Täuschung im Netz: Was hinter Kommentaren wie „Unfall | aktuelle Videoaufnahmen“ steckt

(wS/red) Siegerland & überregional 24.03.2025 | In den sozialen Medien, insbesondere auf Facebook, kursieren in letzter Zeit vermehrt Kommentare mit reißerischen Überschriften und angeblichen Unfallvideos. Diese Beiträge versprechen oft „schockierende Aufnahmen von Unfällen“ oder sogar Momente kurz vor dem Ereignis. Doch Vorsicht ist geboten!

Diese Links sind in den meisten Fällen gefährlich und führen zu unseriösen Webseiten oder sogar zu Schadsoftware.

Warum sind diese Beiträge so gefährlich?

Die Kriminellen hinter diesen Beiträgen haben es auf Ihre Daten und Ihr Geld abgesehen. Sie nutzen die Sensationslust und Neugier der Menschen aus, um sie auf gefährliche Webseiten zu locken. Dort erwarten Sie oft:

  • Schadsoftware: Durch das Anklicken der Links können Sie sich Viren, Trojaner oder andere Schadsoftware auf Ihr Gerät laden. Diese Programme können Ihre persönlichen Daten ausspähen, Ihr Gerät beschädigen oder sogar für kriminelle Zwecke missbraucht werden.
  • Abo-Fallen: Einige Webseiten locken mit angeblichen Videos und verlangen dann die Eingabe Ihrer Kreditkartendaten oder Handynummer. So geraten Sie schnell in teure Abonnements.
  • Fake-News und Desinformation: Die versprochenen Videos sind oft nicht das, was sie vorgeben zu sein. Stattdessen werden Sie mit Werbung oder sogar mit Falschinformationen konfrontiert.
  • Identitätsdiebstahl: Durch das Ausspähen Ihrer Daten können Kriminelle Ihre Identität stehlen und in Ihrem Namen Straftaten begehen.

Welche Arten von Schadsoftware gibt es?

  • Viren: Diese Programme infizieren Dateien auf Ihrem Computer und können sich selbstständig verbreiten.
  • Trojaner: Trojaner tarnen sich als nützliche Programme, schleusen aber im Hintergrund Schadsoftware ein.
  • Spyware: Diese Programme spionieren Ihre Aktivitäten auf dem Computer aus und sammeln persönliche Daten.
  • Malware: Ein Überbegriff für alle Arten von Schadsoftware.

Wie können Sie sich schützen?

  • Seien Sie misstrauisch: Klicken Sie niemals auf Links von unbekannten Absendern oder Webseiten.
  • Prüfen Sie die Quelle: Achten Sie auf seriöse Nachrichtenquellen und überprüfen Sie die URL der Webseite.
  • Installieren Sie einen Virenschutz: Ein aktueller Virenschutz kann Sie vor Schadsoftware schützen.
  • Aktualisieren Sie Ihre Software: Halten Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Programme immer auf dem neuesten Stand.
  • Melden Sie verdächtige Beiträge: Helfen Sie mit, Facebook sauber zu halten, und melden Sie verdächtige Beiträge.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten preis: Seien Sie vorsichtig, wenn Sie auf Webseiten Ihre Kreditkartendaten oder andere sensible Informationen eingeben müssen.

Was wirSiegen tut:

Wir von wirSiegen sind uns der Gefahr dieser Beiträge bewusst und entfernen solche „Links als Antworten“ so schnell wie möglich. Wir möchten Sie jedoch bitten, uns dabei zu unterstützen und verdächtige Beiträge ebenfalls zu melden.

Gemeinsam können wir die sozialen Medien sicherer machen und uns vor Betrug und Schadsoftware schützen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Ihr Team von wirSiegen

Arten von Schadsoftware: Ein Überblick über die größten Bedrohungen

Im digitalen Zeitalter ist Cyberkriminalität allgegenwärtig – und eine der größten Gefahren geht von Schadsoftware (auch „Malware“ genannt) aus. Um sich wirksam vor Angriffen zu schützen, ist es wichtig, die verschiedenen Arten von Malware und ihre jeweiligen Eigenschaften zu kennen. In diesem Beitrag geben wir einen strukturierten Überblick über die bekanntesten Schadsoftware-Typen, ihre Funktionsweise und potenzielle Risiken.

