„Mit Vernetzung und Sprachangeboten Impulse in der Integration setzen“

"Integration kann nur gemeinsam gelingen", wirbt das Team des Kommunalen Integrationszentrums beim "Fest der Kulturen". Fotos: Kreis

„Integration kann nur gemeinsam gelingen“, wirbt das Team des Kommunalen Integrationszentrums beim „Fest der Kulturen“. Fotos: Kreis

(wS/sw) Siegen – Welche enorme Bedeutung Integrationsarbeit für unsere Region hat, zeigte jetzt eindrucksvoll das „Fest der Kulturen“, zu dem das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein eingeladen hatte. Viele Vereine und Institutionen präsentierten sich im Umfeld der eigentlichen Veranstaltung, die nicht nur Fachvorträge, sondern mit Theater, Tanz und Hip Hop auch ganz verschiedene kulturelle Zugänge zum Thema bot.

„Integration ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich habe es auch nie anders kennengelernt“, sagt Landrat Müller vor den rund 400 Gäste im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle. „Schon in der Grundschule hat man mich zwischen zwei Kinder gesetzt, deren Eltern aus der Türkei stammen, damit die beiden besser Deutsch lernen.

Mit beiden bin ich bis heute gut befreundet“, so Müller. Weil es aber nicht immer so glatt laufe, bleibe Integration eine wichtige Zukunftsaufgabe, „der wir uns gemeinsam mit den vielen Engagierten in den Städten und Gemeinden verstärkt widmen müssen“, betonte der Landrat. Inzwischen habe jeder vierte Einwohner im Kreisgebiet einen Migrationshintergrund.

Staatssekretär Thorsten Klute vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales hob die Bedeutung der Integrationszentren hervor.

Staatssekretär Thorsten Klute vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales hob die Bedeutung der Integrationszentren hervor.

„Unser Ziel ist, diesen Menschen nicht nur ein Zuhause zu bieten, sondern ihnen Wege in unsere Gesellschaft aufzuzeigen“, betonte Müller warb für eine nachhaltige Willkommenskultur. Dabei verwies er auf die koordinierten Aktivitäten der Südwestfalen Agentur in diesem Bereich und das Modellprojekt in Freudenberg, das derzeit durchgeführt wird.

Staatssekretär Thorsten Klute vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales und Ministerialrätin Christiane Schüßler vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen hoben die Bedeutung und Ziele der derzeit 49 Kommunalen Integrationszentren in NRW hervor.

Sie stellen das „Herzstück“ der nordrhein-westfälischen Integrationspolitik und die dritte wesentliche Säule der Integrationsarbeit dar, neben den Migrantenselbstorganisationen und den Integrationsagenturen. Klute informiert sich derzeit bei einer Tour durch das Land auch in anderen Kommunalen Integrationszentren vor Ort über deren Arbeitsstand.

Welche Chancen in der interkulturellen Öffnung von Verwaltungen und Regeleinrichtungen liegen, veranschaulichte Christiane Bainski, Leitern der Landeskoordinierungsstelle der Integrationszentren NRW. Dabei geht es um strategische Ansätze insbesondere in der Personal- und Organisationsentwicklung der Einrichtungen, mit denen Zugangshindernisse abgebaut und auf das gezielt eingegangen wird, was Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen konkret brauchen.

Das Team des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises Siegen-Wittgenstein, stellte im Rahmen des „Festes der Kulturen“ die Ziele seiner Arbeit vor, zu denen auch die gezielte Sprachförderung an Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen gehört.

Die gute Resonanz auf die Veranstaltung mache deutlich, wie sehr eine noch bessere Vernetzung auf regionaler Ebene gewünscht werde und wie notwendig diese sei, betonte die Yvonne Partmann, Leiterin des KI. Von zentraler Bedeutung werde hier künftig eine Internetplattform sein, in der sich alle integrationsfachlichen Akteure und Aktivitäten in den Städten und Gemeinden wiederfinden.

Die Trommelgruppe Akwaaba gehörte zum bunten Programm im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle.

Die Trommelgruppe Akwaaba gehörte zum bunten Programm im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle.

„Mit dem ‚Fest der Kulturen‘ ist es uns schon im Vorfeld mit der Bewerbung gelungen, viele Menschen anzusprechen, die wir mit direkter Ansprache in Einzelkontakten erst nach Wochen, wenn nicht gar erst nach Monaten hätten erreichen können. Zudem bietet die Veranstaltung einen guten Rahmen für einen ersten informellen Austausch“, so Partmann.

Einen Überblick über die bestehenden Sprachförderprogramme bot Miriam Weilbrenner von der Landeskoordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren. Unter der Moderation von 1LIVE-Moderator Abelo Afhakama wurde der fachliche Teil der Veranstaltung von einem stimmungsvollen Unterhaltungsprogramm umrahmt.

Wie bunt und vielfältig Integration sein kann, zeigte die Siegener Theatergruppe „THEAgration“ mit einem Auszug aus ihrem aktuellen Stück „Das schlägt auf den Magen – Das Erbe des Oktay Ö.“. In dem Stück berichten die Mitwirkenden humorvoll über ihre eigenen Erfahrungen. Die Tanzgruppe „Arte y Salero“ verstand es, spanische Lebensfreude auf die Bühne des Leonhard-Gläser-Saales zu zaubern.

Der Siegener Hip Hop-Künstler B.E. der Micathlet, präsentierte zusammen mit seinen Brüdern eigene Integrationserfahrungen in einer Mischung aus Rap und Kabarett – ausdrucksstark, mit kritischen wie hoffnungsvollen Texten. Reichlich Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen bot sich bei einem internationalen Buffet im Anschluss an die Veranstaltung.

Die Kommunalen Integrationszentren werden gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales sowie durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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