(wS/Kr) Kreuztal 29.10.2021 | Der Sieger steht fest!
Wettbewerb zum REGIONALE 2025-Projekt „holz.stahl.digital“ entschieden
Am Dienstag, dem 26.10.2021, tagte das Preisgericht zum städtischen Wettbewerb im Rahmen des REGIONALE-Projekts „holz.stahl.digital“ für den Bereich der ehemaligen Firma Bender in Ferndorf. Aus 10 eingereichten Gestaltungsentwürfen wurde vom Preisgericht der Wettbewerbsbeitrag des Teams Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH aus Dresden mit caspar.schmitzmorkramer GmbH aus Köln einstimmig als Siegerentwurf ausgewählt.
„Die Planungen waren derart überzeugend, dass der nachfolgende Entwurf auf Platz 3 gesetzt wurde und somit ein 2. Platz nicht vergeben werden konnte. Die Vorgaben aus der Wettbewerbsbeschreibung wurden in vorbildlicher Weise erfüllt“, freut sich Bürgermeister Walter Kiß. Dazu zählen zum Beispiel eine Tiny-House-Siedlung, der Erhalt der Tonnendachhalle sowie Teile der anderen Hallen zur gemeinschaftlichen Nutzung und die Einrichtung einer Quartiers-App, welche die Bewohner digital vernetzen soll. Zudem sieht der Entwurf vor, dass hauptsächlich mit Holz und damit nachhaltig gebaut wird.
Anlass und Aufgabenstellung
Die Stadt Kreuztal verfolgt das Ziel, die Innenstadt für die Zukunft zu rüsten und diese attraktiver zu gestalten. In den letzten Jahren wurden bereits umfangreiche Maßnahmen aus dem „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Kreuztal-Mitte“ realisiert.
Seit 2018 ist beabsichtigt, in Ergänzung zur Innenstadt das Potential der innenstadtnahen und sehr gut erschlossenen Fläche der ehemaligen Firma Bender in Ferndorf wieder zur Geltung zu bringen. Dafür sollen auch Fördermittel beantragt werden.
Auf dem Gelände der ehemaligen Firma Bender-Ferndorf Rohr GmbH soll im Zuge des REGIONALE-Projektes „holz.stahl.digital“ ein attraktives Quartier entstehen, welches den vielseitigen Bedürfnissen der unterschiedlichen Alters- und Gesellschaftsschichten gerecht wird. Neueste digitale Lösungen, eine nachhaltige und energieeffiziente Bauweise mit Holz sowie der Erhalt von traditionellen Baustrukturen sollen zu einer Symbiose aus Tradition und Moderne führen.
Das Gebiet soll neben bewährten Wohnformen wie Ein- und Mehrfamilienhäusern auch einen besonderen Fokus auf moderne Wohnformen wie Minihäuser und gemeinschaftliches Wohnen legen und diese darüber hinaus mit zeitgemäßen Arbeitsformen (u.a. anmietbare Büroflächen in Anlehnung an das Konzept des Co-Working) verknüpfen.
Während die Verwirklichung der zeitgemäßen Arbeitsformen in dem ehemaligen Verwaltungsgebäude vorgesehen ist, soll in der Tonnendachhalle eine multifunktionale Veranstaltungsfläche entstehen. Die im Plangebiet vorgesehene Wohnbebauung hat den Anspruch, anteilig dem bezahlbaren bzw. sozialen Wohnraum zu entsprechen.
Um die bestmögliche Lösung zur Sicherstellung des großen Entwicklungspotentials der Fläche angemessen zur Geltung zu bringen und Gestaltung sowie Funktionalität in ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Gesamtkonzept für diese bedeutende Aufgabe in Kreuztal zu bringen, wurde ein städtebaulicher und architektonischer Wettbewerb ausgelobt:
Als Ergebnis des Wettbewerbs wurde zum einen ein städtebaulicher Entwurf erwartet, der die Grundidee der Stadt Kreuztal bestmöglich aufgreift und in der planerischen Umsetzung die „Südwestfalen DNA“ (digital, nachhaltig, authentisch) verkörpert. Zum anderen wurde ein Entwurfskonzept erwartet, das ganz konkret die zu erhaltenden Gebäude hinsichtlich der durch die Stadt Kreuztal angedachten Nutzungen hochbaulich definiert. Hierbei war ein Einklang mit den städtebaulichen Rahmenbedingungen und vorgesehenen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Diese Arbeiten waren in ein smartes und naturnahes Freianlagenkonzept zu integrieren. Hierbei waren darüber hinaus Aspekte der Klimafolgenanpassung sowie des klimaresilienten Quartiers als wichtiger Rahmen für die Zukunft des Quartiers einzubeziehen.
Im Rahmen der Wettbewerbsaufgabe waren sowohl komplette Bestandsgebäude zu integrieren als auch einzelne Fassadenelemente.
