Kreis Olpe: Unfallkommission analysierte Unfallgeschehen

wS/po  –  Kreis Olpe  –  Unfallhäufungsstellen in den letzten Jahren von 79 auf 6 gesunken  –  –  –  Die Unfallkommission des Kreises Olpe bilanzierte die Entwicklung an den Unfallhäufungsstellen in den Jahren 2010 und 2011. In ihrer diesjährigen Besprechung unter der Leitung von Heinz Kirchhoff, Leiter der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Olpe, analysierte die Kommission die getroffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Der Unfallkommission gehören neben der Straßenverkehrsbehörde Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg, der Städte und Gemeinden des Kreises Olpe sowie der Straßenbaulastträger und der Polizei an. Sie wird durch den Kreis Olpe in regelmäßigen Abständen einberufen und beschäftigt sich mit Verkehrsunfällen an bestimmten Straßenabschnitten oder Knotenpunkten. Die Kommission untersucht Unfallursachen, wenn die Polizei feststellt, dass an ein und derselben Stelle immer wieder gleichgelagerte Unfälle passieren. Anschließend beschließen die Beteiligten Maßnahmen zur Beseitigung der Unfallhäufungspunkte. Das Maßnahmenspektrum reicht von schnell umsetzbaren Sofortmaßnahmen, etwa das Aufstellen eines Verkehrszeichens oder der Beseitigung von Sicht behindernder Vegetation, bis hin zum umfangreichen Umbau einer unfallauffälligen Stelle oder Strecke.

In ihrer jetzigen Sitzung stellte die Unfallkommission erfreulicherweise fest, dass von ehemals 79 Unfallhäufungsstellen seit 2004 im Kreis Olpe nur noch 6 Stellen übrig blieben, an denen vermehrt Unfälle zu verzeichnen sind. „Dies zeigt deutlich, dass die umgesetzten Maßnahmen sinnvoll waren und die Arbeit der Kommission erfolgreich ist“, sagte Heinz Kirchhoff.

So stand beispielsweise die Beseitigung der Unfallhäufungsstelle auf der Landstraße L697 zwischen Attendorn und Helden auf der Tagesordnung. Auf der kurvigen abschüssigen Strecke Richtung Helden ereigneten sich vor 2011 immer wieder schwere Verkehrsunfälle mit Verletzten, bei denen vor allem Motorradfahrer beteiligt waren. Im Jahr 2010 wurden Sofortmaßnahmen zur Verringerung der Unfallzahlen getroffen. So wurde die Fahrbahnmitte mit einer durchgezogenen Linie versehen und es wurden reflektierende Warntafeln aufgestellt, die vor den Kurvenverläufen warnen. Außerdem erhielt die Leitplanke einen sogenannten Unterfahrschutz, der verhindert, dass gestürzte Motorradfahrer gegen die scharfkantigen Stützen der Leitplanken oder gegen Bäume neben der Fahrbahn rutschen. Nach Fertigstellung dieser Maßnahmen wurden im Jahr 2011 keine weiteren Unfälle auf diesem Streckenabschnitt registriert.

Auf der Bruchstraße in Olpe in Höhe der Einmündung zur Droste-Hülsoff-Straße ereigneten sich in den Jahren 2009 bis 2010 acht Verkehrsunfälle mit insgesamt neun Verletzten. Es stellte sich heraus, dass viele Verkehrsteilnehmer mit der Verkehrssituation an dieser Stelle überfordert waren, da sich unmittelbar an der Einmündung eine Fußgänger-Ampel befindet. Hier wurden auf Vorschlag der Unfallkommission die Fahrbahnmarkierungen erneuert. Außerdem erhielt die dortige Fußgänger-Ampel eine Dunkelschaltung. Das bedeutet, dass diese nur auf Anforderung von Fußgängern den Verkehr regelt und ansonsten abgeschaltet ist.

Nach den Maßnahmen ereigneten sich an dieser Stelle nur noch zwei Unfälle mit Blechschäden.

Eine weitere Unfallhäufungsstelle konnte in Lennestadt – Maumke entschärft werden.

Dort war es an der Einmündung Hofaue zur Bundesstraße B236 immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen gekommen. Nach Erneuerung der Fahrbahnmarkierung an der Einmündung Hofaue und einem Heckenrückschnitt registrierte die Polizei dort im gesamten Jahr 2011 nur noch einen Verkehrsunfall mit einem Leichtverletzten.

Weitere Maßnahmen sind nach Auswertung der Unfallkommission in Attendorn an der L512, Einmündung zur Kreisstraße K13 in Höhe des Biggegrills „Hohenhagen“ und an der Kreuzung Am Zollstock / Am Wassertor erforderlich.

Zur Örtlichkeit Hohenhagen teilte Eberhard Zimmerschied, Leiter der Abteilung Betrieb und Verkehr beim Landesbetrieb Straßen NRW in Siegen, mit, dass der Lehrstuhl für Stadt- und Verkehrsplanung an der Uni Siegen unter der Leitung von Professor Steinbrecher mit Lösungsvorschlägen beauftragt wäre. Die Ergebnisse lägen derzeit noch nicht vor.

An der Kreuzung Zollstock / Wassertor wird die Ampelschaltung geändert. Außerdem erfolgen derzeit umfangreiche Planungen zum Umbau des benachbarten Bahnübergangs durch die Deutsche Bahn AG. Erst danach können weitere Absicherungsmaßnahmen an diesem Knotenpunkt erfolgen.

Die Mitglieder der Unfallkommission hoffen nun, dass sich die überaus positive Entwicklung an den wenigen, noch übrig gebliebenen Stellen mit Unfallhäufungen fortsetzt und die Verkehrssicherheit im Kreis Olpe weiter erhöht wird.

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