. Die Bewegungssprache der Tänzerinnen und Tänzer basiert auf den Grundlagen des klassischen Balletts, ist aber offen für alle modernen Entwicklungen des Tanzes.

Das "Spellbound-Contemporary-Ballet" gastiert im Apollo-Theater. Foto: Theater

Das „Spellbound-Contemporary-Ballet“ gastiert im Apollo-Theater. Foto: Theater

Das Ensemble war unter anderem schon in Spanien, Kroatien, Serbien, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Weißrussland, den USA, Nordkorea und Thailand auf Tournee zu erleben.
Im Apollo will das Tanzensemble unter anderem „Downshifting“ zeigen, eine 20-minütige Choreografi zu einer Musik-Collage von Bach-Kompositionen und modernen Klängen. „Downshifters“ sind diejenigen, die sich plötzlich für eine andere Richtung entscheiden und eine alternative Zukunft vorstellen, die es ermöglicht, Leidenschaft wiederzuentdecken und die Qualität des eigenen Lebens zu verbessern. Durch Downshifting ist die Rückkehr zum Wesentlichen möglich.

Auch das 40-minütige „Nasfa“ – Musik : Rossini, Bach, Alexandre Tharaud, Meredith Monk – soll zu sehen sein. „Nafas“ bedeutet in der indischen Sprache „Atmen“, das Wort erscheint auch in anderen Sprachen und Kulturen, hat dort aber eine abgewandelte Bedeutung: Im Sufismus, zum Beispiel, verbindet man „Nafas“, mit dem Sinn der Freiheit. Im Arabischen beschreibt das Wort die dynamische Kraft, die ein Mensch bei der Geburt inhaliert. Die Verbindung zwischen diesen Bedeutungen im Sinne von „Geburt“ ist Ausgangspunkt für die Choreographie: Drei kleine Tische, als wären sie drei Wiegen, drei kleine Betten, der erste Kontakt zur Außenwelt, wo der Mensch seine ersten Bewegungen machen kann, die erste Luft einatmen kann … die Kindheit: aufwachsen, spielen, andere Menschen entdecken, lernen usw. Später die gleichen kleinen Tische, die zur Last werden: das Kreuz, das Menschen im Erwachsenenalter tragen. Die eigene kleine Welt scheint zu expandieren, aber auch wieder durch Grenzen beschränkt, durch Regelungen eingeengt. Wo viel Raum erscheint, entwickelt sich Chaos, Leidenschaften, Freiheitsdrang, aber auch Angst.

Der Choreograph Mauro Astolfi studierte Tanz in Italien, London, den USA und war als Tänzer in der „Paul Taylorʼs Young Company“ (USA) engagiert. Erste eigene Choreografien schuf er für die „Jeff Roberge Company“. Für sein „Spellbound Contemporary Ballet“ schuf er einen eigenen Bewegungsstil, der verschiedenste Ausdrucksformen zeitgenössischer Bewegung auf ungewöhnliche und neue Art kombiniert. In Zusammenarbeit mit der Biennale Venedig kreierte er 2008 „Don Giovanni – or the game of Narcissus“, gemeinsam mit der Malaga-Picasso-Foundation das Ballett „For Her“.

Astolfi betrachtet Choreografie als progressive Entwicklung von Bewegung – mit strenger Technik und purer Ausdrucksstärke, als Mischung aus Energie, Disziplin und Virtuosität. Dies ist die Basis für den Erfolgs seiner Company. Über die Jahre hinweg ist das „Spellbound Contemporary Ballet“ zu einem Maßstab für viele aufstrebende Choreografen geworden. Astolfis Choreografien feiern große Erfolge in ganz Europa.

Er choreografiert auch für andere Kompagnien, darunter die „Kitonb Extreme Theatre Company“, das „Szegedi Kortárs Balett“ und das „Balletto di Roma“. Für das Leipziger Ballett schuf er 2011 die Choreografie „Hold me in this storm“, für die „River North Chicago Dance Company“ entstand das Ballett „Contact me“. Im gleichen Jahr arbeitete gemeinsam mit dem israelischen Choreografen Adi Salant am Projekt „Dance is a cultural bridge between Italy and Israel“. 2012 entstanden “Humanology – Site Specific Young Project” für das Festival “Oriente Occidente” und “Instant God” für die “American Dance Company”.
Neben seiner Tätigkeit als Choreograf hat Mauro Astolfi Lehraufträge an den wichtigsten internationalen Tanzzentren in Tokyo, Paris, New York, Zürich, Stockholm, Amsterdam, Los Angeles sowie in vielen italienischen Zentren inne.

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