Viele Barrieren sind einfach nur im Kopf

wS/ne   Netphen   –     Interessiert lauschten die Besucher den Ausführungen von Felix Bernhard und mussten sich zunächst an seinen Wortwitz und seine Selbstironie gewöhnen. Dabei war Felix Bernhard nicht immer so. Seinen Optimismus , seine Zuversicht und seine Offenheit musste er in einer langjährigen, harten Lebensphase nach seinem schweren Motorradunfall vor 18 Jahren erlernen und entwickeln. Felix Bernhard liebt seine Freiheit. Das wurde den Zuhörern spätestens nach fünf Minuten klar.

„Der Rollstuhl ist mein Lehrmeister geworden“, sagte er und „der Jakobsweg ist nichts anderes als der Lebensweg. Vieles in unserem Leben liegt oft außerhalb unserer Entscheidungsgewalt. Verdrängen und Weglaufen ist nicht.“ Das Üben ist Felix Bernhard nicht fremd, so hat er es geschafft mit dem Rollstuhl die Berge des Jakobsweges hochzukommen – real und im übertragenen Sinn den größten Berg seines Lebens zu bewältigen. Sehr berührend und beeindruckend, wie er nicht in der Opferrolle bleibt, nicht das Mitleid der Zuhörer anspricht, sondern auffordert, nach dem „Rollstuhl im eigenen Kopf“ zu forschen, der uns behindert und blockiert, wenn wir mit Unvorhergesehenem und Schicksalsschlägen konfrontiert werden.

Der Unabänderlichkeit des Schicksals mit Geduld, Ausdauer und großer Willenskraft Sinnvolles abzugewinnen, das Leben wert zu schätzen, so wie es geworden ist. „Geht euren Weg. Es muss nicht der Jakobsweg sein, sondern jeder andere Weg, aber geht ihn“, motivierte er seine Gäste.

„Es ist großartig, wenn ein Mensch wie Felix Bernhard sein Schicksal annimmt. Noch großartiger ist es, wie er sich dabei nicht nur auf sich selbst beschränkt, sondern auch anderen Menschen in ähnlichen Situationen Mut macht und Wege aufzeigt, dass man das neue Leben annehmen kann und soll“, so Eva Vitt von der Senioren- Service-Stelle.


Felix Bernhard (links), Tim Plate (rechts)

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