Eine Machtdemonstration des TuS Ferndorf beim 39:28 Heimsieg gegen die HG Saarlouis

(wS/red) Ferndorf/Saarlouis 01.04.2023 | Chancenlose Saarländer aus der Halle gefegt

Das war das letzte Heimspiel dieser Saison, Ferndorf hat es überragend gewonnen, Ferndorf steht auf dem 2. Tabellenplatz und Ferndorf macht aber jetzt einfach weiter mit Handball.

„Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage“

Denn jetzt stehen die Play-offs ins Haus und jetzt sind Robert Anderssons Jungs gefordert, und jetzt geht es ans Eingemachte, jetzt sind 100 % gefordert.

Aber nun zum heutigen Spiel: Der ehemalige Ferndorfer Branimir Koloper reiste mit seinem HG Saarlouis an, um zum Saisonkehraus noch eine gute Leistung abzuliefern oder dem TuS sogar noch zwei Pünktchen zu klauen. Hocherhobenen Hauptes kamen sie ins Siegerland gereist, hatten ihr letztes Heimspiel gegen die TSG Haßloch mit 34:17 gewonnen und wollten diese Leistung in der Stählerwiese wiederholen. Ferndorf war und ist Tabellenzweiter, wie wir alle wissen, aber Saarlouis steht auf dem sechsten Tabellenplatz und den könnte ihnen noch die TSG Haßloch streitig machen, die nur mit einem Punkt Abstand auf dem siebten Platz steht.

Ein spannendes Spiel war somit zu erwarten, obwohl der TuS das Hinspiel in Saarlouis schon mit 33:27 gewonnen hatte. Aber Ferndorf wäre nicht Ferndorf, wenn sie auch dieses Spiel nicht gewinnen wollten, und so spielten sie auch auf. Bis auf Rene Mihaljevic waren alle an Bord und Coach Andersson konnte somit aus dem Vollen schöpfen. Man wollte gut spielen, man wollte gewinnen, aber man wollte auch kurz vor den Play-offs keine Verletzungen mehr riskieren.

Und das ist ihnen perfekt gelungen. Eine proppenvolle Stählerwiese sah, wie der TuS die Saarländer förmlich aus der Halle fegte. Sie spielten das, was der Coach von ihnen sehen wollte, und er war voll des Lobes.

Schon nach knapp 10 Minuten war allen klar, wer hier als Sieger vom Platz geht, denn Ferndorf führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 9:3 und konnte diesen Vorsprung im weiteren Verlauf noch erheblich steigern.

So war es nicht verwunderlich, dass man heute auf einer HGS-Seite folgendes lesen konnte:

Vom Ferndorfer Aufstiegs-Express überrollt, zusammengefaltet, platt gewalzt und auf Tabellenplatz 7 abgelegt.

Das war eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung. Auf keiner Position wurden erwähnenswerte Fehler gemacht. Ferndorfs Abwehr stand wie ein Bollwerk, und in der Offensive wurde die HGS förmlich überrannt. In den 2×3 qm am Ende des Spielfeldes stand mit Tim Hottgenroth ein Super-Keeper, der auf tolle 13 Paraden kam und Branimir Koloper und seinen Jungs ihre Grenzen aufzeigte. Tim bekam heute den Vorzug vor Lucas Puhl. Bis zur 21. Minute, dann kam Lucas für einen Siebenmeter in den Kasten, und den hielt er.

Wir sahen rasend schnelle Ferndorfer, tolle Pässe, tolle Tore und einen Gegner, der zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance hatte. So verwunderte es auch nicht, dass die HGS ihre erste Auszeit schon nach 7 Minuten nahm. Gebracht hat es letztlich nichts. Über ein 13:6, 18:10 und 21.11 ging man mit dem 23:13 in die Kabinen, die einen mit erhobenen, die anderen mit gesenkten Köpfen.

Aber Ferndorf machte da weiter, wo sie aufgehört hatten. Fabian Hecker (der Vollstrecker, der Checker 😉 ) und Paul Schikora erhöhten direkt auf 25:13. Nach einem Gegentreffer der Gäste zogen Gabriel da Rocha Viana und wiederum Fabian Hecker weiter davon. Man las jetzt schon ein 27:14 auf der Anzeigetafel. Ein Debakel zeichnete sich ab. Die HGS war jetzt dezimiert, aber trotz 1 Spieler auf der „Strafbank“ ärgerten sie die Ferndorfer, indem sie in Unterzahl 3 Treffer erzielten.

Aber das schüttelten Roberts Mannen einfach ab. Zu klar war ihr gestecktes Ziel, und davon konnte sie auch niemand mehr abbringen. Alle Spieler bekamen heute ihre Einsatzzeiten, und es waren unglaubliche 12 Torschützen an diesem Sieg beteiligt. Während in der 1. HZ Niklas Diebel mit 5 Treffern bester Schütze war, tat es ihm in der 2. HZ Paul Schikora gleich und erzielte sogar 6 Tore. Und das nur in einer Halbzeit.

Den Sturmlauf  der 1. HZ konnte/wollte man nicht wiederholen. Die Jungs sollten sich nicht noch vor den Play-offs verletzen. Daraus ergaben sich allerdings nicht mehr Chancen für die Gäste. Sie merkten selbst, dass hier und heute absolut nichts zu holen war. Sie schlossen die HZ aber mit einem 16:15 für den TuS ab, also nur um 1 Treffer schlechter.

