Archäologische Ausgrabungen südlich vom Altenberg

(wS/red) Hilchenbach-Müsen 11.07.2016 | Anlass der Ausgrabung war die Entdeckung einer großen Schlackenhalde sowie auffälliger Geländestrukturen, die erwarten ließen, an dieser Stelle eine Verhüttungswerkstatt zu finden, in der das silberhaltige Erz der nahe gelegenen mittelalterlichen Bergbausiedlung‎ Altenberg verhüttet wurde.

Nach Voruntersuchungen im Frühjahr wurde beschlossen, diesen Sommer die Fundstelle ausschnitthaft auszugraben und unsere Hypothesen zu überprüfen. Die Grabungen erbrachten, dass hier tatsächlich zur Bestehenszeit der Bergbausiedlung im 13. Jh. eine Verhüttungswerkstatt stand. Ein Wasserrad trieb vermutlich einen Blasebalg an, der einen Schmelzofen befeuerte. Die Abfallprodukte, Schlacken, fanden sich reichlich, hingegen von den eigentlichen Installationen und Bauwerken nahezu nichts mehr. Am Ende der Grabung wurde dann auch klar warum: Die Hütte wurde systematisch nach ihrer Nutzungszeit abgerissen und dabei wurden sogar die alten Fundamentmauern ausgegraben, um die Bausteine zu entnehmen und woanders wieder zu gewinnen.

Nun finden naturwissenschaftliche Analysen und die archäologische Auswertung statt: Holzkohleproben werden datiert und die Schlacken nach den stattgefundenen technischen Prozessen untersucht.

Die archäologische Ausgrabung betrat Neuland, denn bislang wurden solche Werkstätten entweder nicht entdeckt oder ausgegraben. Erstmals haben wir die Möglichkeit, neben dem hochmittelalterlichen Bergbau auf Buntmetallerze auch das dazugehörige Hüttenwesen zu verstehen.

Die Ausgrabung wurde von der LWL-Archäologie für Westfalen durchgeführt, dem für das Siegerland zuständige Fachamt für Archäologische Denkmalpflege. Unterstützt wurden die Arbeiten vom Altenberg & Stahlberg e.V., von der Waldgenossenschaft Müsen, von Schülern des Stift-Keppel-Gymnasiums sowie von ehrenamtlichen Heimatforschern. Die Grabung dauerte drei Wochen und wurde letzten Donnerstag beendet.

Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 16.000 Beschäftigten für die 8,2 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 116 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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Fotos: M.Groß / wirSiegen.de

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