Jährliches Erntedankgespräch zu aktuellen Themen der Landwirtschaft – Landrat Andreas Müller empfing Expertinnen und Experten im Kreishaus

(wS/si) Siegen 18.10.2022 | Regenerative Energien in Verbindung mit Landwirtschaft, der Vorschlag zur Änderung der EU-Pflanzenschutzrichtlinie und die Wiederbewaldung von zerstörten Waldflächen – diese drei Themen standen beim diesjährigen Erntedankgespräch zwischen Vertretern der Landwirtschaft und des Kreises Siegen-Wittgenstein im Kreishaus in Siegen im Vordergrund.

Die vom Kreis beauftragte Potenzialstudie zu Photovoltaikanlagen umfasst auch den Bereich der sogenannten Agri-PV-Anlagen, also möglicherweise mehrere Hektar große, auf Ständern stehende PV-Anlagen auf Grünlandflächen oder Ackern. Hier erwartet die Landwirtschaft ein Vorgehen mit besonderem Augenmaß und favorisiert eindeutig die Errichtung weiterer PV-Anlagen auf bereits versiegelten Flächen oder Dächern. „Das notwendige Baurecht würden allerdings die Kommunen gestalten und wären somit auch die Ansprechpartner hinsichtlich einer lenkenden Wirkung“, machte Landrat Andreas Müller deutlich. Er ermunterte die Vertreter der Landwirtschaft deshalb, ihre Überlegungen und Bedenken dazu mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden zu diskutieren.

Henner Braach, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein, war es ein wichtiges Anliegen, über die Konsequenzen des EU-Richtlinienentwurfes zur Pflanzenschutzreduktion für die Landwirtschaft im Kreis Siegen-Wittgenstein zu diskutieren. Landrat Andreas Müller und Arno Wied, Dezernent für Bauen und Umwelt des Kreises, sicherten den Landwirten zu, den Entwurf der EU-Richtlinie und die davon gegebenenfalls auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftungspraxis im Kreisgebiet ausgehenden Wirkungen eingehend zu prüfen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Einfluss auf die weiteren Entscheidungen dazu auf Landes- und Bundesebene zu nehmen.

Zur Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen trug Lothar Klein vom Waldbauernverband vor, dass es jetzt gute Förderinstrumente gebe: „Zu trockene Böden und zu wenig Setzlinge aus den Baumschulen sind jedoch ein Handycap bei der Aufforstung. Zudem machen die umfangreichen Wildschäden an den Kulturen im Siegerland den Anbau zum Risiko.“

Melanie Fuchs von den Landfrauen trug in einem Kurzvortrag wesentliche Inhalte aus dem Konzept „Zukunfts-Bauer“ zum Bild der Landwirtschaft in der Nicht-landwirtschaftlichen Bevölkerung vor. „Hier ist noch ein weiter Weg zu gehen, um die teils so unterschiedlichen Bilder beider Gruppen anzunähern“, so Fuchs.

Zum Abschluss bedankte sich Landrat Andreas Müller noch einmal ganz besonders bei den Landfrauen, die schon seit vielen Jahren den Eingangsbereich des Kreishauses zu Erntedank mit der Landwirtschaft verbinden und ein buntes und freundliches Willkommen vermitteln.

V.l.: Dr. Alfred Gerken, Melanie Fuchs, Ellen Hillmann, Lothar Klein, Henner Braach, Jutta Capito und Landrat Andreas Müller.

Hintergrundinfo:

Seitens der Landwirtschaft nahmen teil: Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein Henner Braach und Geschäftsführer Georg Jung, Dr. Alfred Gerken, Lothar Klein, Vorsitzender der Bezirksgruppe Siegen-Wittgenstein des Waldbauernverbandes, Jutta Capito und vom Landfrauenverband Ellen Hillmann und Melanie Fuchs. Von Seiten des Kreises dabei: Landrat Andreas Müller, Arno Wied, Dezernent für Bauen und Umwelt, und Michael Gertz, Amtsleiter Natur und Landschaft.

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