Biogas aus Abwässern – Lindenschmidt Umweltservice nimmt neue Anlage zur Abwasserbehandlung in Betrieb

(wS/li) Kreuztal 27.06.2025 | Abwasser, zumal wenn es aus der Entsorgung von Sonderabfall kommt, ist vor allem ein Kostenfaktor ohne weiteren Wert, so könnte man denken. Das Krombacher Entsorgungsunternehmen Lindenschmidt zeigt jetzt, dass es auch anders geht.

Mit seiner neuen Abwasserbehandlungsanlage setzt Lindenschmidt Maßstäbe, was Energieeffizienz und Ressourcenschutz angeht. Denn die neue Anlage – vermutlich in dieser Form einzigartig in der deutschen Entsorgungsbranche – bringt gegenüber dem bisherigen Verfahren gleich doppelten Vorteil.

Bisher klärte Lindenschmidt seine Abwässer über ein klassisches aerobes Verfahren, also unter Zufuhr von Sauerstoff, um diese dann dem städtischen Kanalnetz zuführen zu können. Speziell für Abwässer aus der chemisch-physikalischen Behandlung sowie aus der Industriereinigung hat das Entsorgungsunternehmen jetzt eine Anlage in Betrieb genommen, die den bisherigen Prozess ergänzt.

Auch in der neuen Anlage erfolgt die Abwasserbehandlung durch Mikroorganismen. Der Vergärungsprozess läuft jedoch anaerob, das heißt unter komplettem Ausschluss von Sauerstoff ab.
Das Verfahren ist gegenüber dem bisherigen nicht nur deutlich energieeffizienter, es wird sogar wertvolles Biogas erzeugt, welches Lindenschmidt intern für seine Prozesse nutzen kann.

Zurzeit befindet sich die Anlage noch in der Anlaufphase. „Die anaeroben Mikroorganismen sind neu in der Firma Lindenschmidt“, sagt Geschäftsführer Volker Lindenschmidt mit einem Schmunzeln.
„Wie bei allen neuen Mitarbeitern erwarten wir nicht vom ersten Tag an volle Leistung.“. Schließlich wurden die Kleinstlebewesen von außen eingesetzt, und zwar aus der Kläranlage der Stadt Kreuztal.
Aktuell experimentiert Lindenschmidt noch und testet, welche Abwässer besonders gut funktionieren und welche weniger. Dafür hat das Entsorgungsunternehmen sein Labor massiv aufgerüstet.

Der erste Meilenstein ist bereits erreicht: Seit der Inbetriebnahme im Frühjahr hat Lindenschmidt mit der neuen Anlage bereits 400.000 kWh Biogas gewonnen. Das Ziel ist es, zukünftig 7 Millionen kWh pro Jahr zu produzieren, soviel, wie etwa 1.500 Haushalte verbrauchen. Für das Klima ist diese Anlage ein großer Gewinn, mindestens 800 Tonnen CO2 werden zukünftig eingespart werden. Das entspricht der Menge, die beim Verbrennen von 300.000 Liter Diesel freigesetzt würden. Volker Lindenschmidt ist optimistisch, dieses Ziel zu erreichen, nicht zuletzt aufgrund des Engagements der Mitarbeiter, die sich mit vollem Elan auf die neue Technik eingelassen haben.

Foto: Lindenschmidt KG
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