(wS/red) Eisenach/Ferndorf 27.04.2022 | Ohne Lucas Puhl verloren die Ferndorfer verdient mit 35:26 und schlugen sich dabei selbst.
Ein grippaler Infekt warf unseren Stamm/Top-Torhüter Lucas Puhl zurück und seine Mannschaft musste ohne ihn auskommen. Wie schmerzlich das für das Team war, kann man nur erahnen, aber eins ist klar, der Spielfluss war dahin, denn bei den letzten Siegen war er oft der Mann der Stunde und er wurde von der HBL nach dem grandiosen Sieg gegen Nordhorn/Lingen nicht umsonst in die „Mannschaft des Spieltags“ gewählt.
Aber man kann die gestrige „Leistung“ nicht nur an dieser Tatsache festmachen. Es wurden zu viele einfache Fehler gemacht, man spielte sehr nervös und deswegen kam kein Spielfluss auf.
Trainer Robert Andersson
Lösungen und Ideen waren schon da, aber man konnte sie nicht in zählbares umwandeln, zu viele Fehlpässe, Abspielfehler und schlechte individuelle Entscheidungen prägten das Spiel.
Zu Spielbeginn stand direkt Kai Rottschäfer im Kasten und auf Rückraum rechts kam auch direkt Lucas Schneider zum Einsatz. Das sollte sich grundsätzlich als Glücksgriff erweisen, er blieb auch bis zum Pausentee auf der Platte, machte ein sehr gutes Spiel und erzielte bis dahin 5 Tore.
Aber Lucas laboriert ja auch noch mit seiner Schulter rum, komplett in Ordnung ist die sicherlich auch noch nicht. Man sieht es ihm nicht unbedingt an, aber er kämpft sich dann durch. Das 8:6,10:7, 10:8 und 11:9 erzielte er im Alleingang. Aber all das reichte nicht, die Ferndorfer Abwehr stand nicht gut und in der Offensive gingen die Ideen aus, an dem Bollwerk der Eisenacher Abwehr biss man sich die Zähne aus. Bälle wurden dort verloren und der Gegner münzte sie umgehend in Gegentore um.
Und dafür hatten die Thüringer auch noch den besten Zweitligatorschützen zur Verfügung. Es war Fynn Hangstein, er erzielte alleine in der 1. HZ 7 Tore, ihn bekam Ferndorf nicht in den Griff.
Branimir Koloper
Ferndorf hat zu viele Fehler gemacht, jeder Fehler von uns wurde bestraft und Eisenach baute so seinen Vorsprung immer weiter aus.
Beim Stand von 3:4 durch einen Treffer von Julian Schneider in der 11. Minute schaffte man es nicht, den Vorsprung zu halten oder auszubauen. Zwei technische Fehler und 1 Fehlwurf bestrafte der ThSV umgehend und brauchte nur knapp 3 Minuten um mit 7:4 wieder in Führung zu gehen.
Danach folgte die Phase, wo uns Lucas Schneider mit seinen 4 Treffern in Schlagdistanz hielt.
Auch Eisenach machte nun Fehler, aber Ferndorf konnte diese sich ihnen bietenden Chancen nicht nutzen. Als Chris Neuhold in der 20. Minute das 12:10 erzielte und Kai Rottschäfer einen Wurf abwehrte, hatte der TuS die Chance auf 1 Tor zu verkürzen. Ruben Sousa von Eisenach produzierte einen Fehlwurf, den Ball schnappte sich Rutger ten Velde, aber auch er warf neben das Tor.
Robert Andersson
Wir haben Tore gemacht, aber die Sicherheit fehlte uns immer mehr. In der 2. HZ ging es bei Eisenach mit schnellen Toren weiter und wir wurden immer unsicherer. Sie haben es viel besser gemacht als wir, gerade in den 1:1-Situationen, aber auch in den Zweikämpfen.
