Eltern der Kita Mühlbergsiedlung ziehen Bilanz nach Schließung

(wS/pr) Kreuztal 14.06.2025 |  Nach monatelangen Bemühungen um den Erhalt der Evangelischen Kindertagesstätte in der Mühlbergsiedlung in Kreuztal ziehen die Eltern nun eine abschließende Bilanz. Trotz intensiver Proteste, zahlreicher Gespräche und einer eindrucksvollen Unterschriftensammlung konnte die geplante Schließung der Einrichtung nicht verhindert werden.

Die Eltern bedanken sich bei der Öffentlichkeit und den Medien für die bisherige Berichterstattung, durch die ihrer Stimme Gehör verschafft wurde. Dennoch zeigen sie sich enttäuscht und kritisieren das Vorgehen des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein und des Jugendamtes des Kreises Siegen-Wittgenstein deutlich.

Bereits kurz nach der Ankündigung der Schließung hatten die Eltern umfangreiche Maßnahmen ergriffen: Ein offener Brief wurde an 44 Verantwortliche im Kirchenkreis und Jugendamt verschickt, es folgte eine stille Demonstration bei der Eröffnung des neuen Dorfplatzes in Buschhütten. Zudem wurden eine Online-Petition und klassische Unterschriftenlisten gestartet, über 1.000 Unterstützende trugen sich in wenigen Wochen ein.

Neben Anfragen im Sozialausschuss und der Ratssitzung der Stadt Kreuztal führten die Eltern Gespräche mit politischen Vertreterinnen und Vertretern, darunter die Landtagsabgeordneten Jens Kamieth und Anke Fuchs-Dreisbach sowie Kommunalpolitikerinnen der CDU. Auch mit dem Jugendamt gab es Austausch.

Ein persönliches Gesprächsangebot des Kirchenkreises Anfang Juni wurde von den Eltern abgelehnt – zu spät sei es dafür gewesen, da die Kündigungen der Betreuungsverträge bereits anstanden. Verwundert zeigen sie sich darüber, dass eine solche Gesprächsbereitschaft nicht früher signalisiert wurde.

Die Petition und die gesammelten Unterschriften wurden am 12. Juni 2025 offiziell an den Kirchenkreis und das Jugendamt übermittelt – mit der Bitte um Weiterleitung an die zuständigen Stellen und Vorlage im Jugendhilfeausschuss.

Die Eltern betonen, dass sowohl der Kirchenkreis als auch das Jugendamt ihrer Meinung nach die Hauptverantwortung für die Schließung tragen. Ihre zentrale Forderung nach einem gemeinsamen runden Tisch aller Beteiligten sei zu keiner Zeit erfüllt worden. Die getroffene Entscheidung sei rein auf Zahlen basiert worden – ohne die Interessen und Bedürfnisse der Kinder ausreichend zu berücksichtigen.

„Kinder haben keine Lobby“, so der deutliche Vorwurf der Eltern. Die verbreitete Darstellung, dass fast alle Familien inzwischen eine Wunsch-Kita gefunden hätten, sei eine beschönigende Darstellung der Tatsachen.

Trotz des enttäuschenden Ausgangs hoffen die Eltern, dass ihre Initiative künftige Entscheidungen beeinflusst – im Sinne der Kinder und der Vielfalt in der Kita-Landschaft.

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