Gemeindeverwaltung Neunkirchen freut sich über ersten Bufdi

„Unser Mann für alle Fälle“

(wS/nk) Neunkirchen. Am Vormittag hat Denis eine Personenzählung durchgeführt, anschließend eine Datenbank überarbeitet und jetzt ist er unterwegs, um Fotos zu schießen. Doch diese Aufgaben sind nur einen Bruchteil dessen, was der junge Neunkirchener die Woche über zu tun hat.
Seit dem 1. August ist Denis TrybanskiBufdi bei der Gemeinde Neunkirchen, er absolviert dort den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und überbrückt damit die Zeit bis zum Beginn seiner Ausbildung.

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Das Aufgabenfeld von Denis Trybanski ist so umfang- wie abwechslungsreich. Auch wenn er lieber mit Menschen arbeitet – auch Datenauswertungen gehören zum seinem Arbeitsalltag.

Die Gemeinde Neunkirchen ist eine anerkannte Einsatzstelle im BFD und bietet dem 19-Jährigen vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Trybanski hilft im Jugendtreff und bei Kulturveranstaltungen, erst kürzlich fungierte er als Reisebegleiter einer Jugendgruppe und unterstützte Umweltberater Matthias Jung beim Bauern- und Ökomarkt oder bei der Ausgabe von Bäumen an junge Eltern. Er unternimmt aber auch Botengänge, erledigt Aufräumarbeiten, archiviert und dokumentiert.

„Die Arbeit im Rathaus macht mir sehr großen Spaß“, berichtet Trybanski, der am 1. August des nächsten Jahres eine Ausbildung zum Mechatroniker beginnt. „Natürlich übernehme ich auch Tätigkeiten, die nicht so spannend sind, zum Beispiel verteile ich Flyer oder mache Kurierfahrten. Aber das Aufgaben- und Arbeitsfeld ist riesig, da sind viele coole Dinge dabei.“

Völlig unverhofft kam Trybanski so etwa zum Job des Lichttechnikers. Bei dem Theaterstück „Die kleine Hexe“, das im Rahmen der Kinderkulturwoche aufgeführt wurde, übernahm er kurzerhand die Illumination der Bühne. „Die Schauspielerin Gaby Mohr ging die Szenen zweimal mit Denis durch – und während der Aufführung hat niemand gemerkt, dass da ein Laie am Lichtpult saß“, zeigt sich Nicole Morgenschweis, die Organisatorin der Kinderkulturwoche, begeistert von Trybanskis schneller Auffassungsgabe.  Und so wie ihr geht es auch den übrigen Kollegen, die von Trybanski unterstützt werden. Adjektive wie fleißig, pflichtbewusst und zuverlässig werden mit ihm in Verbindung gebracht, er gilt als besonnen und ruhig. „Denis ist wirklich eine wertvolle Unterstützung für uns“, bringt es Jugendpfleger Thilo Edelmann auf den Punkt. Im Büro des Jugendpflegers hat Trybanski, der in seiner Freizeit gern ins Fitness-Studio geht und Fußball spielt, quasi sein Basislager. Hier ist seinen Platz für Büroarbeiten und von hier aus wird er zu seinen verschiedenen Einsatzorten – auch außerhalb des Rathauses – geschickt.

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Ob beim Verteilen der Flyer, beim Aufbau der Technik, beim Kontrollieren der Karten, beim Sektausschank oder wie hier – beim Befestigen des Veranstaltungsbanners – die Veranstaltungsreihe „kultur. AM ORT“ ist eines der zahlreichen Einsatzfelder des Neunkirchens Bufdis Denis Trybanski.

Neben dem Jugendtreff ist die Kopernikusschule einer dieser Orte. Dank seiner polnischen Wurzeln – seine Eltern stammen aus Danzig und Denis spricht die Sprache fließend – wird der Neunkirchener dort in der Übermittagsbetreuung als Übersetzer und Sprachhelfer eingesetzt. Zweimal pro Woche trifft er sich mit einer jungen Polin und hilft ihr beim Deutschlernen.

Über die Unterstützung aus dem Rathaus hinaus wird Trybansik „pädagogisch begleitet“. Im Bildungszentrum in Wetzlar stehen für ihn und seine Bufdi-Kollegen aus Kindergärten, Krankenhäusern oder Seniorenheimen verschiedene Seminare auf dem Programm. Insgesamt für Wochen lang muss er dort die Schulbank drücken. Ein Einstiegsseminar und ein Seminar zur politischen Bildung hat er bereits absolviert. Der nächste Baustein, im Januar, behandelt die Weiterentwicklung persönlicher, sozialer, interkultureller sowie fachlicher Kompetenzen.
„Die Erfahrungen, die wir mit unserem ersten Bufdimache,n sind ausnahmslos positiv“, weiß Johannes Schneider, der Leiter des Fachbereichs Soziales, Schulen, Ordnung, in dem Denis Trybanski vorwiegend tätig ist. Wenn es nach der Gemeindeverwaltung geht, könnte nach Denis‘ Ausscheiden im kommenden Sommer ein Nachfolger eingestellt werden. Auch Neunkirchens Bürgermeister Bernhard Baumann begrüßt die Initiative zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit: „Für das nächste Jahr nehmen wir Bewerbungen entgegen – auch wenn Denis Trybanski bereits jetzt große Fußstapfen hinterlassen hat“.

Der Bundesfreiwilligendienst wurde als Reaktion auf die Abschaffung der Wehrpflicht und in diesem Zusammenhang auch des Zivildienstes eingeführt, mit dem Ziel das bürgerliche Engagement zu fördern. Möglichkeiten bieten sich im sozialen, im ökologischen sowie im kulturellen Bereich oder aber im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz. Die jungen Bufdis sammeln praktische Erfahrungen und lernen den Berufsalltag kennen. Ältere Teilnehmer bietet der Bundesfreiwilligendienst die Möglichkeit des Übergangs zum Wiedereinstieg in das Berufsleben.

Fotos: Gemeinde Neunkirchen

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