(wS/hgm) Hilchenbach 12.03.2025 | Wenn man im Internet als Suchbegriff „Posaunenchor“ eingibt, erhält man u. a. folgende Definition: „Ein Posaunenchor ist ein mehrstimmiger Klangkörper verschiedener Blechblasinstrumente. Der Name nimmt darauf Bezug, dass es in der Anfangszeit nur Posaunen waren. In Abgrenzung zum zumeist solistisch besetzten, freien Blechbläserensemble weisen Posaunenchöre deutlichen Bezug zur kirchlichen Arbeit auf. Sie stellen heute eine tragende Säule der Kirchenmusik, in aller Regel evangelischen Bekenntnisses, dar.
Heute sind fast alle Arten von Blechblasinstrumenten in Posaunenchören anzutreffen, in der Mehrzahl allerdings Trompeten und Posaunen. Instrumente aus dem Register der Holzbläser sind seltener“.
Der CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) Posaunenchor Hilchenbach, unter dem Dirigat von Thomas Kiess, zählt mit zu diesen Klangkörpern im nördlichen Siegerland und ist bekannt durch ein hohes Maß an Professionalität. Doch er war nicht die einzige Formation, die am vergangenen Samstagabend in der gut besetzten Ev. Kirche Hilchenbach ein hohes Maß an Emotionen bewirkte. Mit von der Partie war auch die „HEARTWARE BAND“, wobei es es sich gewissermaßen um die „Hilchenbacher Ausgabe“ (so könnte man sagen) der fünfköpfigen Band aus den Niederlanden (laut Facebook) handelt. Diese hier ist dreiköpfig und besteht aus Benjamin (Klavier) und Simon (Gitarre) Scheckel mit der Sängerin Jana Müller (alle aus Hilchenbach). Nicht zur Band gehört der junge Schlagzeuger Lukas Schmidt, Sohn eines Mitbläsers, der sich jedoch geschickt in den Rhythmus der Band einfügte.
Gleich zur Einleitung des denkwürdigen Konzertes überraschte der Posaunenchor mit der Ouvertüre zur Oper „Nabucco“, eine Komposition, die man gar nicht von einem solchen Klangkörper erwartet. Anschließend sprach Pastor Christian Weber das Grußwort und betonte, dass Gott in der Tat „soviel Gutes“ zu bieten hatte. Das wurde dann auch im weiteren Verlauf des Repertoires deutlich: „Immer geht die Sonne auf“, dargeboten von der HEARTWARE BAND. Die folgenden Stücke wurden gemeinsam dargebracht, so das Lied zur Jahreslosung 2025 „So viel Gutes“ und „Keiner ist wie Du“. Es war erstaunlich, wie gut Posaunenchor und Band zusammen harmonierten.
Die Moderation übrigens hatte die Hornistin Heike Asbeck übernommen und machte zum ‚Titel „Joshua fit the battle of Jericho“ eine überraschende Ansage: Dass es tatsächlich möglich ist, durch Töne mit entsprechenden Frequenzen Materialien zu zerstören, z. B. Glas zum Zerspringen zu bringen, ist physikalisch bekannt. Joshua habe den Auftrag erhalten, auf seiner Posaune (oder sieben Schofaren) „So gut wie möglich, laut wie möglich und hoch wie möglich“ zu blasen. Und das Husarenstück gelang: Dem biblischen Bericht nach stürzten die bereits maroden Mauern ein – wie auch immer. Komponisten verstehen die Geschichte von Jericho immer wieder als eine Steilvorlage, um heroische und triumphale Musik für Bläserstimmen oder Blasorchester zu schreiben. Die schrecklichen Details der biblischen Geschichte werden dabei meistens ausgeblendet – laut Josua, Kapitel 6, wurde die feindliche Bevölkerung der Stadt im Namen Gottes (!) von den Israeliten samt Tieren grausam niedergemetzelt und alles abgebrannt – das sollte man auch wissen, unterscheidet sich der alte Bund doch gravierend vom neuen Bund.
Zum Abschluss des 1. Blocks wurde noch der Satz „Friends for Life in guter Artikulation zum Vortrag gebracht, ehe es in die Pause ging.
Der zweite Teil des Konzertes begann mit dem Titel „El Choclo“ – danach stellte sich der Nachwuchs unter viel Beifall der Zuhörerschaft vor. Es folgten „geistliche Impulse“; anschließend gab es – wie schon seit Konzertbeginn praktiziert – geistliche und eher weltliche Kompositionen im Wechsel zu hören. So folgte auf „Heilig, heilig ist das Lamm Gottes“ (Lob und Ehre sei dir, dem König…). „Viva la Vida“ aus dem Album von Coldplay.
Nach dem Satz „Steht auf und lobt unseren Gott“, einer Melodie mit vielen geistlichen Impulsen, sprach Pfarrer Christian Weber noch das Abschlussgebet.
Mit der Komposition „Gott lebet noch“, von Johann Sebastian Bach klang das niveauvolle Konzert aus. Und das war es in jeder Hinsicht, sind doch die Posaunenchöre eines der tragenden Fundamente in der CVJM-Arbeit. Klar, dass es da eine Zugabe gabUnd so wird es auch weiterhin erschallen mit Psalm 150, 3: „Lobet den Herrn mit Posaunen …“
Text und Fotos: Hans-Gerhard Maiwald
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