Neue Ausstellung im Museum Wilnsdorf

wS/wi    Wilnsdorf  –  Wer bin ich? Was bin ich? Wo komme ich her? All dieses Fragen konnte man einst in Deutschland beantworten, ohne mit seinem Gegenüber auch nur zu sprechen, und in manchen Teilen der Welt geht es noch immer. Wie diese lautlose Kommunikation funktioniert und welche Fragen sich außerdem beantworten lassen, zeigt die aktuelle Ausstellung „Sprache ohne Worte – Kleider erzählen Geschichte(n)“ im Museum Wilnsdorf.

Wenn sich heute in Deutschland Menschen treffen, genügt in der Regel ein flüchtiger Blick nicht mehr, um zu erkennen, welche Nationalität der Andere hat, ob er verheiratet ist, zu welchem Stand er gehört und welchen Beruf er ausübt. Früher war das anders: verheiratete Frauen gingen nicht ohne Hut aus dem Haus, Bürgern diente der Zylinder als Zeichen ihres Standes, karierte Stoffe waren nur etwas für Arbeiter, Bauern trugen den Kittel.

In manchen Regionen dieser Welt ist dies heute noch so, da gibt es Kleider für bestimmte Kasten oder für bestimmte Ethnien, Kleidung dient als politische oder religiöse Aussage, dieser darf nur dieses Kleidungsstück tragen, jener nur ein anderes.

In jeder dieser „Trachten“ verbergen sich Fragen, die die Ausstellung wenigstens zum Teil  beantworten möchte, z.B.:  Woher stammt das Rotkäppchen? Woran erkannte man eine ledige, eine verheiratete, eine verwitwete Frau in Deutschland, wann outet sich eine Amharin als verheiratet? Wieso trägt eine indonesische Braut ein Schiff auf dem Kopf? Warum wickelt sich eine nepalesische Bäuerin ein vier Meter langes Tuch um die Hüfte? Was ist ein Pakol, was ein Taqiah, und was sagen diese Kleidungsstücke über ihren Träger aus? Wie viele Röcke sind ein Muss bei einer Schwälmer Hochzeit?

Die Ausstellung „Sprache ohne Worte – Kleider erzählen Geschichte(n)“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum der Schwalm in Schwalmstedt-Ziegenhain und dem Naturkundlichen Museum Münster. Die größte Teil der Exponate stammen aus den Beständen des Museums und decken rd. 200 Jahre Kleidungsgeschichte sowie Beispiele aus vier Kontinenten ab. Die Ausstellung kann bis zum 14. August dienstags bis sonntags zwischen 14.00 und 18.00 Uhr im Museum Wilnsdorf besucht werden.

Nähere Infos: www.museum-wilnsdorf.de


Auch so kann eine Burka aussehen. Nicht weiß oder blau mit winzigem Sichtfensterchen wie in Afghanistan, sondern bunt, lebendig und multifunktional wie in Pakistan. Zu sehen in der Ausstellung „Sprache ohne Worte – Kleider erzählen Geschichte(n)“ im Museum Wilnsdorf.

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