Die Hallenuhr tickte immer weiter runter. Den letzten Treffer erzielte die HGS. Coach Andersson nahm 32 Sekunden vor Schluß noch ein Team-Time-Out. Ferndorf bekam noch nach der Sirene einen Freiwurf zugesprochen, führte ihn aber nicht mehr aus. Die Stählerwiese stand Kopf, Standing-Ovation auf den Tribünen, denn an der Anzeigetafel las man den Endstand von 39:28, ein absolut verdienter Sieg, auch in dieser Höhe.

 

Statistik:

Tor: Tim Hottgenroth 13 Paraden, Lucas Puhl 1 Parade (gehaltener Siebenmeter)

Torschützen:

Paul Schikora 6

Niklas Diebel 5

Marvin Mundus und Fabian Hecker je 4

Alon Oberman, Josip Eres, Julius Fanger, Marko Karaula und Valentino Duvancic je 3

Gabriel da Rocha Viana und Jörn Persson je 2

Rostyslav Polishuck 1 (Er bekam in der 41. Minute wegen eines groben Fouls die Rote Karte)

Was hat der TuS Ferndorf in dieser Saison bisher erreicht bzw. wo sind sie am besten:

  1. Sie sind Tabellenzweiter und spielen damit in den Play-offs um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
  2. Sie sind punktgleich mit Tabellenführer Hanau, der in den letzten 2 Spielen gepatzt hat.
  3. Sie haben das beste Torverhältnis in der Staffel, +167 (Hanau +143).
  4. Sie sind die beste Heimmannschaft mit 24:2 Punkten (Hanau 22:4).
  5. Sie haben im Durchschnitt die meisten Tore pro Spiel erzielt, nämlich 31,4 (Hanau 30,2).
  6. Sie haben den höchsten Zuschauerschnitt aller Spiele, nämlich 736 (Heim/Auswärts) (Hanau 479).
  7. Sie haben mit ihrem 2. Tabellenplatz die Teilnahme am DHB-Pokal erreicht.

 

Stimmen zum Spiel:

Spielertrainer Branimir Koloper (HG Saarlouis)

Ferndorf hat das Spiel schon früh entschieden, sie sind eine starke und athletische Mannschaft, haben eine gute zweite Welle, eine schnelle Mitte, machen das konsequent und machen das gut. Und das haben sie uns schon in den ersten 10 Minuten gezeigt, denn da war eigentlich schon alles entschieden. Es war das letzte Spiel für uns und in der nächsten Saison werden wir es besser machen.

TuS-Coach Robert Andersson

Es hat alles nach Plan funktioniert und die letzten 2 Spiele waren eine gute Generalprobe für uns. Wir haben uns gesteigert und jetzt wollen wir das genießen. Wir haben unser Ziel erreicht, haben eine Super-Saison gespielt und haben es geschafft, die Play-offs zu erreichen. In ein, zwei Tagen geht es aber direkt weiter, es wird eine harte Arbeit und die Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde werden. Wir hatten bis zuletzt keine Verletzten (bis auf Rene Mihaljevic, Anm. der Redaktion) und freuen uns auf die nächsten Aufgaben.

Auf die Play-offs angesprochen sagte er: Ich weiß nicht, was besser ist, eingleisig oder zweigleisig. Das können wir nicht selbst entscheiden, wir müssen sehen, was da auf uns zukommt und das beste daraus machen.

Paul Schikora (bester Torschütze am letzten Spieltag)

Mein Glück war heute, dass meine „Mom“, meine Oma und mein Opa zum letzten Saisonspiel hier waren, denn das motiviert einen natürlich noch zusätzlich. Wir haben heute eine überragende Leistung auf die Platte gebracht. Ob im Angriff oder in der Abwehr, jeder hat immer für den anderen gekämpft. Und jetzt folgt das Training für die Play-offs, „jetzt beginnt die Saison erst richtig“ (sagt er schmunzelnd). Es werden immens schwere Spiele, es wird wesentlich härter zugehen und darauf müssen wir uns verstärkt vorbereiten. Wenn wir weiter so trainieren wie bisher, dann habe ich keine Zweifel daran, dass wir das überragend über die Bühne bringen können. „Es gibt nur ein Ergebnis und das ist der Aufstieg“!!

Anmerkung der Redaktion: Paul strotzt vor Selbstbewusstsein, wenn sich das auf die Mannschaft überträgt, dürfen wir uns auf die nächsten Wochen freuen!

Paul Schikora

Jörn Persson

Wir haben das Spiel von Anfang bis Ende sehr professionell gestaltet. Es waren vielleicht ein, zwei Sachen, die nicht passten, aber wir haben ja auch mit 39 Toren einen überragenden Sieg abgeliefert. Zu den Play-offs: Ich glaube, wir sind kein Favorit, aber wenn wir so spielen wie heute, muss man uns auf der Rechnung haben.

Jörn Persson/Archivfoto

Marvin Mundus

Das war eine gute Generalprobe, das Spiel war schon von Bedeutung im Hinblick auf die Aufstiegsrunde. Ich denke, wir haben das gut umgesetzt, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr.

Marvin Mundus/Archivfoto

Chapeau Tim zu 13 Paraden


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