(wS/dia) Freudenberg 06.06.2025 | Visiten und Assistenz bei Operationen, Besuch von Kongressen oder Kollegengespräche: Die Terminkalender von Nguyen Hiep Tran und Sa Tran Thi Kim sind gut gefüllt. Die beiden Nachwuchsmediziner aus Vietnam absolvieren derzeit eine Hospitation am Diakonie Klinikum Bethesda in Freudenberg. Zweieinhalb Monate lang lernen sie bei Dr. Birgit Schulz vieles über die moderne Schulterchirurgie. Auf diesem Gebiet zählt die Chefärztin der orthopädischen Klinik deutschlandweit zu den Besten. Bis zu 750 Patienten werden von Dr. Birgit Schulz jährlich an dem komplizierten Gelenk operiert. Doch neben der Medizin hat sich Dr. Schulz auch der Ausbildung verschrieben. Zum vierten Mal hat das Team der Abteilung nun Gastärzte, die das internationale Hospitationsstipendium der Deutschen Gesellschaft für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) bekommen haben. Und dieses Mal ist die Freude bei Dr. Schulz doppelt groß: „Mit Sa Tran Thi Kim hat sich nämlich erstmalig eine Frau das Förderprogramm gesichert. Das Stipendium ist einfach ein Gewinn für unser kleines und auch peripheres Krankenhaus – und eine enorme Wertschätzung unserer Arbeit.“
Seit knapp 25 Jahren arbeitet Dr. Birgit Schulz mit Ärzten in Vietnam zusammen. Sie war es auch, die 2017 das DVSE-Stipendium ins Leben rief. Dafür können sich interessierte Nachwuchsmediziner anonym bewerben.
„Es ist toll, hier etwas tun zu dürfen. Im Operationssaal assistieren wir, lernen zum Beispiel eine Arthroskopie Schritt für Schritt kennen“, berichtet Nguyen Hiep Tran von seinen ersten Einsätzen im „Bethesda“. Die technische Ausstattung ist moderner als die, mit der in Vietnam gearbeitet wird. „Die Schulterendoprothetik fasziniert mich. Das gibt es in Vietnam kaum“, unterstreicht seine Kollegin Sa Tran Thi Kim. Als erste Frau ist sie nun als Stipendiatin in Deutschland zu Gast. Und der Einsatz der jungen Frau erinnert Dr. Birgit Schulz an ihre Ausbildung in der Unfallchirurgie. „Auch ich war damals unter 40 Assistenzärztin die einzige Frau, die sich für den Fachbereich entschieden hatte.“
„Wir sind froh, die Möglichkeit bekommen zu haben, hier zu lernen“, sagen Nguyen Hiep Tran und Sa Tran Thi Kim. Die Arbeit macht ihnen Spaß und auch der Freizeitwert am Wochenende ist hoch. „Eigentlich sind die beiden nur unterwegs“, sagt Dr. Birgit Schulz und lacht. So ging es bereits zu medizinischen Kongressen nach Zürich, Amsterdam oder München. Außerdem geplant sind Ausflüge, etwa zum Reiten. Was ihnen in Deutschland besonders gefällt? Da müssen die beiden Vietnamesen nicht lange nachdenken: „Wir lieben das angenehme Wetter.“ In ihrer Heimatstadt Ho-Chi-Minh-Stadt fällt das Thermometer nur selten unter 25 Grad.

Das Team um Dr. Birgit Schulz heißt die Gastärzte Nguyen Hiep Tran und Sa Tran Thi Kim willkommen.
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