Hoffnung für verletzte Wildtiere – Petition soll Schließung einer Auffangstation verhindern

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(wS/red) Ascheberg / Wittgensteiner Land. 29.09.2025 |
Seit eineinhalb Jahren ist die Wildtierstation von Andrea Siegmund in Ascheberg im Kreis Coesfeld ein unverzichtbarer Zufluchtsort für verletzte und verwaiste Wildtiere. Ob verletzte Rehkitze, geschwächte Igel, verwaiste Hasen oder Jungvögel – hier finden sie medizinische Versorgung, Pflege und die Chance, später wieder ausgewildert zu werden.

Doch das Projekt ist bedroht. Der Kreis Coesfeld sieht „keinen Bedarf“ für eine solche Einrichtung. Stattdessen verweist die Behörde auf Tierheime, Jagdausübungsberechtigte und einen angeblichen 24-Stunden-Notfalldienst der Unteren Naturschutzbehörde.
Vor Ort zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Tierheime nehmen keine Wildtiere auf, Jäger sind weder verpflichtet noch ausgerüstet, verletzte Tiere langfristig zu versorgen. Und von einer jederzeit erreichbaren Notfall-Hotline ist bislang nichts bekannt.

„Wenn Feuerwehr oder Polizei ein verletztes Wildtier finden, landen sie meist bei uns – weil sonst niemand helfen kann“, berichtet Andrea Siegmund. Die engagierte Tierschützerin betreibt die Station bislang auf eigene Kosten und mit viel ehrenamtlicher Arbeit. Futter, Medikamente, Tierarztbesuche – all das finanziert sie privat.

Um die Schließung zu verhindern, wurde nun eine Petition gestartet. Sie fordert den Kreis Coesfeld auf, die Auffangstation dauerhaft anzuerkennen und zu unterstützen sowie den geplanten Abriss der Gehege und Volieren zu stoppen.

Unterstützung kommt inzwischen auch aus dem Wittgensteiner Land: Ein Journalist aus der Region – Matthias Böhl – hat die Station persönlich besucht und in einem eigenen Bericht auf die Bedeutung der Einrichtung aufmerksam gemacht. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel hier mit bescheidenen Mitteln geleistet wird. Ohne diese Station wären viele Tiere schlicht verloren“, sagte er nach seinem Besuch.

Tierschützerinnen und Unterstützer sehen in der Petition die letzte Chance, den Fortbestand der Auffangstation zu sichern. Sie verweisen auf die enorme Entlastung für Behörden und auf den konkreten Beitrag zum Artenschutz.

Die Petition kann online unterzeichnet werden.
Jede Unterschrift hilft“, sagt Andrea Siegmund. „Es geht nicht um mich – es geht um die Tiere, die keine andere Anlaufstelle haben.“

Foto: Matthias Böhl

Hier geht es zur Petition

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