(wS/Si) Siegen-Wittgenstein 08.08.2021 | Bezirksschülervertretung: Erneuter Distanzunterricht ist keine Option
Die Bezirksschülervertretung (BSV) Siegen-Wittgenstein stellt sich klar gegen Distanzunterricht im neuen Schuljahr.
„Erneuter Distanzunterricht im kommenden Schuljahr wäre nicht mehr zu vertreten“, sagt Bezirksschülersprecher Jost Hoffmann. Die BSV befürwortet daher, dass es zumindest in den ersten zwei Wochen nach den Ferien Präsenzunterricht geben wird. „Dennoch brauchen wir schnellstmöglich langfristige Gewissheit wie es weitergeht, wir dürfen uns nicht wie im letzten Schuljahr von SchulMail zu SchulMail hangeln.“, so Hoffmann weiter.
Schulen insgesamt eher schlecht vorbereitet
Insgesamt sieht die BSV die Schulen jedoch eher schlecht vorbereitet. Beispielsweise hätte das Land Kommunen beim Kauf von Luftfiltern intensiver animieren und fördern müssen. „Es kann im Herbst nicht wieder zu Unterricht bei 10 Grad Raumtemparatur kommen.“, so Lisa Hackler, stellvertretende Bezirksschülersprecherin. Luftfilter hätten flächendeckend durch die Kommunen, mit finanzieller Unterstützung von Land und Bund angeschafft werden müssen, viele Städte und Gemeinden könnten diese Kosten nicht allein stemmen. Des Weiteren sieht die BSV kaum klare Konzepte für den weiteren Verlauf des Schuljahres. „Was in den ersten zwei Wochen passieren wird wissen wir jetzt, das ist gut, doch wie es danach weitergeht muss bereits jetzt geplant werden.“, sagt Jost Hoffmann. So schlägt die BSV festgelegte Konzepte zum Distanzunterricht für einzelne Klassen/Kurse bei einem Infektionsfall vor, um den Schulen zusätzliche Belastung zu nehmen. Hierbei unterstützen die Schülervertreter die Aufforderung der Ministerin an das RKI, die Quarantänevorschriften für Schulklassen im Hinblick auf vorranschreitende Impfungen zu überarbeiten.
Impfangebot für Jugendliche sei richtiger Schritt
Das flächendeckende Impfangebot für Kinder und Jugendlich ab 12 Jahren bewertet die BSV als richtigen und wichtigen Schritt. „Die Impfung ist der einzige Weg raus aus der Pandemie.“, so Lisa Hackler. Bevor hierbei auch an Schulen vor Ort geimpft wird, sollte man abwarten, ob dies bei all den Möglichkeiten zur Impfung überhaupt noch notwedig ist. Hierbei unterstreicht die BSV, dass die Impfung immer eine freiwillige Entscheidung ist und das auch so bleiben müsse. „Trotzdem rufen wir alle Schülerinnen und Schüler dazu auf sich impfen zu lassen.“, sagt der Bezirksschülersprecher. Solange die Impfquote in den Schulen noch nicht hoch genug sei, wären weitere Schutzmaßnahmen wie Tests für ungeimpfte Schüler und Masken weiter erforderlich.
Partizipationsmöglichkeiten und Digitalisierung weiter ausbauen
„Viele Schülerinnen und Schüler hatten im letzten Jahr das Gefühl von der Politik nicht gehört zu werden.“, stellt Lisa Hackler fest. Darum fordert die BSV, dass alle am Schulleben beteiligten Gruppen transparent und gut in die kommenden Entscheidungen einbezogen werden. Des Weiteren müsse die Digitalisierung an den Schulen weiter ausgebaut werden auch mit Blick auf die Zeit nach der Pandemie. „Unsere Schulen hinken in diesem Bereich immer noch zu weit hinterher, hier muss aufgeholt werden.“, schließt Jost Hoffmann.
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