Senioren für Senioren: Gemeinde Neunkirchen stellt Sicherheitsberater vor

(wS/red) Neunkirchen 12.03.2018 | Dietlinde Reichenau und Dr. Günter Michel sind Neunkirchens erste Seniorensicherheitsberater. Künftig sollen sie als Bindeglied zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Polizei fungieren.

Anknüpfungspunkte dafür gibt es reichlich: Wie verhalte ich mich richtig im Straßenverkehr? Wie kann ich einem Einbruch vorbeugen? Was kann ich tun, wenn ich mit Telefonwerbung belästigt werde? Kann ich ein Haustürgeschäft widerrufen? Die Fragen, die Seniorinnen und Senioren umtreiben, sind vielfältig. Und nicht jedes Mal möchte man sich mit seinen Problemen direkt an die Polizei wenden.

Dietlinde Reichenau (2.v.r) und Dr. Günter Michel (Mitte) sind die neuen Seniorensicherheitsberater in Neunkirchen. Sie wurden im Bereich von Kriminalprävention, Opferschutz und Verkehrssicherheit ausgebildet und werden ihr Wissen und ihre Erfahrungen künftig an die Seniorinnen und Senioren der Kommune weitergeben. Die zuständige Kriminalhauptkommissarin Susanne Otto (links) sowie ihre beiden Kollegen vor Ort, der Bezirksdienstbeamte Stephan Rosin sowie Bernd Killer, Leiter der Polizeiwache Wilnsdorf freuen sich ebenso über die Unterstützung aus der Bevölkerung wie die Seniorenberaterin Bettina Großhaus-Lutz (rechts). (Foto: Gemeinde Neunkirchen)

Aus diesem Grund sollen in den Kommunen kreisweit Sicherheitsberater etabliert werden. In Neunkirchen sind dies mit Reichenau und Michel zwei „bekannte Lokalmatadore“, wie es Seniorenberaterin Bettina Großhaus-Lutz ausdrückte. Dietlinde Reichenau ist seit vielen Jahren im Heimatverein Zeppenfeld aktiv, unterstützt beim Seniorenfrühstück und der Gesundheitswoche. Dr. Günter Michel aus Struthütten ist politisch engagiert und war lange Mitglied des Gemeinderates.

Beide haben verschiedene Schulungen absolviert, in denen ihnen von Mitarbeitern der Polizei oder der Verbraucherberatung die relevanten Themen vermittelt wurden. So erfuhren sie viel über Straßen- und Haustürkriminalität, Einbruchsschutz für Haus oder Wohnung, über mögliche Gefahren im Straßenverkehr oder Betrug am Telefon.

Ihr gewonnenes Wissen wollen sie künftig in Seniorenrunden, bei Vereinen und gemeindlichen Veranstaltungen unter die – vorwiegend älteren und speziell betroffenen – Menschen bringen. Die Seniorensicherheitsberater halten z. B. Vorträge in ihrem Wohnumfeld, führen auf Wunsch Einzelgespräche, geben praktische Ratschläge u.a. zu den Themen Betrug (Enkeltrick, falsche Polizeibeamte) und Trickdiebstähle und vermitteln bewährte Hilfsangebote.

„Mit dem Projekt „Senioren unterstützen Senioren – Gut orientiert und mobil im Alter“ soll das Sicherheitsgefühl insbesondere der älteren Bevölkerung gestärkt werden“, erklärt die zuständige Kriminalhauptkommissarin Susanne Otto vom Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz in Siegen. Ob des demografischen Wandels nimmt die Zahl der Seniorinnen und Senioren im Vergleich zur Gesamtbevölkerung zu, somit rückt die Kriminalität zum Nachteil von älteren Menschen in den Fokus der polizeilichen Prävention. „Durch die Informationsvermittlung auf Augenhöhe soll dazu beigetragen werden, die Senioren vor Straftaten und Verkehrsunfällen zu bewahren.“

Dr. Günter Michel sieht seine Tätigkeit als Sicherheitsberater als Verbindung zwischen der Fachkompetenz von Polizei und Ordnungsamt und dem Ehrenamt: „Die Tricks der Kriminellen werden immer perfider, die Kriminellen selbst immer hartnäckiger und penetranter, da fällt älteren Menschen das Gegenhalten mitunter schwer.“

„Manchmal schämen sich die Seniorinnen oder Senioren auch, ihre Ängste und Befürchtungen der Familie oder gar der Polizei anzuvertrauen – da kann ein gleichaltriger Ansprechpartner möglicherweise Bedenken ausräumen oder Tipps und Ratschläge geben“, weiß auch die Seniorenberaterin Großhaus-Lutz. Sie plant, den beiden Seniorensicherheitsberatern beim nächsten Seniorenfrühstück die Gelegenheit einzuräumen, den Bürgerinnen und Bürgern sich und das Projekt, das von der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein ins Leben gerufen wurde, vorzustellen.

Doch es geht natürlich nicht nur darum, ein offenes Ohr für Menschen zu haben, die bereits von falschen Kriminalbeamten oder vermeintlichen Enkeln kontaktiert wurden: Es geht insbesondere darum Informationen zu vermitteln, mit denen die Senioren vorbeugen können, sei dies in punkto Sicherheit im Straßenverkehr oder in Bezug auf die Sicherheit von Haus oder Wohnung.

Reichenau und Michel sehen ihrer neuen Aufgabe sehr gespannt entgegen und hoffen, eine breite Interessentengruppe erreichen und aufklären zu können.

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