(wS/si) Siegen 25.01.2025 | Für Landrat Andreas Müller spielt das Bruchwerk Theater eine zentrale Rolle für die kulturelle Vielfalt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Siegen-Wittgenstein. „In Zeiten großer Herausforderungen ist es wichtiger denn je, Kulturangebote zu fördern, die Menschen verbinden und den Austausch über gesellschaftlich relevante Themen ermöglichen“, betont der Landrat. Deshalb schlägt er analog zur Stadt Siegen eine finanzielle Förderung des Bruchwerk Theaters durch den Kreis vor.
Erst vor wenigen Tagen hat sich der Landrat im Bruchwerk Theater mit den Machern um Milan Pešl getroffen, um sich über aktuelle künstlerische Projekte und die finanziellen Perspektiven auszutauschen.
Das 2019 gegründete Bruchwerk Theater hat sich als erstes und einziges professionelles Repertoire-Theater der Region etabliert. Mit rund 60 Vorstellungen und Workshops sowie etwa 6.000 Besucherinnen und Besuchern pro Saison ist das Theater ein fester Bestandteil der regionalen Kulturlandschaft und darüber hinaus. Seit 2021 trägt es mit regionalen und überregionalen Gastspielen – unter anderem in Bad Laasphe, Freudenberg, Mainz und Wolfsburg – dazu bei, die kulturelle Strahlkraft der Region weit über unsere Grenzen hinaus sichtbar zu machen.
Zudem belegen die seit 2019 von Bund und Land gewährten Projektfördermittel die überregionale künstlerische Relevanz des Hauses.
„Insbesondere die innovative Ausrichtung auf das gesamte Kreisgebiet macht das Bruchwerk Theater zu einem wichtigen Akteur in der kulturellen und künstlerischen Entwicklung Siegen-Wittgensteins“, betont der Landrat. Projekte wie Truck-Tourneen, Kooperationen mit Schulen (z. B. Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium, Gymnasium Auf der Morgenröthe, Gymnasium Am Löhrtor, Sekundarschule Netphen etc.) und Institutionen sowie die enge Zusammenarbeit mit „Demokratie Leben!“ und dem BNE-Netzwerk setzen Maßstäbe in der Bildung für nachhaltige Entwicklung und bei gesellschaftlicher Teilhabe.
Trotz seiner bisherigen Erfolge steht das Bruchwerk Theater vor finanziellen Herausforderungen, insbesondere durch die unerwartete Absage von Fördermitteln des Landes NRW. Zwar konnte ein Teil der fehlenden Mittel durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Aktion kompensiert werden, doch reicht dieses Geld nicht aus, um die Strukturkosten langfristig zu decken.
Um die Fortführung des ambitionierten künstlerischen Konzepts und die geplante Ausweitung des professionellen Spielplans auf das Kreisgebiet zu sichern, schlägt Landrat Müller vor, das Bruchwerk Theater in den Jahren 2025 bis 2027 mit einem jährlichen Zuschuss von 50.000 Euro zu unterstützen. Im Gegenzug wird das Theater verpflichtet, dem Kultur!Büro. des Kreises einen jährlichen Rechenschaftsbericht über die Verwendung der Mittel vorzulegen.
Der Kreistag wird über diesen Vorschlag in seiner Sitzung am 7. Februar 2025 beraten. Die Stadt Siegen hat bereits beschlossen, das Bruchwerk Theater unbefristet mit einem jährlichen strukturellen Zuschuss von 50.000 Euro zu fördern.
Landrat Müller sieht die Förderung des Bruchwerk Theaters als wichtige Investition in die Zukunft der regionalen Kulturarbeit: „Mit seinem innovativen Ansatz, dem Fokus auf gesellschaftlich relevante Themen und der Schaffung eines niederschwelligen Zugangs zu kulturellen Angeboten hat sich das Theater als unverzichtbarer Bestandteil der Kulturlandschaft etabliert.“ Es stärke nicht nur die kulturelle Identität der Region, sondern leiste auch einen wertvollen Beitrag zur Attraktivität und Lebensqualität in Siegen-Wittgenstein.
Austausch mit dem Bruchwerk-Theater-Team (v.l.): Irina Ries, Tim Lechthaler, Landrat Andreas Müller, Milan Pešl, Theaterleitung, und Pierre Stoltenfeldt.
Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein