Große Abschlussfeier des AWZ Bau: 116 Fachkräfte und Meister feiern bestandene Prüfungen im Bauhandwerk

(wS/awz) Siegen-Wittgenstein/Olpe 19.07.2023 | Die große Abschlussfeier ist immer wieder aufs Neue ein
Highlight im Jahreskalender des Aus- und Weiterbildungszentrums Bau (AWZ Bau,
Kreuztal). Auch in diesem Jahr wurde der erfolgreiche Aus- bzw.
Weiterbildungsabschluss von 98 Gesellinnen und Gesellen, Facharbeitern sowie einer
Meisterin und 17 Meistern gebührend gefeiert. Unter dem Motto „Zeit, dass sich was
dreht“ kamen in der festlich geschmückten Weißtalhalle in Kaan-Marienborn die
frischgebackenen Fachkräfte mit ihren Familien und den Vertreterinnen und Vertretern
ihrer Ausbildungsbetriebe zusammen.
Die Veranstaltung startete mit einer Fotoshow, die Impressionen aus der Ausbildungszeit sowie vom
Prüfungstag zeigte. Die selbst gewählten Zitate unter den Fotos der einzelnen Prüflinge sorgten dabei
für den ein oder anderen Lacher im Publikum. Anschließend begrüßte Peter Häner, Lehrlingswart der
Zimmerer-Innung Westfalen-Süd, die Absolventinnen und Absolventen sowie eine Vielzahl von
Gästen und betonte: „Das Netzwerk unseres regionalen Bauhandwerks ist groß.“. Organisiert wurde
die große Abschlussfeier im Auftrag der beiden Trägerinnungen des AWZ Bau – der Bauinnung sowie
der Zimmerer-Innung Westfalen-Süd – der Handwerkskammer Südwestfalen sowie der Industrie- und
Handelskammer Siegen. Ebenso beteiligt waren die Zimmer-Innung Hagen sowie die Straßenbauer-
Innung Südwestfalen.
Arbeitskraft von unermesslichem Wert für Gesellschaft
Zu den Gästen gehörte unter anderem Drolshagens Bürgermeister Ulrich Berghof, der seine
Glückwünsche in einem Grußwort überbrachte: „Ihr Zeugnis ist der Lohn für Ihre Leistung. Darauf
können Sie Ihre Zukunft bauen. Sie haben ein solides Fundament gelegt – und zwar kein
Streifenfundament, sondern eine massive Bodenplatte und können nun weiter an Ihren Zielen
arbeiten. Für unsere Gesellschaft und unser soziales Sicherungssystem ist jeder Einzelne von Ihnen
wertvoll. Ihre Arbeitskraft ist von unermesslichem Wert. Wir brauchen Sie und sind auf Sie
angewiesen. Mit Ihrem Beruf können Sie Positives für sich selbst und für alle bewirken. Ich wünsche
Ihnen dabei viel Erfolg und Erfüllung.“
Kommunikation, Teamwork und gemeinsame Ziele
In einer beeindruckenden Gemeinschaftsaktion bauten Auszubildende des ersten Lehrjahres aus fünf
verschiedenen Gewerken auf der Bühne einen schwebenden, sich drehenden Dachstuhl. Dazu
brauchten sie nicht mehr als Holz und ihre Hände. Judith Hamers, kaufmännische Geschäftsführerin
des AWZ Bau, fasste zusammen, worum es dabei ging: „Bei der Aktion geht es wie im Leben um
Kommunikation, Teamwork und gemeinsame Ziele. Dann funktioniert´s! Und das ist auch die Stärke
unserer Region.“
„Handwerk zeigt bemerkenswerte Flexibilität“
Die anschließende Festrede hielt Jochen Renfordt, Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen:
„Heute können Sie stolz sein und Ihren Erfolg feiern. Und wir freuen uns mit Ihnen, denn wir haben
eine neue Generation talentierter Handwerkerinnen und Handwerker.“ Er betonte zudem den Wert der
anspruchsvollen Ausbildung im Handwerk, in die insbesondere die Ausbildungsbetriebe Zeit, Know-
how und Geld investierten. Ebenso ging er auf die bemerkenswerte Flexibilität des Handwerks im
Wandel der Zeit ein, die sich angesichts neuer Technologien, innovativer Baumaterialien und der
zunehmenden Digitalisierung immer wieder zeige. In Folge dessen hätten sich auch die Berufsbilder
angepasst und erweitert. „Sie als Handwerkerinnen und Handwerker gestalten die Umgebung in der
wir alle leben und hinterlassen bleibende Spuren. Die Straßen, Gebäude und Infrastrukturen, die Sie
errichten, dienen der Gesellschaft und den kommenden Generationen. Handwerk ist nicht nur ein Job,
sondern Berufung“, so der Maler- und Lackierermeister aus Iserlohn. Gleichzeitig ermutigte er die
jungen Fachkräfte, auch in Zukunft ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und damit die
Vielzahl an Möglichkeiten zur Weiterbildung im Handwerk zu nutzen.

