(wS/red) Siegen 04.05.2016 | Der Musik-Lesung „Road to Freedom“ über Krieg, Vertreibung und Flucht im Kulturhaus Lÿz mit Stefan Dernbach und Werner Hucks folgten jetzt mehr als 40 Teilnehmer. Die Veranstaltung wurde initiiert von der Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung und dem Kommunalen Integrationszentrum Kreis Siegen-Wittgenstein. Stefan Dernbach fesselte die Besucher mit seiner Lesung über seine Reisen, seine Erfahrungen mit den Menschen, die interkulturellen Begegnungen. Besonders eindrücklich war den Besuchern seine positive Haltung gegenüber der multiethnischen Gesellschaft. Zwischendurch begeisterte Werner Hucks auf der Gitarre.
Stefan Dernbach und Werner Hucks präsentierten ein anspruchsvolles Programm, das bei aller Dramatik der Lage den Humor nicht vergisst – eine kulturelle Zusammenschau zwischen Heimat, Aufbruch und Ankommen. Der Autor Stefan Dernbach, der als Diplom-Sozialarbeiter sechs Jahre in einer Flüchtlingsunterkunft gearbeitet hat, widmete den Menschen, die er kennenlernen durfte, seinen Text „Refugee Castle“. Er möchte aus diesen Erinnerungen auch ein Buch erstellen, um deutlich zu machen, wie fatal es für alle Beteiligten ist, sich unsachlicher und diskriminierender Vorurteile zu bedienen. Wie schlimm es für Menschen ist, ihre Heimat verlassen zu müssen, beschrieb Dernbach in seinem Text „Emigration“: „Fern von allem. In Stille versunken. Ein letztes Wort zum Abschied. Aufbruch. Zurücklassen. Und doch nicht vergessen. Nie ganz weg. Nie wirklich angekommen. (…) Segelst durch ein Meer von Einsamkeit. Am Himmel verblasste Sterne. Hier ist weder Paradies noch Heimat. Hier würgt dich die Sehnsucht…“
Aktuellen Bezug nahm Dernbach auf die katastrophale Lage der Flüchtlinge in dem Text „Idomeni“, der das Versagen Europas bei der Aufnahme von Flüchtlingen auf den Punkt bringt.
Dernbachs Markenzeichen ist die Kombinationen von Tiefgang, Direktheit und Humor. Satire gehört auch mit dazu. Er machte deutlich, dass Konsum und Materialismus nicht die Lösungen sind. Es geht immer um Menschlichkeit und Beistand. Hilfsbereitschaft ist universell und ein Menschheitsgebot. Solidarität hat nichts mit Naivität zu tun, solange sie versteht und verstehen will, wie es um die Lebenslagen von Menschen bestellt ist, betont Dernbach.
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