EJOT-Team mit Doppelpack zum Bundesliga-Saisonauftakt im Kraichgau

(wS/red) Ubstadt-Weiher/Kreuztal 12.06.2018 | Gleich zum Saisonauftakt der 23. 1. Bitburger 0,0% Triathlon Bundesliga untermauerte das EJOT Team TV Buschhütten in Ubstadt-Weiher seine Favoritenstellung für die Meisterschaftssaison und triumphierte bei den Herren wie im Vorjahr nach hartem und spannenden Kampf bei sommerlichen Abendtemperaturen. Zuvor hatten bereits die Damen ihren Sieg gefeiert. Zudem war der Franzose Anthony Pujades bei seinem zweiten Kraichgau-Auftritt mit hervorragenden 49:21 Minuten der dominierende Athlet im Feld der 80 am Samstagabend um 20 Uhr gestarteten Herren. Vor einer prächtigen Zuschauerkulisse kam EJOT-Akteur Linus Stimmel, der aus dem nur 45 Minuten entfernten Worms erst am Wettkampftag anreiste, als schnellster Schwimmer nach 8:32 Minuten über 750 Meter im etwa 24 Grad warmen Gewässer zur Wechselzone und ging als Gejagter auf die vier mal 5 km lange Radstrecke, was von einer zehnköpfigen Ausreißergruppe dominiert wurde. Fast 30 Sekunden fuhren der spätere Champion Pujades und gleich vier Athleten vom KiologIQ Team Saar auf ihre Verfolger heraus. Zuvor hatten Linus Stimmel und Timo Hackenjos (HEP Performance Team NSU) nach starkem Schwimmen ihr Glück allein versucht. Im großen Führungsfeld behielt der Pujades stets die Kontrolle (Radzeit: 24:54 Minuten) und durfte als Führender auf die abschließende 5 km-Laufstrecke direkt am Hardtsee gehen.

Das siegreiche Team des EJOT Team TV Buschhütten am Hardtsee:  (v.l.n.r.) Emmie Charayron, Linus Stimmel, Anthony Pujades, Rachel Klamer, Jonas Hoffmann, Sophia Saller, Felix Duchampt, Theresa Baumgärtel und Thomas Springer. (Fotos: www.wrobens-welt.de)

Es sei ein harter Sprint-Triathlon gewesen. „Ich habe mich vom Start weg sehr gut gefühlt. Beim Schwimmen haben wir wohl den falschen Weg gewählt, aber es war ein guter Kampf im Wasser. Beim Radfahren haben wir gut in der Gruppe zusammengearbeitet“, sagte der 26-Jährige, der seinen Landsmann und seit diesem Jahr Teamkollegen, Felix Duchampt (Vorjahreszweiter im Kraichgau hinter EJOT-Mann Richard Murray), der mit 14:17 Minuten zweitschnellster Läufer war, auf Platz vier ins Ziel kommen sah. „Auf der Laufstrecke bin ich gleich nach vorn, habe direkt Druck gemacht und konnte den Vorsprung bis ins Ziel verteidigen. Jetzt bin ich natürlich sehr glücklich“, so der vor Freude strahlende 26-Jährige, der seinen Landsmann und Buschhüttener Neuzugang, Felix Duchampt (Vorjahreszweiter im Kraichgau hinter EJOT-Mann Richard Murray), der mit 14:17 Minuten zweitschnellster Läufer war, auf Platz vier ins Ziel kommen sah.

Jonas Hoffmann

Den zweiten Platz belegte der Ungar Csongor Lehmann (Triathlon Witten) mit 49:26 Minuten vor Jorik Van Egdom (Triathlon Potsdam) in 49:27 Minuten. Die EJOT-Athleten Thomas Springer (AUT) und Jonas Hoffmann belegten im „Land der 1000 Hügel“ am Vorabend des beliebten Ironman 70.3 Kraichgau die Ränge 11 (49:48 Minuten) und 66 (53:12 Minuten). Während des Radfahrens und auch zu Beginn des Laufens sah es so aus, als könne das KiologIQ Team Saar dem EJOT Team aus dem Siegerland diesmal den Sieg streitig machen. Nach einem EJOT-Sieg sah es bis zur zweiten von vier Laufrunden noch nicht aus. Das KiologlQ Team Saar Team hatte vier von fünf Athleten ganz vorne im Feld platziert und nur dadurch, dass Stimmel auch beim Laufen mithielt, Duchampt von Platz 45 nach dem Rad noch auf Rang vier vorpreschte, und Springer sich von seinem 60. Radplatz mit der drittbesten Laufzeit (14:29 Minuten) auf Gesamtplatz 11 deutlich nach vorne katapultierte, wurde die gute Platzziffer 26 erzielt. Die jungen Saarländer konnten mit den Rängen fünf, sechs und sieben super Platzierungen vorweisen, doch der läuferische Einbruch von Paul Weindl (44. Platz) warf sie noch auf Platz drei hinter Triathlon Potsdam (Platziffer 46) zurück.

Während Pujades, der nach seinem Sieg auch nur zur Doping-Probe gebeten wurde und somit länger auf seine wohlverdiente Pizza warten musste, jubelte, wirkte der Hademer Jonas Hoffmann niedergeschlagen ob seiner Einzelleistung, da er schon für etwas positives Aufsehen sorgen wollte, speziell nach den sehr guten Darbietungen in diesem Frühjahr. „Beim Schwimmen war nach 500 Meter der Stecker gezogen, da musste ich Anschlag gehen. Da bringt es auch nichts, wenn man läuferisch top in Form ist. Doch das Allerwichtigste ist der Teamsieg“, so Hoffmann. Das Rennen sei bereits nach dem Schwimmen für ihn gelaufen gewesen, da man den großen Rückstand auf der Radstrecke und auf der kurzen Laufstrecke nicht mehr kompensieren könne, ergänzte der 21-Jährige, der auf dem Rad immer wieder kraftraubende Führungsarbeit leistete, dabei aber zu wenig Unterstützung anderer Fahrer vorfand.

