Inzidenz über 100 – mögliche Konsequenzen

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 11.03.2021 | Kreis plant aktuell keine Einschränkungen des öffentlichen Lebens

Erstmals seit dem 25. Januar ist die 7-Tages-Inzidenz in Siegen-Wittgenstein wieder über die 100er-Marke gestiegen. Für den heutigen 11. März meldet das RKI einen Wert 103,3. Einschränkungen bei den jüngsten Lockerungen bringt der Anstieg über die 100er-Inzidenz aber nicht mit sich. Denn Grundlage für die Lockerungen sind nicht die örtlichen Werte, sondern die 7-Tages-Inzidenz auf Landesebene. Das hat die Landesregierung bereits am 5. März in einer Verlautbarung klargestellt. Damit dürfen in Siegen-Wittgenstein auch jetzt unverändert Schreibwarengeschäfte, Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte öffnen. In anderen Geschäften ist zudem „Click & Meet“ möglich, körpernahe Dienstleistungen bleiben erlaubt, genauso wie private Treffen von bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten.

Neuerliche Einschränkungen wären nur dann denkbar, wenn die 7-Tages-Inzidenz „nachhaltig und signifikant“ über 100 liegen würde, wie es in der Coronaschutzverordnung heißt. Darauf weist die Kreisverwaltung hin. Für diesen Fall würde sich der Kreis mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW abstimmen, um zu überlegen, welche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sinnvoll wären. Eine pauschale Rücknahme aller Lockerung würde aber auch das vermutlich nicht bedeuten: „In diesem Fall würden wir uns sehr genau anschauen, ob die Inzidenz konkreten Infektionsorten bzw. -geschehen zugeordnet werden kann, oder ob es ein diffuses Infektionsgeschehen gibt“, sagt Thiemo Rosenthal, Gesundheitsdezernent und Leiter des Krisenstabs des Kreises: „Je nachdem, was diese Analyse ergibt, würden wir mit dem Land zielgerichtete Maßnahmen besprechen, um die Inzidenz wieder zu senken.“

„Auch wenn wir als Kreis aktuell keine Einschränkungen anordnen müssen, ist von uns allen weiterhin große Umsicht gefordert“, macht Landrat Andreas Müller deutlich: „Wie schon während der gesamten Pandemie sollten wir uns auch jetzt nicht fragen ‚Wie weit kann ich gehen?‘, sondern ‚Was ist jetzt wirklich notwendig?‘. Denn nur durch Kontaktvermeidungen lässt sich die Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt effektiv eindämmen“, ist der Landrat überzeugt: „Wir alle sind hin- und hergerissen. Auf der einen Seite sehen wir, dass die Impfungen vorangehen – und zwar mit Erfolg: So haben wir seit einiger Zeit in unseren Alten- und Pflegeheimen keine Coronaopfer mehr zu beklagen. Das ist ein toller Erfolg und ganz klar ein Ergebnis der Impfungen“, sagt Müller: „Auf der anderen Seite breitet sich auch bei uns die britische Variante des Coronavirus immer stärker aus. Diese ist offenbar nicht nur ansteckender als das ursprüngliche Virus, sondern soll auch eine höhere Sterblichkeitsrate verursachen.“

Deshalb wirbt der Landrat noch einmal eindringlich dafür, die in den vergangenen Monaten eingeübten Verhaltensregeln konsequent weiter umzusetzen: „Viele sind coronamüde, was ich wirklich gut verstehen kann. Wir sehnen uns nach unserer alten Normalität. Aber wir müssen noch eine überschaubare Wegstrecke zurücklegen, bis das soweit ist“, sagt der Landrat: „Das längste Stück des Weges haben wir aber ohne Zweifel geschafft. Und die restliche Strecke werden wir auch gemeinsam meistern. Aber das fordert von uns allen noch einmal Disziplin. Denn nur durch konsequentes Mund und Nase bedecken, Abstand halten, Lüften und Hygieneregeln beachten werden wir das Virus zurückdrängen!“

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