NRW-Stiftung sichert Ausgrabungsstätte Gerhardseifen

Bis zu 150.000 Euro für keltischen Werkplatz

(wS/red) Siegen 06.05.2018 | Gute Nachrichten für den Trägerverein Siegerländer Tal e. V.: Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung wird dem Verein einen Zuschuss in Höhe von 150.000 Euro zur Verfügung stellen. Gemeinsam mit weiteren Zuschüssen von Kreis und Stadt wird die NRW-Stiftung als Hauptförderer den Verein dabei unterstützen, über der Ausgrabungsstätte am Gerhardseifen einen Schutz- und Präsentationsbau zu errichten. Dies beschloss jetzt der Vorstand der NRW-Stiftung unter Vorsitz von Eckhard Uhlenberg. Der frühere Umweltminister und Landtagspräsident wird die schriftliche Förderzusage demnächst bei einem Besuch in Siegen persönlich an den Verein überreichen.

In Niederschelden wurden 2009 nahe dem Bach Gerhardseifen Spuren der frühen Siegerländer Montanlandschaft gefunden. Es ist ein Verhüttungsplatz der Kelten aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, bestehend aus einem Röstplatz, zwei kuppelförmigen Öfen, Schlackehalden und einer Schmiedehalde mit Amboss-Stein. Weitere Funde weisen auf eine mittelalterliche Verhüttungsstelle aus dem 10. Jahrhundert und einen Köhlerplatz aus dem 17. Jahrhundert hin. Die Schmiederückstände lassen heute auf eine große Menge produzierten Stahls schließen. Da der Erhaltungszustand der Ausgrabungen sehr gut ist, möchte der Trägerverein Siegerländer Tal das Bodendenkmal mit einem Überbau schützen und zugleich öffentlich zugänglich machen. Die sensiblen archäologischen Funde sollen von außen durch verglaste Öffnungen sichtbar werden.

Die NRW-Stiftung unterstützte im Kreis Siegen-Wittgenstein erst kürzlich den Bau des Aussichtsturmes in Hilchenbach und die denkmalgerechte Instandsetzung der Schmiede Krämer in Kreuztal-Littfeld. Durch den Kauf zahlreicher Flächen – erst kürzlich das Naturschutzgebiet „Wetterbachtal“ in Burbach – sichert die Stiftung zudem viele Gebiete für den Naturschutz. Rund 3000 Natur- und Kulturprojekte konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 fördern. Das Geld dafür erhält sie überwiegend vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, zunehmend aber auch aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.

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