(wS/nk) Neunkirchen. „Viel Zeit, enorme Muskelkraft sowie immenses Organisations- und Verhandlungsgeschick waren nötig, um dieses Projekt zu schultern. Doch der Heimatverein Neunkirchen hat es geschafft“, so lobte Bürgermeister Bernhard Baumann die Umsetzung des Ehrenmals von der Ley auf den örtlichen Friedhof.
Der Heimatverein Neunkirchen pflegt seit Jahrzehnten die Denkmalanlage auf der Ley. Doch in den vergangenen Jahren kamen selbst zur Kranzniederlegung am Volkstrauertag nur noch wenige Besucher. Stattdessen wurde der Platz immer häufiger mit Unrat und Müll verunstaltet. Dies gab für den Heimatverein, den Kriegsgräberbund und die Gemeindeverwaltung den Anlass, die Ehrentafeln auf den Friedhof der Gemeinde Neunkirchen zu verlegen. Heimatvereinsmitglied Erich Meyer nahm sich der Aufgabe an: „Dieses wichtige Stück Neunkirchener Zeitgeschichte verdient einen Platz, an dem es wahrgenommen wird“.
Doch bis das Ehrenmal jetzt offiziell an die Gemeinde Neunkirchen übergeben werden konnte, war es ein langer Weg: Von der Planung bis zur Fertigstellung dauerte es fast ein Jahr. Die beiden Ehrentafeln waren durch Umwelteinflüsse stark verwittert und von Unbekannten geschändet und verunreinigt worden. Viele Namen der im 1. und 2. Weltkrieg gefallenen, vermissten oder beim Bombenangriff ums Leben gekommenen Neunkirchener Bürger waren nicht mehr richtig lesbar.
Zwei Samstage benötigten die fleißigen Helfer des Heimatvereins für die Demontage der Tafeln und des Spruchs sowie den Abbruch der drei Meter hohen Bruchsteinmauer. Dann ging es für die 190 Kilogramm schweren Bronzetafeln und die Schriftzüge auf den Weg in die Glockengießerei Rincker nach Herborn-Sinn, dahin zurück, wo sie 1957 gefertigt worden waren. Dort wurden sie gereinigt und fachmännisch restauriert.
Zeitgleich fertigte die Firma Runkel Fertigteilbau in Niederdielfen die Beton-Stehlen, die die Basis des heutigen Ehrenmals bilden. „Es gab eine ganze Reihe verschiedener Entwürfe“, so Erich Meyer, „wir haben uns schließlich für diese schlichte Version entschieden.“
Als es galt die 5 Tonnen schweren Beton-Stehlen von Niederdielfen nach Neunkirchen zu transportieren, fand Erich Meyer mit der Firma Friedrich Albert Hirz aus Herdorf ein Unternehmen, das den Transport kostenlos übernahm. Auch die Ausschachtungsarbeiten für das Fundament und die Aufstellung derStehlen führte die Firma Hirz mit Unterstützung der Heimatfreunde aus.
Beim Einsetzen der Halterungen für die schweren Bronzetafeln und Schriftzüge war der Heimatverein wieder mit vereinten Kräften am Start.
Schließlich musste noch das 4 Meter hohe, aus Eichenholz gefertigte, Kreuz aufgestellt werden, dass die Heimatfreunde zuvor gehobelt, geschliffen, lackiert und zusammengebaut hatten.
„Viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit waren nötig, aber es hat sich gelohnt“, freut sich Erich Meyer über den neuen Platz des Ehrenmals, „nur mit der Unterstützung der Heimatfreunde konnte dieses Projekt bewältigen werden.“ Bürgermeister Baumann ergänzt: „Der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege zu gedenken, ist wichtig in einer Zeit, in der Krisen, Unruhen und Kriege in der Welt dramatisch zugenommen haben. Indem der Heimatverein Neunkirchen das Ehrenmal – 100 Jahre nach Beginn des ersten und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges – wieder in den Fokus gerückt hat, wird den Menschen vielleicht klar, dass Frieden nicht selbstverständlich ist und dass jeder von uns etwas dafür tun kann.“
Fotos: Gemeinde Neunkirchen
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