Einen folgenden Siebenmeter verwandelte Fynn Hangstein für die Gastgeber zum 13:10. Robert Andersson hatte nun genug gesehen, nachdem Kai Rottschäfer bisher nur 1 Parade hatte kam Tim Hottgenroth ins Tor, er sollte es nun richten, aber über die gesamte Spielzeit gesehen, kam er auch nur auf 2 Paraden und das reicht niemals für einen doppelten Punktgewinn. Jörn Persson, der bis dahin sein bestes gab wurde nun gegen Lukas Siegler ausgetauscht und auch das sollte sich bezahlt machen. Mit einem krachenden Dreierpack und einem nachfolgenden Tor von Rutger ten Velde stand es in der 28. Minute 16:14. Man schaffte es aber nicht, diesen 2-Tore-Abstand über die Zeit zu bringen, denn Peter Walz erhöhte auf 17:14 und den möglichen Gegentreffer von Lucas Schneider fing Fran Lucin im ThSV Tor ab.
Grundsätzlich war es eine temporeiche Partie, aber im Vergleich zu den letzten Spielen war Ferndorf nicht wiederzuerkennen. Eisenach war da cleverer, in der 1. HZ erzielten sie alleine 5 Gegenstoßtore, Ferndorf dagegen nur 1.
866 Zuschauer sahen auch, dass Eisenach direkt nach Anpfiff der 2. HZ auf 18:14 erhöhte. Ferndorf hielt noch dagegen, durch Tore von Mattis Michel und Rutger ten Velde hielt man ein 19:16. Als 1 Minute später Rutger ten Velde seinen zweiten Siebenmeter verwarf, kam ein erneuter Bruch in Robert Anderssons Team. Ferndorf produzierte wieder viele Fehler unterschiedlichster Art und Eisenach nahm den Fuß nicht mehr vom Gaspedal. Man ließ in der 39. Minute noch ein Tor durch Chris Neuhold zu, aber auch das verhinderte nicht, dass es in der 45. Minute 27:17 hieß.
Rene Witte Manager ThSV Eisenach
Ich wünsche Ferndorf, dass sie in der Liga bleiben. Wir haben von der 1. Minute an alles gezeigt.
Nur die größten Optimisten sahen da noch eine Chance, aber 10 Tore in 15 Minuten aufzuholen ist eigentlich unmöglich.
Highlights ?? ja, ein Highlight gab es doch, nämlich als die ukrainische Neuverpflichtung Oleksandr Kasai für Rutger ten Velde den Posten auf Linksaußen bezog. Er, der in der CL schon mit seinem Team gegen den THV Kiel spielte, ließ sein Können aufblitzen, 2 verwandelte Siebenmeter und ein absolut sehenswertes Feldtor waren die Ausbeute, er könnte noch ein wichtiger Spieler im Abstiegskampf werden.
Ferndorf konnte bis zum Spielende keine Ergebnisverbesserung mehr erzielen, aber man schaffte es wenigstens noch durch je 2 Treffer von Andreas Bornemann und besagtem Oleksandr Kasai die Niederlage einstellig zu halten.
Trainer ThSV Kaufmann, Misha
Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben gut verteidigt. Meine Mannschaft hat das wirklich gut gemacht, sie waren Mental sehr gut und hatten eine gute Körpersprache.
Da Aue sein gestriges Spiel gewonnen hat, rücken die Teams auf den Abstiegsplätzen immer dichter zusammen. Somit wird das Heimspiel der Ferndorfer am kommenden Samstag gegen die Eulen Ludwigshafen schon zu einem vorentscheidenden Match.
Die Torhüterleistungen waren nicht gut, aber wir sollten eines nicht vergessen, Kai Rottschäfer ist kein Zweitligatorhüter, er ist nur eingesprungen um zu helfen, er hütet eigentlich das Tor der ZWEITEN von Ferndorf. Und dann kam gestern Tim Hottgenroth ins Tor, es war sein erstes Spiel nach langer Verletzungspause und von FIT kann man da absolut nicht reden, sie haben ihr Bestes gegeben.
Warten wir ab, wie es am Samstag ausschaut, vielleicht kann Puhl ja wieder eingesetzt werden.
Torschützen:
Lucas Schneider 5
Lukas Siegler, Chris Neuhold, Simon Strakeljahn und Oleksandr (Sascha) Kasai je 3
Andreas Bornemann, Josip Eres und Rutger ten Velde je 2
Mattis Michel, Julian Schneider und Niklas Diebel je 1
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