Verkehrsdrama Europaplatz – Anwohner der "Alten Dreisbach" verärgert

(wS/at) Siegen 20.Juli 2016 | Ab heute, 15 Uhr, ist die HTS-Zufahrt vor dem Europlatz gesperrt. Für Anwohner der „Alten Dreisbach“ ein großes Problem. Die Fahrt von und nach Siegen kann jetzt nicht mehr wie bisher über den direkten Weg der Zufahrt HTS genommen werden sondern ist jetzt nur noch über große Umwege möglich. Es droht ein Verkehrschaos. Viele Kilometer Umwege durch enge Straßen – Stau! Auch die Einsatzfahrzeuge der Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei haben im Ernstfall eine lange Anfahrt um in die Dreisbach zu gelangen. Die Dreisbacher Bürger fühlen sich abgeschottet.

Vollsperrung-Europaplatz

Eine Auffahrt auf die HTS ist ab heute, 15 Uhr für die Bewohner der Dreisbach nicht mehr möglich. Foto: wirSiegen.de

Lärmschutz-Alte-Dreisbach

Ein Kommentar von Egon Karl Steinseifer zum Stadtteil „Alte Dreisbach“:

„Viele Bürger der „Alten Dreisbach“ fragen sich warum diese Betonschutzwand 7 Meter hoch sein muß. Hätte dieser Lärmschutz nicht in 3 – 4 Meter ausgereicht? Zumal der vom Lärm betroffene Bereich maximal in einer Breite von 50 Meter kaum Anwohner im unteren Bereich betrifft.

Viel wichtiger als der Lärmschutz für wenige Anwohner ist der schnelle Zugang zur gesamten „Alten Dreisbach“, Waldesruh, Hubenfeld und Morgenröthe. Die maximale Anfahrtzeit soll gemäß den Vorgaben für die Rettungsdienste 8 Minuten betragen. Das wird aber bei der geplanten Verkehrsführung deutlich überschritten.

Ist das von den Planern mit den Rettungsdiensten wie Feuerwehr, Notarztwagen, Rotes Kreuz und sonstigen Diensten besprochen bzw. abgestimmt worden? Oder sind diese bei der Planung involviert gewesen?

Schließlich leben in der „Alten Dreisbach“ ca. 2.500 – 3.000 Menschen die auf schnellen Rettungsschutz hoffen. Viele Bürger sind verunsichert und hoffen immer noch auf eine direkte Ausfahrt aus der HTS in die“Alte Dreisbach“.

Lärmschutz ist erforderlich und notwendig, aber der Rettungsschutz für alle Bürger der Alten Dreisbach, Hubenfeld und Morgenröthe muss vorrangig erfolgen.“

Steinseifer-Steinemann

Egon Karl Steinseifer (rechts), Herr Steinemann und viele Anwohner sind über die jetzige Verkehrssituation verärgert. Foto: wirSiegen.de

Die Stadt Siegen reagiert auf die Besorgnisse der Anwohner wie folgt…

Hilfsfristen von Feuerwehr und Rettungsdienst werden eingehalten!

Die Entscheidung des Landesbetriebs Straßen.NRW, beim Weiterbau der HTS keine Ausfahrt zur „Alten Dreisbach“ vorzusehen, stößt bei Anwohnern dieses Bereichs von Niederschelden zum Teil auf heftige Kritik. Unter anderem in Leserbriefen brachten einige Bürgerinnen und Bürger ihre Sorge zum Ausdruck, dass ohne eine Ausfahrt Feuerwehr und Notarzt nicht rechtzeitig zu ihren Einsätzen in der Alten Dreisbach gelangen könnten.

Hierzu stellt Siegens Feuerschutzdezernent Wolfgang Cavelius fest:

„Die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger nehmen wir ernst, wir sind aber überzeugt, dass sie nicht begründet sind. Wir bleiben auch im Fall der Alten Dreisbach innerhalb der planerisch vorgegebenen Hilfsfristen!

Im Einzelnen:

Es ist richtig, dass mit der Schließung der Abfahrt Alte Dreisbach / Europaplatz sich die Anfahrtswege für die Feuerwehr und den Rettungsdienst ändern. Dies betrifft jedoch ausschließlich den hauptamtlichen Bereich, also die Einsatzkräfte, die von der Wache an der Weidenauer Straße aus starten.

Die Hilfsfristen der Feuerwehr werden grundsätzlich durch die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr aus Achenbach und Niederschelden gewährleistet. Eine unter Umständen notwendige Drehleiter wird durch den Löschzug Eiserfeld entsandt. Für die vorgenannten Einheiten ändern sich die Anfahrtswege durch die Schließung der Ausfahrt nicht!

Die rettungsdienstliche Versorgung erfolgt für das Gebiet rund um die Heinrich-Schütz-Straße über die Anfahrt Autobahnzubringer-Höllenwaldstraße. Für das Gebiet Rothenberg / Am Eichert erfolgt die Anfahrt über den Hubacher Weg, sodass sich insgesamt die Anfahrten verlängern, die planerischen Hilfsfristen im Sinne des Erreichungsgrades aber eingehalten werden.

Abschließend muss erwähnt werden, dass die Dreisbacher nur deshalb in der Vergangenheit von den schnelleren Einsatzzeiten profitieren konnten, weil sie eben über Jahre eine provisorische Abfahrt hatten.“

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