Anthony Pujades

„Die Männer wollten so einsteigen, wie sie die letzte Saison beendet haben. Felix und Linus haben ein starkes Schwimmen gezeigt, Jonas konnte 500 Meter gut mithalten und ist dann über seine Verhältnisse gegangen und blau geworden. Anthony hat für uns immer einen guten Job gemacht, er ist einfach ein starker Allrounder. Thomas hat richtig gut gekämpft und gezeigt, wie er sich beim Laufen reinbeißen kann“, bilanzierte der sowohl für die Damen als auch für die Herren als Sportliche Leiter fungierende Marco Göckus.

Bei den Damen habe eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ den Ausschlag für den neuerlichen Tagessieg gegeben, so Göckus. Wichtig sei es gewesen, dass alle vier Frauen mit der ersten Radgruppe zum letzten Wechsel gekommen seien. „Es war vorher schon klar, dass es hier heute kaum Ausreißergruppen geben würde“, berichtete Göckus, der der drittplatzierten Rachel Klamer (55:44 Minuten) dankte, die kurzfristig noch eingesprungen war und den 500 km-Weg mit dem Pkw in den Kraichgau gemeinsam mit ihrem Vater aufgenommen hatte, obwohl sie bereits am Donnerstag in Nottingham und Leeds am Sonntag wieder international starten wird. Das Rennen sei „nicht glatt verlaufen“, da sie über Probleme im Bauchbereich klagte und nach dem Zieleinlauf sehr ausgelaugt wirkte. Sie habe hart kämpfen müssen und „mein Bestes gegeben“, so die erfahrene Niederländerin.

Auch die Vorjahressiebte Sophia Saller, die bereits seit zehn Jahren in England lebt und dort in Kürze ihren Doktor in Mathematik macht, nutzte den reibungslos organisierten Bundesliga-Auftakt unter strahlender Sonne als Einstimmung für das WTS (World Triathlon Series)-Rennen in Leeds und kam als Fünfte in 56:20 Minuten ins Ziel. „Beim Schwimmen lief die erste Hälfte gut, doch dann bin ich an der Boje richtig verprügelt worden und es ist eine Lücke nach vorne entstanden. Das Radfahren hat schon Kraft gekostet. Weil ich mich beim Schwimmen aber so geärgert habe, ging es umso besser.“ Im Laufen sei es erst nach eher verschlafenen anderthalb bis zwei Runden „deutlich besser“ geworden.

Die sehr ansprechende Frühform der Buschhüttener wurde zudem durch die Französin Emmie Charayron unterstrichen, die als Vierte nach 55:49 Minuten das Ziel passierte. Theresa Baumgärtel, die mit der viertbesten Radzeit (27:44 Minuten) überzeugte, wurde 26. im Feld der 53 gestarteten Damen. Siegerin in einem der knappsten Rennen der letzten Bundesliga Jahre wurde in einem Foto-Finish die Australierin Tamsyn Moana-Vaele (Schwalbe Team Krefelder Kanu Klub) in 55:42 Minuten vor der zeitgleichen Ungarin Zsófia Kovács (SG Triathlon Witten). Im Team-Wettbewerb platzierte sich hinter dem EJOT Team TV Buschhütten mit Platzziffer 12 die SG Triathlon Witten als Zweiter mit Platzziffer 27 und der TuS Neukölln Berlin als Dritter mit Platzziffer 43.

„Das war ein perfektes Wettkampfwochende, wir haben als Team eine super Leistung gezeigt“, fasste Göckus beim gemeinsamen Essen in einer Pizzeria nach der Siegerehrung zusammen und dankte ebenso wie Team-Koordinatorin Sabine Jung sowohl den Aktiven wie auch dem mitgereisten Betreuertross um Heiner Stötzel, der wieder einmal für ideale Verhältnisse im Vorfeld des heißen Rennens gesorgt hatte.

Gefragt, wie er den Doppelsieg zum Saisonauftakt einordne, antwortete Göckus: „Wichtig ist es, beim ersten Rennen ganz vorne gewesen zu sein.“ Das nächste Rennen in Düsseldorf am 1. Juli wird gleichzeitig als Deutsche Einzelmeisterschaft der Elite gewertet. „Die Führung im Gesamtklassement – beide Teams haben jetzt 20 Punkte – wollen wir auf jeden Fall verteidigen“, sprüht der 49-Jährige weiter vor Ehrgeiz.

Ergebnisse im Überblick:

1.Anthony Pujades
4.Felix Duchampt
10. Linus Stimmel
11. Thomas Springer
66. Jonas Hoffmann

Teamwertung Herren:

1. EJOT Team TV Buschhütten Platzziffer 26 – 20 Punkte
2.Triathlon Potsdam Platzziffer 46 – 19 Punkte
3.KiologlQ Team Saar Platzziffer 62 – 18 Punkte

Einzelwertung Damen:

3.Rachel Klamer
4.Emmie Charayron
5.Sophia Saller
26.Theresa Baumgärtel

Teamwertung Damen

1. EJOT Team TV Buschhütten Platzziffer 12 – 20 Punkte
2. SG Triathlon Witten Platzziffer 27 – 19 Punkte
3.TuS Neukölln Berlin Platzziffer 43 – 18 Punkte
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