Internationale Gastärzte schauen Siegener Chefarzt über die Schulter

Teilen Sie
Teilen Sie

(wS/dia) Siegen 31.07.2025 | Chirurg aus Indien zu Besuch in der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Siegen. Sie kommen aus Japan, Indien, Nordmazedonien oder den USA – Gastärzte aus der
ganzen Welt nehmen lange Reisen auf sich, um im Siegener Diakonie Klinikum Jung-Stilling
von einem ausgewiesenen Experten zu lernen. Mentor der ausländischen Kollegen ist
Chefarzt Professor Dr. Steffen Schröter. Bei ihm hospitieren regelmäßig Gastärzte, die mehr
über innovative Operationstechniken im Bereich Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,
Arthroskopie sowie Deformitätenchirurgie lernen möchten.
Einer von ihnen ist Hem Raj aus Phagwara (Staat Punjab) in Indien. Der 43-Jährige ist ein
erfahrener Orthopäde und Unfallchirurg und arbeitet in seinem Heimatland in einer
Privatklinik. Er besucht das Krankenhaus für drei Wochen. Die Abteilung für Unfall- und
Wiederherstellungschirurgie unter der Leitung von Prof. Schröter ist von der
Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese (kurz AO) als AO Fellowship Zentrum anerkannt.
Hierbei handelt es sich um eine internationale Ärztegemeinschaft mit mehr als 450 000
Mitgliedern aus dem Bereich Unfallchirurgie weltweit. Ziel des Austauschprogramms ist es,
den Hospitanten Abläufe, Operationstechniken sowie Behandlungsmethoden in diesen
speziellen Gebieten näher zu bringen, damit sie das erworbene Wissen in ihrer Heimat
entsprechend umsetzen und weitergeben können.
„Die Gastärzte werden während ihrer Hospitation voll ins Team und den Arbeitsalltag
eingebunden und begleiten Operationen, Visiten und Behandlungen“, erklärt Prof. Dr.
Steffen Schröter. Die Hospitanten lernen während ihrer Aufenthalte in Deutschland
Operations- und Behandlungstechniken, die sie in ihrer Heimat nicht kennen. Solche
Fellowships richten sich an Ärzte weltweit, die ein hohes Engagement sowie Expertise
mitbringen und sich über ihre Facharztqualifikation hinweg weiter spezialisieren möchten.
Hem Raj durchlief ein Bewerbungsverfahren und erlangte so die Möglichkeit, am Diakonie
Klinikum Jung-Stilling in Siegen zu hospitieren. Seit Oktober 2021 ist die Klinik zertifiziertes
AO Host Center und darf Chirurgen aus der ganzen Welt für ein AO Fellowship aufnehmen.
Diese Möglichkeit bieten in Deutschland häufig nur Universitätskliniken. Die Abteilung für
Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Jung-Stilling konnte durch Prof. Schröter die
notwendigen Kriterien der AO-Foundation erfüllen und erhielt damit eine weltweit
bedeutende Auszeichnung. Aber nicht nur über die AO haben Ärzte aus der ganzen Welt
Interesse an der Abteilung. Seit Prof. Schröter die Abteilung 2020 übernommen hat waren
bereits 22 Gastärzte bei dem Chefarzt zu Gast. „Durch den internationalen Austausch
können wir unser Expertenwissen weitergeben. Gleichzeitig ist die Arbeit mit den Gastärzten
für mein Team und mich sehr bereichernd und wichtig“, betont Schröter. „Ich selbst habe
während meiner Auslandsaufenthalte Operations- und Behandlungstechniken
kennengelernt und übernommen und umgekehrt.“

Als zertifiziertes überregionales Traumazentrum und Standort der Luftrettung werden im
„Stilling“ schwerst- und lebensbedrohlich verletzte Patienten behandelt. Bei solchen
Verletzungen an Wirbelsäule, Becken- oder Bewegungsapparat wie auch posttraumatischen
Deformitäten kommt es auf präzise und modernste Operationstechniken an. Viele Eingriffe
werden mittels 3D-Bildgebung und Arthroskopie durchgeführt. Damit kann die
Versorgungsqualität auf das höchste Niveau gehoben werden.

Hem Raj aus Indien (rechts) ist einer von zahlreichen Gastärzten, die regelmäßig aus der ganzen Welt ins Siegener Diakonie Klinikum Jung-Stilling reisen, um von (links) Prof. Dr. Steffen Schröter, Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, zu lernen. Foto: Diakonie

AnzeigeGünstig Werbung schalten auf wirSiegen.de – Infos hier 💚 Ihnen gefällt unsere Berichterstattung und Sie möchten wirSiegen.de unterstützen? 👉 Dann klicken Sie bitte HIER! Wir freuen uns sehr, vielen Dank!

Teilen Sie

Archivkalender