Videobotschaft von Aaron Masuch – Mitglied der Nationalmannschaft im Maurerhandwerk
Was man im Handwerk erreichen kann, zeigt das Beispiel von Maurergeselle Aaron Masuch. Als
Kammersieger schloss der junge Mann im letzten Jahr seine Ausbildung ab und stand an gleicher
Stelle, wie die Absolventen der Abschlussfeier in diesem Jahr. Beim anschließenden
Landeswettbewerb stand er ebenfalls ganz oben auf dem Siegertreppchen und durfte am
Bundeswettbewerb teilnehmen. Dort wurde er gesichtet und in die deutsche Nationalmannschaft
seines Gewerks berufen. Da er sich zum Zeitpunkt der diesjährigen Abschlussfeier im Trainingslager
der Nationalmannschaft befand, wurde vorab ein Video gedreht. Hier kommt auch sein Ausbilder aus
dem AWZ Bau, Thomas Rademacher, zu Wort, der ihn bei allen Wettbewerben unterstützt und
begleitet hat: „Aaron hat als ganz normaler Auszubildender mit Ecken und Kanten begonnen. Er hat
dann viel Herzblut für seinen Beruf entwickelt. Damit kamen auch Ehrgeiz und Motivation, die
letztendlich zum Erfolg geführt haben. Damit ist er ein tolles Vorbild und Motivator für viele junge
Auszubildende im Handwerk.“ An die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen hat Aaron Masuch
auch eine Botschaft: „Bleibt im Handwerk! Es ist so facettenreich, vielseitig und schön. Ich erlebe
Wertschätzung und es ist so viel möglich. Mein Wunsch ist, dass noch mehr Menschen ins Handwerk
kommen.“
Comedian Tobias Beitzel sorgt für beste Stimmung
Zunächst sorgte der Wittgensteiner Poetry Slammer und Comedian Tobias Beitzel für jede Menge
Gelächter – und das im positiven Sinne. Mit einem Auszug aus seinem Programm „Dorfkind“ unterhielt
er das Publikum und hatte mit den erzählten Anekdoten aus dem Wittgensteiner Dorfleben die Lacher
auf seiner Seite. Dabei durfte die ein oder andere regional bedingte Frotzelei natürlich auch nicht
fehlen. Nach dieser Trainingseinheit für die Lachmuskeln, durften die Absolventinnen und Absolventen
gruppenweise auf die Bühne kommen und die langersehnten Zeugnisse, Gesellen- und Meisterbriefe
entgegennehmen. Insgesamt durften sich 15 Maurer, ein Hochbaufacharbeiter Fachrichtung Maurer,
19 Betonbauer*innen, zwei Hochbaufacharbeiter Fachrichtung Betonbau, 31 Zimmerer*innen, ein
Ausbaufacharbeiter Fachrichtung Zimmerer, 17 Straßenbauer*innen, sechs Tiefbaufacharbeiter
Fachrichtung Straßenbau, fünf Fliesen-, Platten- und Mosaikleger und ein Stuckateur sowie 18
Meister*innen über ihre bestandene Prüfung und einen Meilenstein ihrer Karriere im Bauhandwerk
freuen.
Freude und Trauer liegen eng beieinander
Zur Freude über die bestandene Prüfung, mischte sich insbesondere bei der Gruppe der Zimmerer,
aber auch bei allen Gästen in der Halle Traurigkeit, denn: Ein Zimmerergeselle fehlte. Marian Büsch
hätte an diesem Abend sein Zeugnis und seinen Gesellenbrief als einer der Prüfungsbesten in
Empfang nehmen sollen. Leider ist der 30-jährige aus Meinerzhagen Anfang Juni bei Waldarbeiten
tödlich verunglückt. Die Betroffenheit aller Anwesenden war groß. An seiner Stelle nahm seine
Lebensgefährtin die Dokumente auf der Bühne entgegen und gratulierte allen anderen Zimmerern
stellvertretend. Mit einer anschließenden Schweigeminute und einem groß eingeblendeten Foto von
Marian Büsch galten ihm die Gedanken Aller im Saal.
Abschließend gab das Geschäftsführungsteam des AWZ Bau – Judith Hamers und Heiko Schmid – in
einem kurzen Abschlussimpuls den Absolventinnen und Absolventen noch mit auf den Weg:
„Die Fähigkeit zu lernen ist immens wichtig. Behalten Sie sich das bei!“ Die Moderatorin des Abends war
Ayla Pilli, die für ihren 10. Einsatz einen Blumenstrauß von Heiko Schmid überreicht bekam.
Die Prüfungsbesten in diesem Jahr: Für diese Auszeichnung muss entweder die praktische oder
die schriftliche Prüfung mit „sehr gut“ und die weitere Prüfung mit mindestens „gut“ absolviert werden.

