(wS/ul) Siegen 23.10.2022 | Vom 05.08. bis 07.08.2022 fanden im böhmischen Lovosice in Tschechien die 14. LSW- und WTC-Weltmeisterschaften statt.
Der Schwerpunkt der in Deutschland in den 1970er Jahren gegründeten LSW-Spezialsport-Organisation als Alternative zur „normalen“ Leichtathletik und des vornehmlich in den Ländern wie Großbritannien und Ungarn vertretenen World Thrower´s Club (WTC) bestand bei dieser WM mehrheitlich aus den Wurf- und Stoß-Disziplinen mit den seltsam klingenden Namen wie Shotorama, Schockorama, Speerorama, Gewichtwurf, Diskus Griechisch, Hochgewichtswurf, Igmander-Dreikampf, Schleuderballwurf, Steinstoß-Dreikampf und Ultrasteinstoßen, Strongest Man und Keulenwurf.
An dieser Weltmeisterschaft nahm zum ersten Male auch der 58-jährige Hilchenbacher Senioren-Sportler Ulrich Löcher in der Altersklasse M55 teil.
Er startete dabei für Deutschland über den Verein RKS Phoenix Mutterstadt in den Disziplinen Kugelstoß-Fünfkampf aus dem Stand („Shotorama“), Schleuderball- und Keulenwurf, Steinstoß-Dreikampf (5 kg, 7,5 kg, 10 kg) sowie im Ultrasteinstoßen bestehend aus einem „Duathlon“ der beiden Gewichte 12,5 kg und 25 kg.
Insgesamt 5 Medaillen (3 x Gold und 2 x Silber) konnte sich Löcher als Mehrkämpfer bei dieser über drei Tage andauernden Veranstaltung erarbeiten.
Den Anfang machte er im Duathlon des Ultrasteinstoßens, wo er mit einer Gesamtweite von 10,38 m (6,85 m mit 12,5 kg und 3,53 m mit 25 kg) seine beiden Gegner klar dominierte. Den 50 kg-Stein in Form eines Eisenquaders stieß Löcher außer Wertung 2,71 m weit, was für ihn eine neue persönliche Bestleistung darstellte.
Außer Wertung deshalb, da bei dieser WM entgegen der Anfang August diesen Jahres in Jüterbog stattgefundenen EM ab der Altersklasse M50 nur im Rahmen des „Strongest Man“ (einem Dreiklang aus maximalen Wurfgewicht beim griechischen Diskuswerfen, historischen Gewichtswerfen und Ultrasteinstoßen) die 50 kg-Gewichte verwendet werden.
Am nächsten Tag stand dann der Dreikampf des Steinstoßens mit den leichteren Gewichten von 5 kg, 7,5 kg und 10 kg auf dem Programm.
Hier erzielte Löcher mit einer Gesamtweite von 29,45 m (11,57 m/5 kg, 9,81 m/7,5 kg und 8,07 m/10 kg) Platz 1 und somit auch eine neue Saisonbestleistung. Beim „Shotorama“, dem Kugelstoß-Fünfkampf aus dem Stand, konnte Löcher ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung und Platz 2 erzielen.
Die Gesamtweite von 47,09 m ergab sich aus den Einzelleistungen 11,58 m (4 kg), 10,47 m (5 kg), 9,53 m (6 kg), 8,58 m (7,26 kg) und 6,91 m (10 kg).
Am letzten Tag folgten dann noch das Keulenwerfen mit einem 500 g schweren Arbeitsgerät und das für den Sportler absolute ungeliebte und ungeübte Schleuderballwerfen (1,5 kg).
Im Keulenwerfen siegte Löcher mit einer Weite von 45,76 m recht deutlich mit einem
Vorsprung von knapp 10 m vor dem Tschechen Jiri Matura, der jedoch den Spieß beim Schleuderballwerfen (ca. 41 m) nach 4 total missratenen Würfen von Löcher (32,92 m) ebenfalls recht deutlich umdrehte. Es reichte aber noch recht knapp zur Silbermedaille vor dem deutschen Teamkollegen Reiner Riedel vom SSC Vellmar.
Mit insgesamt 3 Gold- und 2 Silbermedaillen konnte Ulrich Löcher wieder recht zufrieden von der WM ins Siegerland zurückkehren und sich auf die eine Woche später im rheinland-pfälzischen Thaleischweiler-Fröschen stattfindenden internationalen deutschen Meisterschaften im Steinstoß-Acht- und -Zehnkampf (Gewichte zwischen 3 kg und 25 kg sowie 5 kg und 50 kg) vorbereiten.
Die beigefügten Fotos zeigen Ulrich Löcher in Lovosice zum einen beim Steinstoßen mit dem 7,5 kg-Stein und nach dem Steinstoß-Dreikampf mit dem 10 kg Stein vor der Stoßanlage. Das Gruppenfoto (leider nicht aller Beteiligten) wurde nach dem Keulenwurf der Altersklassen M55 bis M65 aufgenommen.
Daneben noch ein Foto beim Keulenwurf-Anlauf.
Silbermedaillen für Ulrich Löcher im Steinstoß-Acht- und Zehnkampf des LSW-Spezialsports
Eine Woche nach der Weltmeisterschaft des LSW-Spezialsportverbandes in Lovice (Tschechien) nahm der Hilchenbacher Ulrich Löcher am 22.10.2022 im rheinland-pfälzischen Thaleischweiler-Fröschen an den international ausgeschriebenen Deutschen Meisterschaften im Acht- und Zehnkampf teil.
Im Achtkampf werden dabei Gewichte von 3 kg bis 25 kg und im Zehnkampf von 5 kg bis 50 kg aus Eisen oder Granit bzw. Naturstein verwendet. Ab 20 kg können die Gewichte (je nach Konstitution des Sportlers) noch einarmig oder beidarmig über Schulterhöhe gestoßen werden.
Löcher, startend für die RKS Phoenix Mutterstadt, wurde im 8- und 10-Kampf mit 65,00 m und 58,42 m jeweils Zweiter in der Altersklasse M55 hinter dem Europameister von 2018, dem Schweizer Markus Freuler vom Sportclub Wartau.
Er erreichte folgende Einzelergebnisse:
14,68 m (3 kg), 11,77 m (5 kg), 9,92 m (7,5 kg), 7,94 m (10 kg), 6,57 m (12,5 kg), 6,10 m (15 kg), 4,44 m (20 kg), 3,58 m (25 kg), 2,88 m (30 kg), 2,66 m (40 kg) und 2,56 m (50 kg).
Mit den Phoenix Mutterstadt-Mannschaften wurde Löcher ebenfalls Deutscher Meister in der Altersklasse M55 und Männerhauptklasse.
Die weiteren Fotos in diesem Bericht zeigen Ulrich Löcher in Thaleischweiler- Fröschen mit dem 50 kg-Granitstein, den gesamten Wurf-Utensilien sowie nach der Siegerehrung mit den Medaillen und Urkunden (insgesamt 7 Stück für diverse Sonderwertungen).
Fotos: Ulrich Löcher
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