(wS/red) Neunkirchen 30.01.2017 | Umweltberater Matthias Jung staunte nicht schlecht, als Reiner Capito und Rainer Schmenn ihm jetzt einen Besuch im Neunkirchener Rathaus abstatteten, um neue Mülltüten abzuholen. Capito und Schmenn vom Heimatverein Neunkirchen sind Mitglieder im Ehrenamt Sauberkeit und befreien das Gemeindegebiet regelmäßig von achtlos weggeworfenem Müll. Dass die Beiden sich aber selbst bei anhaltenden Minustemperaturen auf die Socken machen, um die Kommune sauber zu halten, überraschte sogar den Umweltberater.
Für das emsige Duo hingegen ist das Müllsammeln eine Selbstverständlichkeit: „Unrat wird leider zu jeder Jahreszeit weggeworfen, da ist es nur konsequent, wenn wir ihn auch regelmäßig und bei jeder Witterung entsorgen“, erklärt Reiner Capito. Bereits im neunten Jahr befreien die beiden Herren die Straßenränder von Zigarettenkippen, Einwegbechern, Flaschen und vielen anderen Produkten der „Wegwerfgesellschaft“. Und doch hat sich in den letzten Jahren eine Veränderung vollzogen: „Die jährlich stattfindende Reinigungsaktion, bei der neben den örtlichen Vereinen auch Schulen und Kindergärten ins Boot geholt werden, hat dazu beigetragen, dass sich das Umweltbewusstsein verändert hat“, sind sich Schmenn und Capito sicher.
Aus dieser Aktion heraus entstand auch das Ehrenamt Sauberkeit, das es sich zur Aufgabe gemacht hat das Müllaufkommen nicht nur einmal im Jahr, sondern regelmäßig zu bekämpfen. Neben Capito und Schmenn sind es „rund 40 Bürgerinnen und Bürger, die vorwiegend aus den Reihen der Heimatvereine stammen und das ganze Jahr fest definiert Bezirke der Gemeinde von Müll befreien“, lobt Umweltberater Jung. Diese Nachhaltigkeit ist es auch, dank der Neunkirchen sich nun bereits im achten Jahr als bundesweit einzige Gemeinde „Saubere Kommune“ nennen darf.
Schmenn und Capito sind u. a. in der Kölner Straße, der Daadenbach und Am Altenberg unterwegs. Hin und wieder zieht es sie sogar über die Ortsgrenzen hinaus und sie sammeln die „Fehlentsorgungen“ am großen Kreisel in Wilnsdorf. Festgestellt haben die Beiden, dass die gute Sache mitunter recht gefährlich sein kann. „Wenn wir Müll an Straßenrändern sammeln, werden wir von den Autofahrern oft erst spät wahrgenommen. Darum sind wir dazu übergangen, Warnwesten zu tragen“, erklären die Beiden, die beim Umweltberater bereits angeregt haben, Mülltüten in Signalfarben zu nutzen. Und doch ist der Kontakt zu den Autofahrern durchaus auch positiv.
Freiwillige, die sich dem Ehrenamt Sauberkeit anschließen, sind immer gern gesehen. „Uns geht es darum, das Müllniveau dauerhaft zu senken, aber natürlich auch darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren, damit der Müll in den vorgesehenen Behältern und nicht in der Natur landet“, erklärt Jung. Wer sich aktiv beteiligen möchte, dem legt der Umweltberater den Jahresreinigungstag am 25. März ans Herz. An diesem Tag werden wieder hunderte Neunkirchener Bürger mit Greifer und Müllsack ausgerüstet das Gemeindegebiet durchstreifen, um ihre Kommune auf Hochglanz zu bringen.
Und alle „Saubermänner“ sind darüber hinaus auch herzlich zum Abstimmungsgespräch am 21. Februar um 17 Uhr in den Ratssaal eingeladen.