Ode an die Heimat – Konzert des Männerchores 1888 im Museum Wilnsdorf

(wS/m1) Wilnsdorf 02.04.2023 | Das war schon etwas Besonderes, was sich die Sänger für ihren ersten öffentlichen Auftritt nach der Corona-Pandemie haben einfallen lassen: Ein Konzert mal nicht in einer großen Halle, sondern in der heimeligen Atmosphäre des Wilnsdorfer Museums, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiern kann. Entsprechend neugierig waren dann auch die Zuhörer, und da die Nachfrage das Platzangebot deutlich überstieg, führte der Chor das Konzert gleich zweimal hintereinander auf.

Unter der Leitung ihres Chorleiters Thomas Bröcher gestalteten die Sänger ein abwechslungsreiches Programm mit traditionellen und neuen Liedern, die von dem Moderator des Abends, Michael Schultes, auf humorvolle Weise vorgestellt wurden.

Foto: MC 1888 Wilnsdorf

 

Gleich bei ihrem ersten Lied, „The Lion Sleeps Tonight“ überraschten die Sänger mit einer besonderen Choreografie: Die Akteure betraten während des Vortrages erst nach und nach Saal und Empore und gruppierten sich um ihr Publikum. Solisten hierbei waren Klaus Grünebach, Tobias Guse und Michael Schultes.
Mit der getragenen Weise „Die Nacht“ setzte der Chor das Programm fort, bevor er mit dem Lied „Menschen, bewahrt euch den Frieden“ einen brandaktuellen Bezug zum derzeitigen Weltgeschehen herstellte.
Weiter ging es mit dem Gospelsong „The Little Light of Mine“, wobei der Chor zweigeteilt im Saal und auf der Empore Aufstellung nahm.
Mit dem Klavierstück „Waterfall“ trat dann erstmals Christian Schmidt, der
Solist des Abends, in Erscheinung. Im weiteren Verlauf des Konzertes brachte er auch das schwungvolle „Viva la Vida“ der Band Coldplay zu Gehör.
Mit „Im Wald und auf der Heide“ ließ der Chor sein Publikum kurz mal am Jägerleben teilnehmen, bevor es mit „Nimm dir Zeit“ wieder besinnlicher zuging.
Schaurig-schön wurde es dann bei dem Lied „Märznacht“, welches die Zuhörer den brausenden Sturm nahezu körperlich empfinden ließ.
Aus „Des Knaben Wunderhorn“ stammt das Lied „Tambursgesell“ über die letzten Lebensstunden eines gefangenen Soldaten – ein Stück ohne Happy End.
Viel erfreulicher, ja geradezu humorvoll ging es dann weiter mit der „Ode an die Heimat“ aus der Feder von Maybebop-Arrangeur Oliver Gies über die Freuden und Leiden beim Umgang mit W-Lan.
Zu einem rechten Ohrwurm in der Musikszene hat sich der „Wellerman“ entwickelt, die Geschichte von neuseeländischen Walfängern, die auf die Versorgung mit Zucker, Tee und Rum warten. Die Atmosphäre an Bord brachten die Sänger eindrucksvoll zu Gehör und wurden dabei unterstützt von Alan Rickard an der Trommel.
Mit „80 Millionen“, einem bekannten Liebeslied, begleitet von Christian Schmidt am Klavier, schloss der Chor sein Konzertprogramm.

Anhaltender Applaus eines begeisterten Publikums erforderte natürlich eine Zugabe, und hier warteten die Sänger mit einer echten Überraschung auf: Das bekannte Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“ wurde nach der ersten Strophe vom Moderator unterbrochen, der angesichts des Konzerttitels „Ode an die Heimat“ die Sänger aufforderte, das Lied doch mal auf Siegerländer Platt zu singen. Das taten sie dann auch sehr erfolgreich, aber natürlich nicht unvorbereitet: In mehrwöchiger Probenarbeit hatte der Chor unter Mithilfe einiger alteingesessener Dorfbewohner das Lied in die Wilnsdorfer Mundart übertragen. Als Vorlage diente der Text aus der Feder des Herzhausener Autors und Cartoonisten Matthias Kringe, der seit 40 Jahren den von ihm gestalteten Dilldappen-Kalender herausgibt und in der Ausgabe von 2001 dieses Volkslied in Platt vorgestellt hat. Kringe war – welche Überraschung – bei dem Konzert zugegen und nahm den Dank der Sänger entgegen.
Der Livemitschnitt, Fotos usw. sind auf der Homepage vom MC 1888 Wilnsdorf hinterlegt. https://mc.sb-wi.de

Damit ging ein gelungener Konzertabend im Wilnsdorfer Museum zuende, und man war sich einig: So etwas müsste man öfter machen!

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