20 Jahre Sozialpsychiatrischer Dienst des Kreises Siegen-Wittgenstein

Rund 1.200 Menschen pro Jahr begleitet

(wS/red) Siegen 25.11.2016 | Es war eine ungewöhnliche Jubiläumsfeier, zu der der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises Siegen-Wittgenstein jetzt geladen hatte – ohne Fachvortrag oder Festrede. Zum 20. Geburtstag waren rund 100 Gäste ins Gemeindehaus der Martini-Kirche gekommen, um einen Film zu sehen: „Apostel und Partner“ – ein inklusives Projekt, an dem viele Menschen aus verschiedenen Nationen mit oder ohne seelische Erkrankung mitgewirkt haben. Der Regisseur, der Produktionsleiter und eine Darstellerin waren vor Ort und stellten sich im Gespräch den Fragen der Gäste. In dem Film geht es um mysteriöse Ereignisse in einem Altenheim, die drei Personen, die zufällig zusammentreffen, lösen müssen.

Einige der Macher des Films „Apostel und Partner“ waren zur Vorführung im Rahmen der Geburtstagsfeier des Sozialpsychiatrischen Dienstes gekommen (v.l.): Achim Ballhausen (Produktionsleitung), Elisabeth Dinh (Schauspielerin) und Jürgen J. Köster (Regie). (Foto: Kreis)

Einige der Macher des Films „Apostel und Partner“ waren zur Vorführung im Rahmen der Geburtstagsfeier des Sozialpsychiatrischen Dienstes gekommen (v.l.): Achim Ballhausen (Produktionsleitung), Elisabeth Dinh (Schauspielerin) und Jürgen J. Köster (Regie). (Foto: Kreis)

Landrat Andreas Müller hatte in seiner Begrüßung auf die steigende Anzahl von seelischen Erkrankungen hingewiesen: Dabei hob er hervor, dass der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises mit seinen dezentralen Regionalstellen und in festen Sprechstunden leicht erreichbar ist und über viele Kooperationspartnern verfüge.

Der Sozialpsychiatrische Dienst ist seit 20 Jahren ein fester Bestandteil des psychosozialen Versorgungsangebotes des Kreises Siegen-Wittgenstein. Er entstand bei der Umstrukturierung der sozialen Dienste aus der ehemaligen Familienfürsorge heraus. Im Schnitt werden pro Jahr 1.200 Menschen begleitet. „Manche brauchen nur einen einmaligen intensiven Kontakt, manche kommen seit 20 Jahren immer wieder, andere sind uns sogar seit den Zeiten der Familienfürsorge bekannt“, so die Leiterin Angelika Fischer-Mattusch.

Die Angebote des SPDi richten sich in erster Linie an Personen, die schwere seelische Erkrankungen und dadurch auch Probleme in ihrem sozialen Umfeld haben – etwa Menschen mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis, mit schweren Depressionen, mit gravierenden Persönlichkeitsstörungen und mit Veränderungen durch chronische Suchterkrankungen. Auch Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen können sich an den SPDi wenden und Personen mit jeder Art von schwerer seelischer Krise.

Der SPDi berät und unterstützt psychisch kranke Menschen, damit die Betroffenen weiterhin ein Leben innerhalb ihrer Gemeinde führen können. Dazu gehört eine möglichst frühzeitige Behandlung, zu der die Betroffenen motiviert werden sollen, aber auch die Abklärung des gesamten sozialen Bereiches über die seelischen Erkrankungen hinaus.

Zu den Aufgaben der Mitarbeiter des SPDi gehören auch die Aufklärung über Krankheitsbilder und über entsprechende Hilfsmöglichkeiten, die Vermittlung in passende Angebote von Trägern sozialer Hilfen und die Motivation zur Fortführung der ärztlichen Behandlung.

Auch bei sozialen Problemen kann der SPDi psychisch Erkrankten helfen, etwa bei der Klärung finanzieller Schwierigkeiten oder durch Hilfe bei schwierigen Behördenangelegenheiten.

Während der Dienstzeiten steht der Sozialpsychiatrische Dienst auch für akute seelische Krisen zur Verfügung. Es werden nicht nur Angehörige und Klienten, sondern auch andere Institutionen oder gesetzliche Betreuer beraten.

Die beiden Psychiaterinnen des Dienstes, Angelika Fischer-Mattusch und Dr. Margit Klöckner-Wied, betonten, dass für ihre Arbeit die Kontakte zu den anderen im psychiatrischen oder sozialen Bereich Tätigen besonders wertvoll und unverzichtbar sind.

Insgesamt hat der SPDi zwölf Mitarbeiter. Die Dienststellen befinden sich in Siegen, Bad Berleburg, Wilnsdorf und Kreuztal. Außensprechstunden finden in jeder Gemeinde, außer in Burbach, statt. Burbacher Klienten werden von Neunkirchen und Wilnsdorf aus mit betreut, auch durch verstärkte Hausbesuche.

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