Joelle Schneider (Straßenbauerin)
Ausbildungsbetrieb: Heinrich Weber GmbH, Siegen
Frank Bode (Beton- und Stahlbetonbauer)
Ausbildungsbetrieb: W. Hundhausen GmbH, Siegen
Selina Leidig (Beton- und Stahlbetonbauerin, duale Studentin)
Ausbildungsbetrieb: Runkel Fertigteilbau GmbH, Wilnsdorf
Carl Leon Gebauer (Beton- und Stahlbetonbauer)
Ausbildungsbetrieb: F. W. Meier GmbH, Plettenberg
Nils Teipel (Zimmerer)
Ausbildungsbetrieb: Zimmerei Martin Knorn, Olpe
Max Isermann (Zimmerer)
Ausbildungsbetrieb: Zimmerei Robin Feldhaus, Breckerfeld
Simon Langs (Zimmerer)
Ausbildungsbetrieb: Holzbau Stefan Mosch, Herscheid
Leonard Thomas (Zimmerer)
Ausbildungsbetrieb: Zimmerei Jan Heimes, Finnentrop
Marian Büsch (Zimmerer)
Ausbildungsbetrieb: Zimmerei und Bedachungen Wurm, Olpe
Max Beichler (Straßenbauermeister)
Betrieb: Otto Quast Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Siegen

Sieben der zehn Prüfungsbesten: (v.l.n.r ) Selina Leidig (Beton- und Stahlbetonbauerin), Max Beichler (Straßenbauermeister), Joelle Schneider (Straßenbauerin), Carl Leon Gebauer und Frank Bode (beide Beton- und Stahlbetonbauer), Max Isermann und Nils Teipel (beide Zimmerer)

116 Fachkräfte und Meister im Bauhandwerk nahmen ihre Zeugnisse, Gesellen- und Meisterbriefe entgegen.

Text und Bilder: Rebecca Dalhoff

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