Besucher aus Bonn und Berlin begeistert von der Initiative des Ehrenamts

„Eine beeindruckende Leistung“

(wS/red) Neunkirchen 09.09.2016 | „Das Engagement vor Ort ist außergewöhnlich.“ Das war die Quintessenz der beeindruckten Delegation, die jetzt in Neunkirchen zu Gast war, um sich über den Fortgang des Projektes „Alt für Jung“ zu informieren. Das Projekt war zu Beginn des Jahres 2016 auf Initiative der Seniorenberaterin Bettina Großhaus-Lutz ins Leben gerufen worden, mit der Zielsetzung Patenschaften zwischen Senioren und geflüchteten Menschen zu schaffen.

Zu einem angeregten Austausch trafen sich jetzt Bundestagsmitglied Willi Brase, Gabriella Hinn von der BaS ,Erik Rahn, Peter Fuchs, Seniorenberaterin Bettina Großhaus-Lutz, Flüchtlingskoordinatorin Elke Schlosser und Fachbereichsleiter Johannes Schneider mit Menschen, die sich im Rahmen des Projektes „Alt für Jung – Patenschaften“ engagieren im Neunkirchener Ratssaal. (Foto: Gemeinde Neunkirchen)

Zu einem angeregten Austausch trafen sich jetzt Bundestagsmitglied Willi Brase, Gabriella Hinn von der BaS ,Erik Rahn, Peter Fuchs, Seniorenberaterin Bettina Großhaus-Lutz, Flüchtlingskoordinatorin Elke Schlosser und Fachbereichsleiter Johannes Schneider mit Menschen, die sich im Rahmen des Projektes „Alt für Jung – Patenschaften“ engagieren im Neunkirchener Ratssaal. (Foto: Gemeinde Neunkirchen)

Neben dem Bundestagsmitglied Wille Brase waren dazu der Diplompädagoge Erik Rahn, Projektleiter von 4k Projekte aus Berlin, Gabriella Hinn von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros (BaS) in Bonn sowie Peter Fuchs, Seniorberater vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Neunkirchener Rathaus erschienen.

Nachdem die Besucher Kleiderstube, Fahrradwerkstatt in der Kopernikusschule und den Bauplatz für die zukünftige Begegnungshütte am Alten Weg, besucht hatten, kamen sie im Ratssaal mit einigen der ehrenamtlich tätigen Paten zusammen, die über ihre Arbeit mit den jungen Flüchtlingen berichteten. Die Flüchtlingskoordinatorin fasste die Vielzahl der entstandenen Projekte zusammen. Eine Fotoreihe u. a. vom Begegnungscafé, dem Sicherheitstraining und den Sprachkursen unterstrich die Bedeutung.

Während das Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft ursprünglich Einzelpatenschaften im Auge hatte, wird in Neunkirchen – im Gegensatz zu anderen Städten und Gemeinden – meist nicht die klassische 1:1-Betreuung praktiziert. Vielmehr betreut ein Pate mehrere Flüchtlinge. Und das überaus erfolgreich. Beispielhaft dafür sind die Sprachlotsen in den Grundschulen oder das Team, das in der Kopernikusschule Flüchtlingsgruppen aus den verschiedensten Ländern unterrichtet. Wolfgang Weber vom ortsansässigen Schachverein ist es sogar gelungen, einen jungen Syrer bis zur Sprachprüfung B1 vorzubereiten, die der tüchtige Mann prompt bestand.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren unterstützt das Projekt zum einen mit so genannten Webinaren, die sich mit Themen wie „interkulturelle Kompetenz“ oder „Umgang mit schwierigen Situationen“ beschäftigen. Das nächste Webinar in Neunkirchen ist für den 24. Oktober anberaumt. Auch das Sommerfest der Sprachlotsen und der Bau der Begegnungshütte in Altenseelbach zählen zu den Aktionen, die die BaS finanziell trägt.

Johannes Schneider, Leiter des zuständigen Fachbereichs, appellierte während der Diskussion im Ratssaal an Willi Brase, sich für die Residenzpflicht in NRW stark zu machen: „Die Ehrenamtlichen leisten hier in Neunkirchen eine sehr gute Arbeit, um den Geflüchteten eine Perspektive zu bieten und sie zu integrieren. Bedauerlicherweise zieht es viele Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung jedoch in die Ballungsgebiete, so dass sie vor Ort nicht als künftige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.“ Schneider wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bereits mehr als 30 Flüchtlinge in Praktika vermittelt worden seien und honorierte die hervorragende Arbeit, die Hubert Multhaup diesbezüglich leiste.

Das BaS-Projekt ist Teil des bundesweiten Programms „Menschen stärken Menschen“, das vom BMFSFJ ins Leben gerufen wurde. Es baut auf die bestehenden und erprobten Strukturen vor Ort sowie auf die Kompetenzen der Seniorenbüros.

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