(wS/red) Kreuztal-Ferndorf 29.08.2020 | Schweden gegen Deutschland oder Ferndorf gegen Hamm
Schweden gegen Deutschland könnte man sagen, zumindest wenn wir einmal von den Trainern ausgehen. Auf der einen Seite der langjährige Ferndorfer Erfolgstrainer Michael Lerscht, der jetzt den ASV Hamm trainiert, auf der anderen Seite der neue schwedische TuS-Trainer Robert Andersson, ein „Alter Hase“ was Handball betrifft. Er spielte bis 2008 selbst Handball,zuletzt bei Ystads HF IF, absolvierte 139 Spiele in der schwedischen Nationalmannschaft und war auch Silbermedaillengewinner bei der Olympiade. Der TuS Ferndorf ist jetzt das fünfte Team das er coacht.
Die ersten drei Testspiele hat der TuS mit überragenden Ergebnissen gewonnen, danach folgten zwei weitere Testspiele, einmal gegen den VfL Eintracht Hagen und den Rimpar Wölfen , beide gingen verloren. Robert Andersson befand sich während dieser beiden Spiele in Schweden und beendete dort erfolgreich eine Ausbildung und Prüfung zum „EHF-Master-Coach“, das ist die höchste Internationale Lizenz die vergeben wird, sie umfasst ca. 200 Stunden LERNEN, LERNEN, LERNEN, Glückwunsch an dieser Stelle.
Es war zwar nur ein Testspiel, aber beiden Teams war bewusst, dass es unter anderen Vorzeichen stand, es war schließlich Michael Lerschts erste Reise an seine alte Wirkungsstätte. Testspiele sind in der Regel nicht so hoch angesiedelt wie Meisterschaftsspiele, doch hier wollte jeder gewinnen, das konnte man merken.
Und Hamm legte auch gut los, der TuS ein wenig verblüfft und verunsichert und in der 9. Minute stand ein 2:6 an der Anzeigetafel. Ferndorf kam einfach nicht ran, war nervös und produzierte in Folge Fehlwürfe. Schuld daran war nicht zuletzt der Torwart des ASV Hamm, er wehrte etliche Bälle ab und das trug nicht gerade dazu bei, das TuS-Spiel zu verbessern. Dann ließen die Leistungen des gegnerischen Torhüters nach und Ferndorf nutzte diese Chance und erspielte sich immer mehr Vorteile.
Und sie kamen immer näher ran, aus einem zwischenzeitlichen 10:15 machte Ferndorf innerhalb weniger Minuten ein 14:15, was dazu führte, dass Micha Lerscht die GRÜNE KARTE (Team-Time-Out) zum Zeitnehmertisch brachte. Das brachte aber auch keinen Erfolg, denn der TuS hatte kurz vor der Pause noch die Möglichkeit das 15:15 zum Pausentee einzuschenken, es klappte leider nicht.
Zum Wiederanpfiff, Ferndorf hatte Anwurf, erzielte man direkt das 15:15 und die Mannschaft wirkte kämpferischer. Wir wissen nicht, was ihnen der Schwede (Robert Andersson) da gemixt hatte, aber es ging ein Ruck durch die Mannschaft, die Körpersprache war eine andere und der Siegeswille war plötzlich da. Es gab noch ein 16:16, 17:17, 18:18 und genau da war Schluß mit lustig, der TuS ging in der 41. Minute zum ersten mal in Führung, es stand 19:18. Und plötzlich hatte man den Eindruck Andreas Wolff wäre im Ferndorfer Tor. Lucas Puhl war „WELTKLASSE“, egal was Hamm versuchte, bei ihm war meist Endstation, beim ASV lief nichts mehr zusammen, so gut wie sie das Match begonnen haben, so bauten sie jetzt ab.
Jetzt gab es sogar Tempogegenstöße, die erfolgreich abgeschlossen wurden, es klappte einfach alles. Mit der Leistung von Lukas Puhl stieg auch die Leistung des Teams und genau dieser Faktor war spielentscheidend. Und nochmal zu Lucas Puhl, er war „Weltklasse“ weil…..er in der 2. Halbzeit von 23 Torwürfen des ASV Hamm 15 (in Worten FÜNFZEHN lt. Torwarttrainer des TuS) gehalten hat. Bei der Quote hätte man Andreas Wolff auf den Schultern johlend aus der Halle getragen. 15 Paraden stehen 8 Treffer gegenüber, 8 Treffer in 30 Minuten, Chapeau Lucas.
Ergebnis: 30:23 (14:15)
Torschützen: Josip Eres 8, Jonas Faulenbach 6, Toni Sario und Mattis Michel je 3, Andreas Bornemann, Julian Schneider, Lucas Schneider, und Tim Rüdiger jeweils 2, Thomas Rink und Lucas Pechy je 1
Fotos/Bericht: Peter Trojak
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