1. Viren

Was sie tun:
Viren sind Programme, die sich an andere Dateien oder Programme anhängen und sich durch Benutzeraktionen (z. B. durch das Öffnen infizierter Dateien) verbreiten. Einmal aktiv, können sie Daten beschädigen, löschen oder das gesamte System lahmlegen.

Typische Merkmale:

  • Benötigen einen Wirt zur Ausführung

  • Verbreiten sich durch Benutzerinteraktion

  • Können erhebliche Systemschäden verursachen

2. Würmer

Was sie tun:
Im Gegensatz zu Viren benötigen Würmer keinen Wirt. Sie sind selbstständig ausführbare Programme, die sich automatisch über Netzwerke verbreiten – meist durch das Ausnutzen von Sicherheitslücken. Würmer können Netzwerkressourcen massiv belasten und Systeme stören.

Typische Merkmale:

  • Eigenständige Verbreitung über Netzwerke

  • Nutzen Schwachstellen in Software

  • Potenziell hoher Schaden durch schnelle Ausbreitung

3. Trojaner (Trojanische Pferde)

Was sie tun:
Trojaner tarnen sich als nützliche oder harmlose Programme, um Nutzer zur Ausführung zu verleiten. Im Hintergrund führen sie jedoch schädliche Aktionen aus, etwa das Stehlen von Daten oder das Öffnen von Hintertüren (Backdoors) für weitere Angriffe.

Typische Merkmale:

  • Tarnung als legitime Software

  • Keine eigenständige Verbreitung

  • Häufig Träger weiterer Malware-Komponenten

4. Spyware

Was sie tut:
Spyware sammelt im Verborgenen Informationen über das Verhalten des Nutzers – z. B. Surfverhalten, Passwörter oder persönliche Daten – und sendet diese an Dritte. Häufig wird Spyware über Trojaner verbreitet.

Typische Merkmale:

  • Unbemerkte Überwachung von Benutzeraktivitäten

  • Datendiebstahl im Hintergrund

  • Beeinträchtigung der Privatsphäre

5. Ransomware

Was sie tut:
Ransomware verschlüsselt Dateien oder ganze Systeme und fordert ein Lösegeld für die Entschlüsselung. Neuere Varianten drohen zusätzlich mit der Veröffentlichung gestohlener Daten, wenn nicht gezahlt wird („Double Extortion“).

Typische Merkmale:

  • Verschlüsselung sensibler Daten

  • Forderung von Lösegeld

  • Kombination mit Datendiebstahl möglich

6. Manche Arten von Adware

Was sie tut:
Adware blendet unerwünschte Werbung ein – entweder auf dem Desktop, im Browser oder innerhalb von Programmen. Sie ist nicht immer bösartig, kann aber die Systemleistung beeinträchtigen oder als Einfallstor für andere Malware dienen.

Typische Merkmale:

  • Aufdringliche oder manipulierte Werbung

  • Mitunter legale Herkunft, aber oft missbräuchlich eingesetzt

  • Beeinträchtigung der Nutzererfahrung

7. Keylogger

Was sie tun:
Keylogger zeichnen sämtliche Tastatureingaben eines Benutzers auf, um vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartennummern abzugreifen. Sie kommen als Software oder in physischer Form (Hardware-Keylogger) vor.

Typische Merkmale:

  • Protokollierung aller Eingaben

  • Datendiebstahl ohne Wissen des Nutzers

  • Oft kombiniert mit Trojanern oder Spyware

8. Botnetze

Was sie tun:
Ein Botnetz besteht aus vielen infizierten Computern („Bots“), die fern­gesteuert werden, ohne dass die Nutzer es merken. Botnetze kommen u. a. bei DDoS-Angriffen, Spamming oder Klickbetrug zum Einsatz.

Typische Merkmale:

  • Zusammenschluss infizierter Systeme

  • Zentrale Fernsteuerung durch Angreifer

  • Vielfältig einsetzbar für kriminelle Zwecke

Fazit

Die Grenzen zwischen den genannten Kategorien sind oft fließend. Viele moderne Schadprogramme kombinieren mehrere Funktionen – z. B. ein Trojaner, der als Spyware fungiert und zusätzlich Ransomware nachlädt. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig über neue Bedrohungen zu informieren, auf Sicherheitsupdates zu achten und zuverlässige Schutzsoftware zu nutzen.

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