Wichtige Info der Polizei Siegen

(wS/ots) Siegen | Überall da, wo viele Menschen zusammenkommen und Gedränge herrscht, vorzugsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen, Flughäfen, in Fußgängerzonen, bei Messen oder Volksfesten, finden Taschendiebe ihre Opfer.

„Das ist auch bei uns in Siegen-Wittgenstein so“, so Kriminalhauptkommissar Torsten Heider, der Leiter des Siegen-Wittgensteiner Kommissariats Vorbeugung / Opferschutz.

Der erfahrene Kriminalist erläutert: „Die Trickdiebe gehen oft arbeitsteilig vor. Oft lenken sie die Opfer ab, indem ein Täter beispielsweise einen Stau im Gedränge provoziert, die Opfer scheinbar unabsichtlich anrempelt oder etwa nach der Uhrzeit, dem Weg oder Ähnlichem fragt. Ein anderer Mittäter nimmt dann sekundenschnell die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet unauffällig.“

Auch Kunden, die in Geschäften arglos Waren betrachten, Kleidung probieren oder ihre Einkäufe erledigen, sind beliebte Opfer von Taschendieben.

Ein Taschendiebstahl kann teuer werden

Neben dem finanziellen Schaden ist ein Taschendiebstahl oft mit großem zeitlichem Aufwand und Ärger verbunden, z. B. weil entwendete Dokumente neu ausgestellt werden müssen. Für die Wiederbeschaffung von Ausweisen, Führerschein und anderen Dokumenten können schnell einige Hundert Euro zusammen kommen.

Neben Geldbörsen stehlen Taschendiebe häufig auch Mobiltelefone. Dann sind neben dem Handy oft viele persönliche Daten wie Adressen, Bilder usw. weg. Mit erbeuteten ED- oder Kreditkarten verursachen die Täter zudem hohe Folgeschäden, wenn sie Geld vom Konto ihrer Opfer abheben. Im schlimmsten Fall werden entwendete Ausweise sogar für Geschäfte genutzt.

Und Hauptkommissar Heider gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken: „Versicherungen zahlen die Schäden durch Taschendiebstahl nicht!

Taschendiebe fallen nicht auf

Sie sind männlich, weiblich, alt oder jung und immer häufiger handelt es sich um Jugendliche und sogar Kinder. Die Diebe sind meist unauffällig gekleidet und treten freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend auf.

Um sich vor jedoch vor den Tricks der geschickten Langfinger möglichst effektiv zu schützen, wollen wir hier noch einmal ihre gebräuchlichsten (Diebstahls-)Maschen darstellen:

Der Flecken-Trick: Nach einem Bankbesuch werden Sie

„versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert; beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus Ihrer Handtasche.

Der Drängel-/Rempeltrick: Beim Einsteigen in den Bus stolpert

jemand vor Ihnen, bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während Sie auflaufen oder abgelenkt sind, greift ein zweiter Täter in Ihre Jacke, Tasche oder Ihren Rucksack.

Der Stadt-/Fahrplantrick: Jemand fragt Sie nach dem Weg,

hält ihnen einen Stadtplan vor oder bittet Sie – etwa auf Bahnhöfen – ihn an einen Fahrplanaushang oder Stadtplan zu begleiten. Während Sie sich orientieren und abgelenkt sind, plündern Mittäter Ihre Tasche.

Der Spendensammler-/Geldwechsel-Trick: Sie werden gebeten,

eine Münze zu wechseln oder eine Spende für einen vermeintlich guten Zweck zu geben. Während Sie das Münzfach Ihrer Geldbörse öffnen, lenkt der Täter Sie ab, wirft seine Münze in Ihr Portemonnaie, zeigt auf das gewünschte Kleingeld oder irritiert Sie anderweitig. Dabei stiehlt er die Banknoten aus dem Geldscheinfach.

Die Tricks sind vielfältig – eins ist aber immer gleich: Die Diebinnen und Diebe nutzen sorgloses und unachtsames Verhalten oder die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer aus.

Der Leiter des Kommissariats Vorbeugung beruhigt aber auch. „Mit ganz einfachen Mitteln kann man sich nämlich sehr effektiv vor den Taschendieben schützen. Oft helfen schon Aufmerksamkeit und gesunde Skepsis. Und durch richtiges Verhalten kam man selbst viel tun, um sich vor üblen Schäden durch Taschendiebe zu schützen.“

Die Polizei rät daher insbesondere:

Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden – mit welchem Anliegen auch immer.

Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei sich, sondern verteilen Sie sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.

Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.

Verwahren Sie Wertgegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portemonnaie an der Kasse nicht aus der Hand.

Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw. immer aus Kleidungsstücken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. In Restaurants oder Cafés Taschen nicht an die Stuhllehne hängen, sondern auf Ihren Schoss stellen oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen. Legen Sie ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.

Polizeieinsatz Nordstr2015-05-30 (13)

Führen Sie nur so viel an Bargeld mit, wie Sie brauchen.

Notieren Sie sich die Daten Ihrer Geldkarten (Kontonummer und Bankleitzahl) und die Geräte-Nummer (IMEI) ihres Handys. Nehmen Sie die Notizen niemals mit, sondern bewahren Sie sie sicher Zuhause auf.

Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von EC- oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig.

Wenn Sie doch einmal Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten:

Verständigen Sie umgehend die Polizei über Notruf 110

Machen Sie auf den Dieb aufmerksam und fordern Sie umstehende Passanten auf, Ihnen zu helfen.

Kümmern Sie sich um Menschen, die bestohlen wurden und bieten Sie ihnen Hilfe an.

Prägen Sie sich das Aussehen der Diebin/des Diebs möglichst genau ein und stellen Sie sich als Zeugin bzw. Zeuge zur Verfügung.

Melden Sie den Diebstahl amtlicher Dokumente umgehend Ihrer kommunalen Verwaltungsstelle, bei ausländischen Dokumenten Ihrem Konsulat.

Lassen Sie EC- oder Kreditkarten unverzüglich sperren, wenn diese abhandengekommen sind. Dazu steht Ihnen unter der Telefonnummer: 116 116 ein gebührenfreier Sperrnotruf zur Verfügung.

Veranlassen Sie die Sperrung von EC-/Kreditkarten für das elektronische Lastschriftverfahren bei einer Polizeiwache oder bei Ihrer Bank (sog. KUNO-Sperrung).

Informieren Sie umgehend Ihre Bank oder Sparkasse über den Verlust der Karten.

Wenn Wohnungs- oder Fahrzeugschlüssel entwendet wurden, lassen Sie die Schließzylinder schnellstmöglich austauschen.

Taschendiebe

Foto: Polizei

Weitere Informationen zur Kriminalprävention

Weitere Informationen zur Kriminalprävention finden Sie im Internet auf www.polizei.nrw.de (unter Aufgaben > Kriminalitätsvorbeugung) oder auf www.polizei-beratung.de .

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