„Ein wichtiger Aspekt des Wettbewerbsprozesses war die Bürgerbeteiligung, die im August 2020 im Rahmen eines Tages der Offenen Tür durchgeführt wurde. An dem Tag haben rund 300 Interessierte das Bender-Gelände besucht und zahlreiche Vorschläge und Ideen eingereicht, die in der Aufgabenstellung für die Wettbewerbsteilnehmer weitgehend berücksichtigt wurden“, erläutert Bürgermeister Walter Kiß.
Verfahren und Ablauf
Die insgesamt 12 teilnehmenden Büros erhielten am 14. Juni 2021 die Planunterlagen und hatten etwa dreizehn Wochen Zeit für die Bearbeitung dieser spannenden Wettbewerbsaufgabe. Anschließend reichten zehn der zwölf Büros ihre Arbeiten ein. Nach einer Vorprüfung der zehn eingereichten Arbeiten durch das Büro assmann GmbH aus Dortmund tagte am 26. Oktober 2021 das unabhängige Preisgericht unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Andreas Fritzen.
Nach einem Informationsrundgang, zwei Wertungsrundgängen sowie intensiven Diskussionen konnten die besten Entwürfe für das künftige Quartier ausgewählt werden. Erst nach der Auswahl der Preisträger wurde dem Preisgericht die Urheberschaft der eingereichten Arbeiten bekannt gegeben, so war eine größtmögliche Neutralität bei der Auswahl und Beurteilung gewährleistet.
In den nächsten Monaten wird das sogenannte Verhandlungsverfahren durchgeführt, im Rahmen dessen ein Planungsbüro mit der Projektkonkretisierung und der Realisierung seines Wettbewerbsentwurfs, inklusive der aus dem Preisgericht formulierten Überarbeitungshinweise, beauftragt wird. Teilnehmer am Verhandlungsverfahren ist zunächst der 1. Preisträger.
Ausblick
In der Zeit vom 15.11.2021 bis zum 28.11.2021 werden die Entwürfe der beiden Preisträger sowie die der beiden Anerkennungspreisträger im Schaufenster der Kreuztaler Bibliothek der Öffentlichkeit präsentiert. Parallel dazu werden alle eingereichten Entwürfe ab dem 15. November auch auf der Internetseite der Stadt Kreuztal zu sehen sein.
Anwesende Mitglieder des Preisgerichts
Stimmberechtigte Fachpreisgerichtsmitglieder
– Michael Arns, Architekt, Freudenberg
– Prof. Bernd Borghoff, Architekt und Stadtplaner, Universität Siegen – Prof. Christl Drey, Architektin und Stadtplanerin, Köln
– Christina Eckstein, Stadtbaurätin, Stadt Kreuztal
– Prof. Andreas Fritzen, Architekt und. Stadtplaner, Köln
– Andreas Heupel, Architekt, Münster, vertreten durch Prof. Lydia Rintz Stimmberechtigte Sachpreisgerichtsmitglieder
– Daniel Aktas, Geschäftsführer Kreiswohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft Siegen – Eva Borgmann, Südwestfalen Agentur
– Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer IHK Siegen
– Walter Kiß, Bürgermeister, Stadt Kreuztal
– Petra Kramer, Sachgebietsleitung Stadtplanung, Stadt Kreuztal
Stellvertretende Fachpreisgerichtsmitglieder
– Holger Hoffschröer, Stadtplaner, Dortmund
– Prof. Andreas Krys, Architekt, Münster
– Prof. Lydia Rintz, Architektin, Lübeck/Berlin, als Vertretung für Andreas Heupel – Tobias Wittke, Hochbauamt, Stadt Kreuztal
Sachverständige BeraterInnen des Preisgerichts (ohne Stimmrecht) und Vorprüfung
– Benedikt Buchwald, assmann GmbH, Köln
– Christine Dern, Architektin, assmann GmbH, Dortmund
– Frank-Wieland Frisch, FDP-Fraktion, Stadt Kreuztal
– Anke Hachtmann, UWG-Fraktion, Stadt Kreuztal
– Roland Jarzina, Amtsleitung Tiefbau, Stadt Kreuztal
– Malte Kopfer, Stadt Kreuztal
– Katharina Merten, Stadt Kreuztal
– Andreas Müller, SPD-Fraktion, Stadt Kreuztal
– Sonja Timmermann, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Stadt Kreuztal – Linda Repper, assmann GmbH, Dortmund
Preisträger und Teilnehmende
Das Preisgericht entschied einstimmig, einen ersten und einen dritten Preis sowie zwei Anerkennungen zu vergeben:
- Preis:
Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH, Dresden mit
Caspar.schmitzmorkramer GmbH, Köln
- Preis:
Wurde nicht vergeben
- Preis:
Post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner, Dortmund
2 Anerkennungspreise:
– Loth Städtebau und Stadtplanung, Siegen, mit Peter Karle Architekten, Darmstadt – stm°architekten Stößlein Mertenbacher Gebelein PartGmbB, Nürnberg
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