(wS/red) Kreuztal/Halmstad 07.09.2017 | Vom 12. bis 19. August 2017 fanden im Schwedischen Halmstad die Europameisterschaften der Masters im Gewichtheben statt. Andreas Pawlow, Vizeweltmeister 2016 in seiner Altersklasse, wollte es noch einmal wissen.
Die Reise zum Wettkampfort fing für Andreas schon viel früher an, denn die Europameisterschaft sollte der krönende Abschluss eines dreiwöchigen Familienurlaubs werden. Am 27.07. ging es also für die ganze Familie Pawlow in einem leicht umgebauten Transporter Richtung Osten.
Es ging zunächst durch Polen und das Baltikum nach Sankt Petersburg in Russland. Während sich die Familie erholte und die Umgebung erkundete, trainierte Andreas in einem befreundeten Gewichtheber-Verein dreimal in der Woche intensiv weiter. Top vorbereitet und bis in die Haarspitzen motiviert ging es am Morgen des 17. August zurück Richtung Finnischer Grenze. Es durfte nicht getrödelt werden, denn am Abend mussten die Pawlows eine Fähre im finnischen Turku erreichen, die über Nacht fährt und am nächsten Morgen in Stockholm anlegen sollte. In Schweden angekommen, standen der Familie bis zum Ziel in Halmstad noch 6 Stunden (ca. 500 km) Autofahrt bevor. Nach einer Übernachtung im Hotel und einem guten Frühstück ging es gegen Mittag zur 20 km entfernten Wettkampfstätte. Als Höhepunkt der Veranstaltung startete die Gruppe von Andreas am letzten Tag.
Nach den Bestleistungen, die von den Athleten bei der Anmeldung angegeben wurden, war Andreas Pawlow mit Abstand der Stärkste. Aus taktischen Gründen hatten einige der Athleten allerdings nur das vorgegebene Qualifikationsgewicht als Bestleistung angegeben, auf die musste Andreas besonders achten.
Als der Wettkampf begann, zeigten die Anfangslasten wie schon vermutet, dass man nicht auf Sicherheit gehen konnte. Die gemeldete Anfangslast von 120 kg wurde im Reißen auf 125 kg angehoben. Bereits hier schieden die zwei stärksten Verfolger von Andreas mit jeweils 120 kg aus dem Rennen. Andreas blieb der Letzte in seiner Gewichtsklasse der noch keinen Versuch in der Wertung gestartet hatte. Den ersten Versuch an 125 kg bewältigte er mühelos. Somit war er bereits der Führende in seiner Gewichtsklasse. Doch es war nicht erkennbar, was für Überraschungen die zweite Disziplin das Stoßen bringen würde. Also hieß es, den Vorsprung ausbauen. Im zweiten Versuch bewältigte Andreas 130 kg und ließ anschließend 135 kg für den dritten Versuch auflegen, die er ebenso zur Hochstrecke brachte. Somit betrug der Abstand zum Zweit- und Drittplatzierten jeweils 15 kg.
Nachdem die Verfolger im Stoßen mit 144 und 150 kg aus dem Rennen schieden, ging Andreas an 160 kg. Nach der problemlosen Bewältigung dieser Anfangslast ,stand schon fest, er war der neue Europameister. Doch der eigene Ehrgeiz wollte mehr von ihm. Für den nächsten Versuch wurden 165 kg aufgelegt, die er ebenfalls im ersten Versuch schaffte. Mit dieser Zweikampfleistung von 300 kg gewann Andreas souverän die Goldmedaille. Die Silbermedaille ging an Schweden, die Bronze an den zweiten deutschen Gewichtheber der Gruppe.
Auf Grund der wiederholt hervorragenden Leistung von Andreas Pawlow hat der Vorstand des TV Eichen ihn kurzfristig zu einer Spontanehrung in den Gasthof „Zum goldenen Löwen“ in Eichen eingeladen, um ihm die Anerkennung und den Stolz der gesamten Vereinsmitglieder zu überbringen. In einer gemütlichen Runde konnten die geladenen Vorstandsmitglieder anschließend viele Hintergrundinformationen zum Training und den Regelwerken der Gewichtheber erfahren. Bei diesen Gesprächen wurde auch wieder einmal deutlich, dass einer der größten Problempunkte die Finanzierung der Wettkampfaktivitäten darstellt. Im nächsten Jahr finden zum Beispiel die Weltmeisterschaften in Barcelona statt, bei denen unsere Gewichtheber Andreas Pawlow und Thomas Schiller in ihren Altersklassen sehr gute Aussichten auf vordere Platzierungen haben. Ohne ein großzügiges Sponsoring zu den Reisekosten wird dieser Wettkampf wohl nicht genutzt werden können. Eines der Ziele ist es also, für die sympathischen und bescheidenen Gewichtheber Sponsoren zu finden, die mit einer finanziellen Unterstützung die Wettkampfkosten für die Athleten im erträglichen Rahmen halten.
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