Susanne Otto: Humanitäre Hilfe ja – aber am wirksamsten vor Ort

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(wS/cdu) Siegen 26.08.2025 | Stellungnahme von Susanne Otto, CDU-Landratskandidatin für Siegen-Wittgenstein zu der Forderung der Grünen, 500.000,– € für die Versorgung von kriegsverletzten Kindern aus Gaza in Siegen- Wittgenstein bereitzustellen.

Ich möchte voranstellen, dass dieses Thema nicht zum Spielball im Wahlkampf werden darf! Es muss mit Sachlichkeit und Verantwortung behandelt werden. Die Forderung nach einer Aufnahme verletzter Kinder aus Gaza nach Deutschland berührt ein zutiefst menschliches Anliegen.
Selbstverständlich habe ich großes Verständnis für die Not dieser Kinder und befürworte ausdrücklich humanitäre Hilfe.
Eine Verlegung nach Deutschland halte ich jedoch aus mehreren Gründen für problematisch: Die Kinder würden aus ihrem kulturellen und sprachlichen Umfeld herausgerissen, was zusätzliche Belastungen für sie und ihre Familien bedeutet. Hinzu kommen organisatorische und medizinische Herausforderungen bei Transport, Nachsorge und Integration.
Viel entscheidender ist: Die Hilfe vor Ort und in den Nachbarländern, die unterstützt werden muss. Ägypten hat beispielsweise Initiativen gestartet, um verletzte Kinder und andere Betroffene aus Gaza aufzunehmen und medizinisch zu versorgen. Allein im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Kinder und Schwerverletzte über den Grenzübergang Rafah in ägyptische Krankenhäuser gebracht, darunter in Al-Arisch, Kairo und weitere spezialisierte Kliniken.
Daran zeigt sich: Humanitäre Hilfe kann in der Region schnell, wirksam und in einem den Betroffenen vertrauten Umfeld geleistet werden. Auf diese Weise erreichen wir deutlich mehr Kinder, Frauen und Familien, als wenn einzelne Fälle mit großem logistischem Aufwand nach Deutschland verlegt würden.

Erst kürzlich war zudem eine Delegation von mir bekannten Rotariern in Kairo vor Ort und zeigte sich von der Leistungsfähigkeit und Professionalität der dortigen Kliniken tief beeindruckt. Das bestätigt, dass eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die Kinder in der Region sichergestellt werden kann.
Für mich steht fest: Humanitäre Hilfe ist unsere Pflicht – aber sie muss dort erfolgen, wo sie am wirksamsten ist.
Wir müssen vor allem die arabischen Nachbarstaaten dabei unterstützen, besonders hilfsbedürftige Kinder aufzunehmen, z.B. durch die Bereitstellung von Medikamenten oder Entsendung von Fachpersonal, was ich im Fall meiner Wahl befürworten würde.
So können wir ganz konkret und solidarisch dazu beitragen, dass Kinder aus Gaza die bestmögliche Versorgung erhalten.

Foto: Susanne Otto – CDU

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